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Kandidaten der OB-Wahl 2025 in Ingolstadt: Wer folgt auf Scharpf?

Ingolstadt

OB-Wahl in Ingolstadt: Vier Kandidaten, ein Ziel

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    Sie wollen Oberbürgermeister in Ingolstadt werden (im Uhrzeigersinn): Michael Kern (CSU), Christian De Lapuente (SPD), Rosa Pepke (AfD) und Stefan König (Freie Wähler).
    Sie wollen Oberbürgermeister in Ingolstadt werden (im Uhrzeigersinn): Michael Kern (CSU), Christian De Lapuente (SPD), Rosa Pepke (AfD) und Stefan König (Freie Wähler). Foto: Stefan Bösl, Christine Olma, AfD, bildbrauerei

    Jahrelang war Audi von Rekord zu Rekord geeilt, im Schlepptau freute sich die Stadt Ingolstadt über stets sprudelnde Gewerbesteuereinnahmen. Doch die Wohlstands-Jahre in der Stadt sind vorbei, seit die VW-Tochter tief in die Krise gerutscht ist. Erst in der vergangenen Woche hat die IG Metall mit einer „Schonungslos-Liste des Vorstands“, die an die Audi-Belegschaft verteilt worden ist, Alarm geschlagen. „Nichts ist mehr sicher“, heißt es da. Doch das gilt nicht nur für die Audi-Mitarbeitenden, sondern auch für die Stadt Ingolstadt, die schon bald nach vielen Jahren erstmals wieder Schulden machen muss. Genau in dieser Zeit wählt die Stadt nun einen neuen Oberbürgermeister.

    OB-Wahl in Ingolstadt findet am 9. Februar statt – Stichwahl möglich

    Für viele gänzlich unerwartet, hat Christian Scharpf im Sommer angekündigt, als Wirtschaftsreferent nach München wechseln zu wollen. Und zwar nicht erst zum Ende seiner Amtszeit, sondern schon ein Jahr vorher. Damit hat der SPD-Mann bereits für die zweite Überraschung gesorgt. Denn auch seine Wahl 2020 zum Ingolstädter OB hatte kaum einer für möglich gehalten. Damals hat er in einer Stichwahl gegen Amtsinhaber Christian Lösel gewonnen. Nach fast einem halben Jahrhundert hatte die Stadt mit Scharpf wieder einen SPD-Oberbürgermeister.

    Nach der Entscheidung von Scharpf, vorzeitig als OB aufzuhören, begann bei den Parteien die hektische Suche nach einem Nachfolger. Seit Herbst steht nun fest: Drei Männer und eine Frau wollen dem SPD-Mann Christian Scharpf auf seinem Posten als Oberbürgermeister nachfolgen. Die Wahl findet am Sonntag, 9. Februar, statt. Sollte es eine Stichwahl geben, ist sie für den 23. Februar angesetzt - zeitgleich mit der Bundestagswahl.

    Diese vier Kandidaten wollen 2025 Oberbürgermeister in Ingolstadt werden

    • Michael Kern: Die CSU wartet bei dieser Wahl mit einem Überraschungskandidaten auf. Michael Kern ist promovierter Jurist und arbeitet in leitender Position bei einer Versicherung. Nun soll er das 2020 verlorene OB-Amt wieder für die CSU zurückerobern. Der zweifache Familienvater sitzt zwar seit 2020 im Ingolstädter Stadtrat und war fünf Jahre lang, von 2018 bis 2023, Bezirksrat, dennoch gilt der 49-Jährige gemeinhin als politischer Newcomer. Ganz im Gegensatz zu Christian Lösel. Der war bereits von 2014 bis zu seiner Abwahl 2020 Oberbürgermeister in Ingolstadt und wollte es erneut werden. Letztendlich stellten sich beide Männer - in der Ingolstädter CSU ein Novum - zur Wahl und die Parteibasis entschied sich mit einer Mehrheit von 60 Prozent für Kern als Kandidaten und gegen Alt-OB Lösel. Kern macht seinen Namen im Wahlkampf zum Programm, wenn er von seinen „Kern“-Themen spricht. Ganz oben steht dabei die Wirtschaftspolitik. „Industrie erhalten, Arbeitsplätze sichern!“, das ist eines der großen Ziele des Ingolstädters. Weiter im Fokus hat er die Bildungspolitik und eine leistungsstarke Verwaltung.
    • Christian De Lapuente: Der Ingolstädter Gewerkschafter ist der gemeinsame OB-Kandidat eines Fünfer-Bündnisses aus SPD, Grünen, Linken, ÖDP und UWG. Genauso wie Michael Kern ist auch der 42-Jährige in Ingolstadt aufgewachsen und genauso wie bei seinem CSU-Mitbewerber spielt auch De Lapuentes Nachname im Wahlkampf eine bedeutende Rolle. Der Sohn spanischer Gastarbeiter will ein Brückenbauer („el puente“ bedeutet „die Brücke“) sein und hat das auch zu seinem Slogan gemacht. In einem Zwölf-Punkte-Programm präsentiert er seine Ziele für Ingolstadt. Er will Gewerbeflächen erschließen, Schulen sanieren, die Innenstadt revitalisieren, das Theater aufwerten und Vereine stärken. Der gelernte Industriemechaniker ist selbst Vorsitzender des TSV Nord und gleichzeitig Geschäftsführer des zugehörigen Vereinslokals. Nicht nur als SPD-Fraktionsvorsitzender im Ingolstädter Stadtrat ist er bislang öffentlich in Erscheinung getreten, sondern auch als DGB-Gewerkschaftssekretär.
    • Stefan König: Zwar hatte Stefan König bislang kein politisches Mandat inne, doch war er viele Jahre lang beruflich nah dran am politischen Geschehen in der Stadt. Als Chefredakteur des Donaukurier hat er die Kommunalpolitik hautnah mitbekommen, ehe er zum Beratungsunternehmen Achtzig20 gewechselt ist. Die Freien Wähler hoffen nun mit dem Journalisten auf einen Wahlerfolg. Sollte er Ingolstädter OB werden, will er als erstes 30 Millionen Euro einsparen und so den städtischen Haushalt in den Griff bekommen. Im Fokus stehen dabei besonders die Personalkosten. Bei der ersten Sitzung will der dreifache Familienvater gleich direkt anpacken und nicht nur einen Antrag zum Sparen vorlegen, sondern auch gleich noch zwei weitere: Sie betreffen den Bereich Soziales und Pflege, unter anderem mit dem Bau eines Pflegeheims, sowie den Bau von Schulen und Wohnungen.
    • Rosa Pepke: Die einzige Frau im Reigen der OB-Kandidaten gehört der Afd an. Mit Rosa Pepke schickt die Partei eine Ingolstädterin ins Rennen, die bisher im politischen Betrieb eher am Rande Erfahrung gesammelt hat, als Mitglied im Bezirksausschuss. Die 42-jährige Russlanddeutsche lebt seit gut 20 Jahren in Ingolstadt und arbeitet aktuell in der Automobilbranche. In ihrem Wahlprogramm fordert die gelernte Erzieherin und zweifache Mutter unter anderem die Ausrufung eines kommunalen Aufnahmestopps von Migranten, den Erhalt der Automobil- und Zulieferindustrie und „Schluss mit ideologisch motivierten Tempo-30-Zonen auf Hauptstraßen“.
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    1 Kommentar
    Friedrich Behrendt

    ja endlich mal eine Frau die in die Männerwelt von Ingolstadt das sagen haben will ??? Oh geht ja nicht was für eine Schande sie ist von der AFD !!nieder mit den Braunen socken .

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