Einen Solarpark gibt es bereits bei Ballersdorf, ein weiterer ist im vergangenen September bei Neustetten auf den Weg gebracht worden. Nun hat der Rohrenfelser Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung zwei weiteren Anträgen der Firma Anumar aus Ingolstadt für die Errichtung von sogenannten Freiflächen-PV-Anlagen grünes Licht erteilt.
Bei Isenhofen und zwischen Baiern und Stengelheim sollen neue Solarparks entstehen
Die eine soll in der Nähe des Weilers Isenhofen auf einer Fläche von rund sechs Hektar entstehen und den Namen „Solarpark Rohrenfels“ tragen, die andere ist auf einem freien Feld zwischen Baiern und Stengelheim („Solarpark Baiern“) geplant. Bei Letzterem darf Anumar jedoch nicht wie gewünscht auf insgesamt 14,4 Hektar Sonnenkollektoren zur Stromgewinnung aufstellen, sondern lediglich auf 11,5 Hektar. Der Grund: Ein Teil des dort vorgesehenen Solarparks liegt weniger als 300 Meter von der Wohnbebauung des Ortsteils entfernt. Damit erfüllt der Antrag einen wesentlichen Teil des von der Gemeinde aufgestellten Kriterienkatalogs für die Errichtung von Solarparks nicht.

Ein maßgeblicher Faktor bei der Bewertung derartiger Anfragen stellt außerdem die sogenannten Ackerzahl jener Fläche dar, auf der die Anlage errichtet werden soll. Damit ist die Qualität des Bodens sowie dessen Fruchtbarkeit gemeint. Sie bewegt sich auf einer Skala von eins (sehr schlecht) bis 100 (sehr gut). Bei Isenhofen pendeln die Ackerzahlen zwischen 34 und 53, im Regelwerk der Gemeinde Rohrenfels ist eine Höchstgrenze für PV-Anlagen von 39 festgeschrieben, weil man wertvolle landwirtschaftliche Fläche nicht für derartige Projekte verschwenden will. Allerdings umfasst die darüberhinausgehende Fläche lediglich 0,4 Hektar. Deshalb verzichtete der Gemeinderat in diesem Fall auch auf eine allzu strenge Beurteilung.
Deutlich minderwertiger ist der Boden da schon hinter dem Ortsteil Baiern. Allerdings liegt das bereits zum Donaumoos gehörende, schwarze Ackerland in einem ausgewiesenen Wiesenbrüter-Schutzgebiet – was Naturschützer als absolutes No-Go bei der Genehmigung von Freiflächen-PV-Anlage bezeichnen. Bürgermeisterin Manuela Heckl (Dorfgemeinschaft Rohrenfels) hält dies allerdings für weniger problematisch. Vielmehr entbrannte im Gemeinderat einmal mehr eine Diskussion über die eigentliche Sinnhaftigkeit solcher Vorhaben.
Fragen zum Umweltschutz und zur Flächennutzung sorgen für Diskussionen in Rohrenfels
Roland Braun (Dorfgemeinschaft Rohrenfels) wiederholte seine schon bei früheren Anlässen geäußerten grundsätzlichen Bedenken. Er sei kein großer Freund solcher PV-Anlagen, weil ihm einfach ein Gesamtkonzept dafür fehle, sagte Braun. „Wir verschandeln mit sowas unsere Landschaft, und der Strom geht zum allergrößten Teil ins Ausland. Für uns hat das überhaupt keinen Wert!“ Tatsächlich sind die Einspeisepunkte nach Auskunft des Energieversorgers Bayernwerk zwischen Ingolstadt und Vohburg beziehungsweise bei Garching – also weit außerhalb des Gemeindegebietes – geplant. Andrejs Laukmanis (Freie Wählergemeinschaft Wagenhofen-Ballersdorf) wollte in diesem Zusammenhang noch wissen, ob die CO2-Bilanz solcher Anlagen eigentlich der Gemeinde zugeschlagen werde. Für einen Teilbereich des künftigen Solarparks Baiern erteilte der Gemeinderat die Erlaubnis zunächst nur für einen einjährigen Probebetrieb. Zwei Mandatsträger votierten grundsätzlich mit Nein.
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