Der altehrwürdige Dom „schaut heute richtig jung aus“, freute sich Bischof Gregor Maria Hanke, als er dort etwa 400 in bunte Gewänder gehüllte Mädchen und Jungen begrüßen konnte. Mit etwa 100 Begleiterinnen und Begleitern waren sie aus allen Teilen des Bistums zur diözesanen Sternsinger-Aussendung gekommen. Für viele war es der allererste Besuch in der Kathedrale, die nach mehrjähriger Sanierung erst seit gut zwei Monaten wieder geöffnet ist.
Im Priesterseminar, dem Treffpunkt für alle ankommenden Delegationen, wimmelte es nur so von Sternen und glitzernden Kronen, die noch schnell zurechtgerückt wurden. Viele Gruppen kamen aus dem Eichstätter Umland oder aus Ingolstadt, aber auch das Dekanat Herrieden stellte eine große Abordnung.
Sternsinger werden auch von kirchenfernen Menschen wertgeschätzt
Eine Sternsinger-Vergangenheit, so zeigte sich auf Nachfrage, haben auch ganz viele der Hauptamtlichen, die im Aussendungsgottesdienst konzelebrierten oder den Tag mitgestalteten. Generalvikar Michael Alberter erinnerte sich ebenso gern daran zurück wie der Leiter der Stadtkirche Eichstätt, Michael Harrer, oder die neue Ministrantenreferentin des Bistums, Kathrin Birk. Die Sternsingeraktion, so Alberter, „ist ein Aushängeschild und wirklich ganz breit in der Bevölkerung anerkannt und geschätzt.“ An seinem früheren Wirkungsort in Nürnberg habe er erlebt, dass die Sternsinger und ihr Einsatz auch von kirchenfernen Menschen wertgeschätzt wurden, „das wirkt wirklich in die Gesellschaft hinein“.
„Wir sind richtig stolz auf Euch, dass Ihr diesen Dienst tut“, versicherte der Bischof den Sternsingern, mit denen er in seiner Predigt das Gespräch über das Geschehen an der Krippe suchte. Die Hirten, so stellte sich im Dialog heraus, hätten wohl der frisch gebackenen Heiligen Familie kaum große Geschenke machen können, weil sie selbst kaum etwas besaßen. Aber dann seien die drei Weisen aus dem Morgenland ins Spiel gekommen, die Gold, Weihrauch und Myrrhe mitbrachten. „Damit konnte Josef schon etwas anfangen, das hat ihm gewisse Sicherheit gegeben, das Kind durchzubringen“. Auf diesen Spuren, so der Bischof, wandelten die Mädchen und Jungen auch heute, indem sie für Kinder in Not sammelten. Sie setzten fort, was die Weisen aus dem Morgenland einst begonnen hätten.
Die Sternsinger zogen mit der Stadtkapelle Eichstätt durch die Stadt
Der Segen, den die Sternsinger in die Häuser brächten, sei „so etwas wie eine himmlische Vitaminampulle“, sagte der Bischof. Diese Kraft „dürft ihr im Namen der Kirche verteilen. Es ist ein Superdienst, den ihr da tut!“
War der Aussendungsgottesdienst gesanglich und instrumental von den Pollenfelder Gruppen „Gute Noten“ und „SMS“ gestaltet worden, so wartete nach dem Schlusssegen schon die Stadtkapelle Eichstätt vor dem Dom, um den imposanten Sternsingerzug mit Pauken und Trompeten durch die Innenstadt zu begleiten. Angeführt von Bischof Hanke und weiteren Verantwortlichen, ging es zunächst zum Rathaus, wo Oberbürgermeister Josef Grienberger die königliche Gesellschaft empfing. Anschließend bekam diese auch Gelegenheit, ihren Segensspruch an die Pforte des Landratsamts zu schreiben, ehe es zurück ins Priesterseminar ging.
In den kommenden Tagen werden die Sternsinger wieder durch ihre Gemeinden ziehen, um Spenden für notleidende Altersgenossen bitten und den Segen bringen. Bischof Hanke wünschte ihnen bei der Aussendungsfeier, dass sie viele offene Türen vorfinden. (AZ)
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