Am Inneren Ring geht es voran. Wie berichtet, wird seit Mitte März die Asphaltdecke saniert. Seit Kurzem ist die Kreuzung vor dem Baldinger Tor bis zur Einmündung in die Kaiserwiese gesperrt. Damit Kundinnen und Kunden die ansässigen Gewerbebetriebe besuchen können, gibt es eine provisorisch eingerichtete Behelfszufahrt beim Parkplatz von Expert Müller. Doch trotz dieser und weiterer Maßnahmen klagen Anlieger über ausbleibende Kundschaft.
So sagt Franziska Müller, Inhaberin von Expert Müller, für die Kundinnen und Kunden sei die Situation, seit die Kreuzung gesperrt ist, schwierig. „Die Zufahrt ist verwirrend. Man kommt aus dem Baldinger Tor und weiß nicht wohin“, sagt Müller. Kunden müssten dann umdrehen, zurück in die Stadt, durch die Herrengasse, aus dem Berger Tor, über den Nähermemminger Weg und den Bahnübergang zurück zum Expert-Parkplatz. Auch aus Richtung der Nürnberger Straße sei die Zufahrt ungünstig. Hier müssten die Kunden über die Kaiserwiese zu den Geschäften fahren. Zusammen mit anderen Gewerbetreibenden habe man ein Banner aufgehängt, um auf den Weg hinzuweisen. „Am Dienstag hat ein neuer Mitarbeiter bei uns zu arbeiten angefangen, der schlichtweg nicht hergefunden hat“, sagt Müller. Durch die Baustelle fehle vor allem die Laufkundschaft. Es komme nur der, der gezielt etwas brauche. Müller hat Verständnis für die Stadt und die Baustelle, habe sich aber etwas mehr Kommunikation gewünscht, damit Kundinnen und Kunden über die Zufahrtsmöglichkeiten besser informiert sind.
Walzel zur Baustelle am Inneren Ring: „Wir sind wie abgeschnitten“
Auch das Fitnessstudio „Fit for life“ liegt im Einzugsbereich der Baustelle. Studioleiter Sebastian Böhme berichtet, in den ersten Tagen der Sperrung seien die Kurse im Studio weniger besucht gewesen, was sich aber mittlerweile wieder normalisiert habe. „Wir haben über Aushänge und die sozialen Medien informiert. Die Leute mussten sich einfach daran gewöhnen, dass der Weg jetzt ein anderer ist“, sagt Böhme.
„Brutal“ sei die Situation, sagt Martin Walzel, Filialleiter der Heinzmann KG in Nördlingen. Man habe weniger Kundschaft, denn viele trauten sich gar nicht herzufahren, weil sie nicht wissen, wie sie herkommen sollen. „Wir sind wie abgeschnitten“, sagt Walzel. Manche Kunden parkten bei der Physiotherapiepraxis in Richtung Kaufland und liefen dann durch die Bahnunterführung. „Da sagen aber viele, das machen wir nicht mehr lange mit.“
Tiefbauamtsleiter: Bauarbeiten am Inneren Ring im Plan
Man verstehe natürlich die Sorgen der Händlerinnen und Händler, sagt Nördlingens Tiefbauamtsleiter Michael Bauhammer. Die Gewerbetreibenden habe man im Vorfeld informiert, über 100 Anliegerschreiben versandt und über die Presse informiert. Auch habe man die Baumaßnahme in verschiedene Abschnitte aufgeteilt und die Durchfahrt an der Kaiserwiese in beiden Richtungen möglich gemacht.
Die Arbeiten lägen gut im Plan, sodass man wohl nicht die gesamte veranschlagte Bauzeit bis Ende April ausschöpfen müsse, sagt der Tiefbauamtsleiter. Man hoffe, dass man früher fertig sei. Dafür muss aber das Wetter mitspielen. Denn für den Einbau der Asphaltdecken brauche man eine trockene Witterung und mindestens sechs Grad plus, sagt Bauhammer. Auch beim Aufbringen der Fahrbahnmarkierung darf es nicht regnen. Neben diesen Arbeiten werden unter anderem noch die Bankette hergerichtet und die Gussasphaltrinne für die Entwässerung erneuert. Hierfür habe man eine eigene Firma beauftragt.
Auch die Nürnberger Straße ist einseitig gesperrt
Eine weitere Baustelle in der Nähe verschärft die Situation für Autofahrer: Die Nürnberger Straße ist derzeit einseitig gesperrt. Denn die Bahn erneuert ihr Stellwerk. Eine ungünstige Konstellation? Dass das Stellwerk erneuert wird, stehe schon seit Jahren im Raum, sagt Bauhammer. Hier handle es sich um eine Baustelle der Bahn, man habe darauf keinen Einfluss. Die Maßnahme am Inneren Ring sei vorab so eingetaktet worden, dass man diese jetzt umsetzen musste.
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