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Neue EU-Richtlinie: Altkleider richtig entsorgen

Landkreis Donau-Ries

Neue Richtlinie zu alter Kleidung: Was der AWV den Bürgern rät

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    In Containern wie diesen wird im Landkreis Donau-Ries Altkleidung gesammelt.
    In Containern wie diesen wird im Landkreis Donau-Ries Altkleidung gesammelt. Foto: Jan-Luc Treumann

    So manche oder mancher hat sich im Rahmen der Neujahrsvorsätze vielleicht auch mal vorgenommen, den Kleiderschrank zu entrümpeln. Wer kennt es nicht: Ein T-Shirt, das anfangs noch ein kleines, unauffälliges Loch hat: „Das geht noch.“ Doch irgendwann ist der Moment gekommen, in dem klar ist, dass das Kleidungsstück wohl nicht mehr tragbar ist. Seit diesem Jahr gibt es eine neue EU-Richtlinie, die besagt, dass Altkleider separat entsorgt werden sollen. Mancher Verband fürchtet bereits, dass Textilabfälle die Sammlungen belasten könnten. Was heißt das nun für die löchrigen T-Shirts? Der AWV Nordschwaben hat eine eindeutige Antwort.

    Hintergrund der neuen Richtlinie ist folgender: Laut Angaben der Europäischen Kommission werden in der EU im Schnitt pro Person zwölf Kilogramm Textilabfälle in Form von Kleidung und Schuhen erzeugt. Nur 22 Prozent davon werden wiederverwendet oder recycelt. An dieser Stelle setzt die Richtlinie an: Sie soll ein Schritt zu einer Kreislaufwirtschaft sein, bei der Textilien nicht einfach direkt im Abfall landen, sondern entweder noch einmal getragen oder für einen anderen Zweck weiterverarbeitet werden.

    Altkleider im Landkreis Donau-Ries: AWV sagt, keine nasse Kleidung in Container werfen

    Doch in dieser Hinsicht sei man im Landkreis bereits gut aufgestellt gewesen, sagt Andreas Kunert, Abteilungsleiter Altkleider beim AWV Nordschwaben: Hierzulande sei man bereits verpflichtet, die Kleidung getrennt zu erfassen. Andere europäische Länder müssten sich umstellen. In Deutschland sei die Lage aber anders, da bestehe das System seit Jahren und werde kontinuierlich erweitert. Der Dachverband „Fairwertung“ gibt auf seiner Homepage an, dass sich etwa 50 bis 55 Prozent der Textilien für den Second-Hand-Gebrauch eignen. Die andere Hälfte lasse sich nur noch zu Putzlappen oder Rohstoffen verarbeiten oder müsse als Müll entsorgt werden.

    Das kann auch passieren, wenn feuchte Ware in den Containern landet und anderes in Mitleidenschaft zieht. Kunert sagt klar: „Wenn nasse Altkleider bei uns im Altkleidercontainer liegen, fängt das vielleicht an zu schimmeln und kann die gute Ware zerstören: Das wollen wir nicht.“ Die Container würden vom AWV und zwei Firmen angefahren, die die Kleidung vorab schon einmal sortieren. Die Kleidung werde schließlich zu einem Sortierer gebracht, wo die Textilien noch einmal sortiert werden. Dahinter steckt ein großer Aufwand und daher bittet auch Kunert, keine zerschlissene Kleidung in die Container zu werfen. Laut Kunert können die Bürgerinnen und Bürger ihr bisheriges Verhalten beibehalten: „Man soll es so machen wie im Dezember: Zerschlissene, schmutzige Sachen über den Restmüll entsorgen.“

    Kaputte Kleidung im Landkreis Donau-Ries soll im Restmüll entsorgt werden

    Rund 360 Sammelstellen gibt es laut Kunert im Landkreis Donau-Ries. Die fährt für den AWV auch die Firma Jilka Wertstoffe an. Geschäftsführer Nico Jilka sagt zur Richtlinie: „Ich hoffe und gehe davon aus, dass sich nicht großartig was bei uns ändert.“ Auch Jilka betont, dass verschmutzte, nasse Kleidung nicht in die Altkleidercontainer soll: „Alles, was nach Müll aussieht und riecht, sollte auf jeden Fall in die Restmülltonne.“ Denn kaputte Kleidung werde auch bei ihnen aussortiert. Das mache hinsichtlich der Gebühren keinen Unterschied: „Wenn es bei uns in der Restmülltonne landet, zahlt es auch der Bürger über den AWV.“ Deswegen sollte nur tragbare Kleidung in den Containern landen. Grundsätzlich stelle er fest, dass die Kleidung in den Containern immer schlechter werde, das habe viel mit der schnelllebigen Kleidungsindustrie zu tun. Daher ist Jilkas Fazit: „Umso mehr gute und tragbare Kleidung drin ist, ist allen gedient.“

    Auch die Caritas hat einige Container für Altkleidung im Landkreis aufgestellt, das funktioniere aber in Zusammenarbeit mit dem AWV, sagt Branko Schäpers, Geschäftsführer der Caritas im Landkreis Donau-Ries. Die Textilien landeten etwa im Kleiderladen in Donauwörth oder in Nördlingen im CaDW. Doch ob die neue Richtlinie hier Auswirkungen zeigt, kann Schäpers noch nicht sagen.

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