Warum 2022 selbst neue Emojis zur Mangelware werden
Knappheit herrscht zurzeit in vielen Lebensbereichen. Da weiß man manchmal gar nicht, was man sagen soll. Wie gut, dass es Emojis dafür gibt. Doch auch die werden knapper.
Emotionen in Worte zu fassen ist manchmal gar nicht so leicht. Gut, dass es zumindest im digitalen Schriftverkehr auch kleine Bildchen tun. Für diesen Text könnte stellvertretend auf jeglichen Bildschirmen ein kleines gelbes überraschtes Gesicht stehen. Eines, das den Kopf schüttelt, würde auch passen. Denn: Diese Zeilen handeln davon, dass es anscheinend auch gar nicht so leicht ist, Worte in Emojis zu fassen.
Darauf lässt zumindest die Anzahl der Emoji-Kreationen schließen, die für das diesjährige Emoji-Update vorgestellt wurde. Nur 31 neue Bildchen sind es, die sich ab September zu den etwa 3500 anderen auf unseren Smartphone-Tastaturen gesellen. Zum Vergleich: Vergangenes Jahr haben uns 112 neue Emojis in Form von Kidneybohnen oder Diskokugeln beehrt. 2020 waren es mehr als 300.
2022 gibt es nur 31 neue Emojis
Sind dem Unicode-Consortium, derjenigen Non-Profit-Organisation, die Jahr für Jahr über die Bildchen entscheidet, dieses Jahr etwa die Worte, ähm, die Bilder ausgegangen? Nein. Vielmehr scheint auch das Emoji-Kuratorium unter der steigenden Komplexität unserer Welt zu leiden. Da passiert es halt, dass man bei allem, was täglich über den Bildschirm auf einen einprasselt, überfordert verstummt.
Komplex ist nämlich auch das Emoji-Auswahlverfahren. Die Bedeutung des Bildchens muss auch in zehn oder 20 Jahren dieselbe sein. Es darf sich auch nicht durch die Kombination von bereits bestehenden Emojis ausdrücken lassen. Ein ganz schönes Schiffeversenken also. Kein Wunder, dass sich bei dieser Auslese unter den 31 Neuzugängen neben einer Qualle, Ingwer oder einer Flöte endlich auch ein kopfschüttelndes, gelbes Gesicht befindet.
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