Magnesium ist an etwa 600 Prozessen im Körper beteiligt und somit für den Körper unerlässlich. Es gehört zu den Mineralstoffen und kann nicht selbst hergestellt werden. Der Bedarf muss deshalb täglich über die Nahrung gedeckt werden. Aber wie wirkt sich Magnesium auf den Schlaf aus und kann eine Einnahme müde machen?
Macht Magnesium müde? Diese Wirkung hat der Nährstoff auf den Schlaf
Die Europäische Behörde führt eine Liste mit zugelassenen gesundheitsbezogenen Aussagen. Für Magnesium gilt unter anderem folgende: „Trägt zur Verringerung von Müdigkeit und Erschöpfung bei“. Das hat auch einen guten Grund: Magnesium wird für die ATP-Produktion gebraucht, die Hauptenergiequelle des Körpers. Es kann nur in seiner aktiven Form als Mg-ATP genutzt werden, weshalb ohne Magnesium keine effiziente Energieproduktion stattfinden kann. Müdigkeit gehört deshalb auch zu den gängigsten Symptomen bei einem Magnesiummangel, obwohl sich eine Unterversorgung anhand verschiedener diffuser Symptome zeigen kann. Auch Schlafstörungen und eine schlechte Schlafqualität wegen Nervosität, innerer Unruhe und Muskelkrämpfen können laut der Gesellschaft für Magnesium-Forschung auf einen Magnesiummangel zurückzuführen sein. „Der Ausgleich einer Magnesiummangelsituation führt zu einer Verbesserung der Schlafqualität“, sagen die Experten.
Magnesium kann sich also positiv auf den Schlaf auswirken, macht an sich aber nicht müde. Ein Mangel aber schon. Trotzdem empfehlen einige Experten, Magnesium abends zur Verbesserung der Schlafqualität einzunehmen. Kann also die Einnahme von Magnesiumtabletten auch müde machen?
Magnesium und Müdigkeit: So wirkt der Nährstoff auf den Schlaf
Wie die Gesellschaft für Magnesium-Forschung uns auf Anfrage mitteilt, macht die orale Einnahme von Magnesium nicht müde. Anders sieht es bei einer Überdosierung aus. Wer nämlich zu viel Magnesium nimmt, riskiert eine sogenannte Hypermagnesiämie. Dabei steigt der Magnesiumspiegel im Blutplasma über das normale Maß hinaus an und es kann zu Müdigkeit kommen. Die Gesellschaft für Magnesium-Forschung gibt aber Entwarnung: „Eine Hypermagnesiämie ist bei oraler Einnahme von Magnesium und normaler Nierenfunktion im Normalfall jedoch nicht möglich, da überschüssiges Magnesium mit dem Urin ausgeschieden wird. Eine Hypermagnesiämie bei normaler Nierenfunktion wäre höchstens bei extremen Mega-Dosen denkbar, die weit über den üblichen Dosierungsempfehlungen liegen“, sagen die Experten. Diese liegen meist zwischen 200 und 800 Milligramm. Auch bei Magnesium, das dem Körper über Infusionen zugeführt wird, kann es vorübergehend zu Müdigkeitserscheinungen kommen.
Magnesium an sich macht nicht müde – aber welche Verbindung ist gut für den Schlaf?
Wer nachts unter Krämpfen leidet, kann von der abendlichen Einnahme von Magnesium profitieren, da es nach der Einnahme zu einem kurzzeitigen Anstieg des Magnesiumspiegels im Blut kommt. Obwohl Magnesium nicht schnell wirkt und es mehrere Monate dauern kann, einen Mangel auszugleichen, kann der Anstieg im Blut dazu führen, Muskelkrämpfe zu reduzieren.
Welches Präparat genutzt wird, ist egal. Laut der Gesellschaft für Magnesium-Forschung gibt es derzeit keine wissenschaftlich gesicherten Belege dafür, dass eine bestimmte Magnesiumverbindung eine spezifische Wirkung im Körper hat. Das trifft demnach auch auf den Schlaf zu. „Die auf diversen Internetseiten propagierten Meinungen, dass bestimmte Magnesiumverbindungen für bestimmte medizinische Indikationen prädestiniert sein sollen (z.B. Magnesiumbisglycinat für den Schlaf) sind aus unserer Sicht wissenschaftlich nicht haltbar. Hierbei handelt es sich nach unserer Auffassung um das Wunschdenken von Marketingabteilungen“, sagen die Experten.
Übrigens: Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Magnesium gehört Durchfall. Das Risiko erhöht sich laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung ab einer Einnahme von 250 Milligramm. Die maximal verträgliche Tagesdosis ist sehr individuell.
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