Prinz Harry hat nach seiner Niederlage im Streit um Polizeischutz in Großbritannien überraschend versöhnliche Töne in einem Interview angeschlagen. Das Verhältnis zwischen ihm und dem Rest der Königsfamilie gilt als angespannt, seitdem er und seine Frau, Herzogin Meghan, 2020 den royalen Pflichten den Rücken gekehrt haben. Doch wie wurde das Angebot von seinem Vater, König Charles III., aufgenommen?
Royals in der Krise: Prinz Harry kritisiert im BBC-Interview das Königshaus
Prinz Harry hat den letzten Schritt in seinem langjährigen Rechtsstreit gegen das britische Innenministerium verloren. Er hatte mit einer Klage gefordert, trotz seines Rückzugs aus der königlichen Familie Anspruch auf staatlich finanzierten Polizeischutz bei Aufenthalten in Großbritannien zu behalten. Doch ein Berufungsgericht entschied am 2. Mai 2025 erneut gegen ihn, wie unter anderem der Spiegel berichtet. Das Urteil bedeutet: Harry, Meghan und ihre beiden Kinder, Archie und Lilibet, erhalten keine pauschale Rückkehr zu den royalen Sicherheitsstandards. Stattdessen wird bei jedem Besuch individuell geprüft, ob und in welchem Umfang Schutz gewährt wird.
In einem BBC-Interview zeigte sich der 40-Jährige tief enttäuscht von dem Urteil: „Ich sehe keine Welt, in der ich meine Frau und meine Kinder zurück nach Großbritannien bringe – zu diesem Zeitpunkt“. Was auf den ersten Blick nach einem rein juristischen Streitfall klingt, ist für Prinz Harry persönlich und politisch brisant. Nach dem sogenannten „Megxit“ 2020 gaben er und Meghan ihre royalen Pflichten ab – und damit auch das Anrecht auf permanenten Polizeischutz durch den Staat.
Harry sah sich durch diese Entscheidung nicht nur in seiner Sicherheit gefährdet, sondern auch öffentlich gedemütigt. Während andere Royals weiterhin automatisch geschützt werden, muss Harry inzwischen jedes Mal einzeln anfragen – ohne Garantie. Das empfindet er offenbar als Ungleichbehandlung. Seine Vorwürfe im Interview waren entsprechend scharf: „Wenn meiner Frau oder den Enkeln meines Vaters etwas zustößt – dann sieh dir genau an, wer die Verantwortung trägt.“
Versöhnung zwischen Harry und Charles III.? So reagierte der Palast
Gleichzeitig schlug Harry in dem Interview aber auch überraschend versöhnliche Töne an. Er erklärte weiter im Hinblick auf seinen an Krebs erkrankten Vater, König Charles III.: „Ich weiß nicht, wie lange mein Vater noch hat. Aber es wäre schön, sich zu versöhnen.“
Trotz dieses offen geäußerten Wunsches reagierte der Palast kurz darauf alles andere als versöhnlich. Der Buckingham-Palast ließ in einer Stellungnahme in den britischen Medien mit Bezug auf die Sicherheitsfrage knapp durch einen Sprecher erklären: „Alle diese Fragen wurden von den Gerichten wiederholt und sorgfältig geprüft.“
Die britische Boulevard-Zeitung The Sun berichtete im Nachgang zudem unter Berufung auf Palastkreise, dass König Charles III. „frustriert und verärgert“ sei. Nicht nur wegen der erneuten Vorwürfe Harrys, sondern weil der Herzog von Sussex auch öffentlich suggeriere, sein Vater könne in der Sicherheitsfrage einfach eingreifen. Im Rahmen der Verfassung ist dies allerdings nicht seine Aufgabe. Der König sei angeblich „persönlich enttäuscht“, dass Harry „diese Grenze nicht respektiere“.
Das Verhältnis zwischen Vater und Sohn gilt schon seit Längerem als stark belastet. Harry war sich in dem BBC-Interview sicher: „Er spricht nicht mit mir – wegen dieser Sicherheitssache“. Auch beim letzten persönlichen Treffen im Februar 2024 nach Charles’ Krebsdiagnose sollen laut Royal-Expertin Lady Colin Campbell nur 12 Minuten für ein Gespräch geblieben sein. Dies sagte Campbell in einem Interview mit Sky.
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