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„Trockenheit ist ein großes Thema“: So beeinflusst Diabetes die Sexualität

Gesundheit

„Trockenheit ist ein großes Thema“: So beeinflusst Diabetes die Sexualität

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    Das Liebesleben kann von einer Diabetes-Erkrankung beeinträchtigt werden – sowohl bei Frauen als auch bei Männern.
    Das Liebesleben kann von einer Diabetes-Erkrankung beeinträchtigt werden – sowohl bei Frauen als auch bei Männern. Foto: Prostock-studio, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Eine Diabetes-Diagnose kann das Leben in vielen verschiedenen Aspekten durcheinander wirbeln. Auch das Liebesleben kann von der Krankheit beeinträchtigt werden. Darauf machte nun die Influencerin Lyn Künstner aufmerksam. „So, ihr Lieben, heute mal leider ein immer noch Tabu-Thema in der Gesellschaft: Diabetes und Sexualität“, sagt sie in einem Instagram-Video, das sie in Zusammenarbeit mit der Deutschen Diabetes-Hilfe aufgenommen hat. In diesem hat sie auch Tipps für an Diabetes erkrankte Personen parat.

    Welchen Einfluss hat Diabetes auf das Liebesleben?

    Künstner klärt auf, dass Diabetes das Schmerzempfinden und das Lustempfinden beeinflussen kann. Bei Frauen seien auch die Schleimhäute betroffen. „Also Trockenheit ist ein großes Thema leider“, erklärt die Influencerin, die an Typ-1-Diabetes leidet. Bei Instagram hat sie mehr als 130.000 Follower. Auf der Plattform steht sie für einen offenen Umgang mit ihrer Diabetes-Erkrankung. Sie hat die Diagnose präsent in ihrer Biografie platziert, thematisiert die Krankheit immer wieder und gibt Followern Tipps, die ebenfalls an Diabetes leiden.

    „Durch schwankende Blutzuckerwerte, Nervenschäden oder hormonelle Veränderungen können Frauen mit Diabetes häufiger unter Vaginaltrockenheit, Schmerzen beim Sex oder einer verminderten Libido leiden“, erklärt Künstner.

    Wie hängen Sexualität und Diabetes bei Frauen und Männern zusammen?

    Der aktuelle Forschungsstand gibt Künstner recht. Sexuelle Funktionsstörungen treten bei Menschen mit Diabetes tatsächlich häufiger auf als bei Menschen ohne Diabetes, wie bei diabinfo.de nachzulesen ist. Das Diabetesinformationsportal gibt an, dass diese in etwa bei der Hälfte der Männer mit Diabetes auftreten. Sie drücken sich bei Männern vor allem durch Ejakulationsstörungen und Orgasmusstörungen aus. Auch Entzündungen im Bereich der Sexualorgane können auftreten.

    Bei den Frauen mit Diabetes sind laut diabinfo.de rund ein Drittel von sexuellen Funktionsstörungen betroffen. Häufig seien Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, die oft durch Scheidentrockenheit ausgelöst werden, und verminderte Lust. Auch Orgasmusstörungen, Entzündungen im Bereich der Sexualorgane und depressive Verstimmungen können bei Frauen mit Diabetes das Liebesleben beeinträchtigen.

    Die Ursachen für sexuelle Funktionsstörungen im Zuge einer Diabetes-Erkrankung können vielfältig sein. Im Gesundheitsmagazin der AOK werden die folgenden Faktoren genannt, die aber nicht alle durch die Zuckerkrankheit bedingt sein müssen.

    • Durchblutungsstörungen
    • Erhöhte Blutzuckerwerte
    • Nebenwirkungen von Medikamenten
    • Störungen der Nervenfunktionen
    • Hormonschwankungen oder Hormonstörungen aufgrund der Wechseljahre bei Frauen
    • Seelische Belastungen
    • Folgen von Operationen

    Diabetes: Tipps für das Sexualleben

    Künstner kennt die Probleme gut, mit denen Frauen mit Diabetes zu kämpfen haben. Bezüglich des Liebeslebens hat sie vier Tipps für alle Erkrankten parat:

    • Ärztliche Beratung: „Falls Beschwerden auftreten, lohnt sich ein Gespräch mit einer Gynäkologin oder Diabetologin.“
    • Offene Kommunikation: „Sprich mit deinem Partner/deiner Partnerin über deine Bedürfnisse und Empfindungen.“
    • Blutzuckermanagement: „Extreme Schwankungen können das Lustempfinden beeinflussen. Eine gute Einstellung hilft!“
    • Gleitgele & Pflegeprodukte: „Natürliche Feuchtigkeitsspender können Vaginaltrockenheit entgegenwirken.“

    Am Ende ihres Videos betont Künstner, dass Sexualität für eine Partnerschaft enorm wichtig sei. „Wenn das nicht läuft, läuft es meistens auch mit der Beziehung nicht“, sagt sie. Daraus ergibt sich ein weiterer Ratschlag: „Macht dieses Thema öffentlich und nicht zu einem Tabu-Thema.“

    Übrigens: Forscher warnen davor, dass der Konsum von rotem Fleisch das Diabetes-Risiko erhöht. Eine ähnliche Wirkung können Softdrinks mitbringen.

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