Der Eurovision Song Contest (ESC) ist ein jährliches Fest der Musik, bei dem europäische und auch andere Nationen gegeneinander antreten. Die 69. Ausgabe des Wettbewerbs findet 2025 in Basel statt – die Schweiz verdankt dies ihrem Sieg im Vorjahr, errungen durch Nemo und den Song „The Code“. Bevor am 17. Mai das Finale Millionen Zuschauer in den Bann zieht, kommen zunächst zwei Halbfinals (Nr. 1 und Nr. 2), in denen die teilnehmenden Länder um den begehrten Platz im großen Showdown kämpfen. Bereits vorher aber laufen die Büros und Websites der Buchmacher und Wett-Anbieter sich heiß mit Prognosen und Spekulationen rund um den oder die Favoriten.

Favoriten beim ESC 2025: Wer hat die besten Chancen?
Kein Geringerer als die Eurovision höchstpersönlich hat sich in das Kaffeesatz-Lesen eingeschaltet und uns das Folgende enthüllt:
Der ESC 2025 findet mit insgesamt 37 teilnehmenden Nationen statt. Schon jetzt deuten die Wettquoten auf Schweden als Favoriten hin, vertreten durch den Act „KAJ“. Die Skandinavier liegen aktuell an der Spitze, gefolgt von „JJ“ aus Österreich und „Louane“ aus Frankreich.
Deutschland, repräsentiert von „Abor & Tynna“ mit ihrem Song „Baller“, hat eine gewisse Entwicklung in den Wettquoten durchlaufen. Nach dem Vorentscheid, der am 1. März stattfand, rutschte Deutschland von Rang 12 zunächst auf Platz 23 ab. Aktuell rangiert Deutschland auf Platz 22. Allerdings bleiben die Chancen für Deutschland laut Wettprognosen relativ gering, da diese nur den Sieger vorhersagen und keine Platzierungen der übrigen Länder berücksichtigen.
Interessant ist das Spotify-Streamranking, bei dem Italien mit Lucio Corsi und seinem Song „Volevo essere un duro“ die meisten Abrufe verzeichnet, insgesamt über 34 Millionen. Schweden mit KAJ und dem Titel „Bara bada bastu“ folgt dicht dahinter mit rund 31,7 Millionen Streams. San Marino, vertreten durch Gabry Ponte mit „Tutta l‘Italia“, liegt mit etwa 11,5 Millionen Streams deutlich zurück. Deutschland befindet sich im Streaming-Ranking auf Platz acht mit etwa 8,3 Millionen Abrufen für „Baller“.
Zusammenfassend zeigt sich, dass Schweden sowohl bei den Buchmachern als auch im Streaming ein starker Favorit ist, während Italien vor allem durch Streamingzahlen beeindruckt. Deutschland bleibt bisher im Mittelfeld der Quoten und Streamingplatzierungen.
Favoriten und Chancen beim ESC 2025: Das sind die Prognosen der Schweiz
Klar, dass unsere Kollegen in der Schweiz sich wegen des heimischen Austragungsortes Basel besonders intensiv mit dem ESC 2025 befassen. Der Tages-Anzeiger beispielsweise interessiert sich daher nicht nur für die ohnehin ständig schwankenden Zahlen der Buchmacher, sondern analysiert auch die emotionalen Faktoren rund um den ESC 2025. Die Kollegen haben darüber hinaus eine Momentaufnahme dessen veröffentlicht, was die Favoriten vor dem Wettbewerb so treiben. Hier eine komprimierte Sicht der Zürcher Regionalzeitung:
- Der ESC 2025 in Basel wird von Schweden angeführt, sowohl in den Wettquoten als auch im Streaming. Insgesamt treten 37 Länder an, und Schweden, repräsentiert durch den Act KAJ, ist der Top-Favorit. Auf Platz zwei bei den Buchmachern liegt JJ aus Österreich, gefolgt von Louane aus Frankreich. Deutschland, vertreten durch Abor & Tynna mit „Baller“, steht aktuell auf Platz 22 der Wettquoten. Die Entwicklung der deutschen Platzierung war turbulent: Nach dem Vorentscheid rutschte Deutschland zunächst auf Platz 23 ab, konnte sich aber inzwischen leicht verbessern.
- Mit einer Gewinnwahrscheinlichkeit von 5 Prozent belegen die Niederlande mit „Claude“ und seinem Song „C’est la vie“ derzeit Platz 4 im Ranking der Wettbüros. Der Popsong beginnt mit einer melancholischen Klaviermelodie, die sofort Vertrautheit weckt, und handelt von den Höhen und Tiefen des Lebens. Ab dem ersten Refrain verwandelt sich der Titel – ganz im typischen ESC-Stil – in eine tanzbare Nummer mit einem treibenden Bass. Das dazugehörige Musikvideo zeigt Claude, der in den Niederlanden bereits einen Nummer-eins-Hit gelandet hat, zusammen mit einem Jungen, der als jüngeres Abbild des Sängers dargestellt wird.
- Israels diesjähriger Beitrag trägt den Titel „New Day Will Rise“ und thematisiert Zusammenhalt und Hoffnung. Die Sängerin Yuval Raphael verarbeitet darin – subtil, aber spürbar – sowohl das kollektive Trauma ihrer Nation als auch ihr persönliches. Sie überlebte den Angriff von Hamas-Kämpfern auf das Nova Festival nur knapp, indem sie sich in einem Bunker unter Leichen versteckte. Bisher gibt es lediglich ein Musikvideo, doch keine Liveperformance, die Hinweise auf den Auftritt in Basel geben könnte. Das Lied beeindruckt jedoch durch Yuvals kraftvolle Stimme und eine berührende Geschichte, die sie in drei Sprachen – Englisch, Französisch und Hebräisch – erzählt.
Zusammenfassend zeigt sich, dass Schweden starke Chancen auf den Sieg hat, sowohl bei den Buchmachern als auch im Streaming. Italien beeindruckt mit hohen Streamingzahlen, während Deutschland im Mittelfeld bleibt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Platzierungen im Mai entwickeln.
ESC 2025: Die Quoten der Buchmacher
Aktuell (Stand: 23. April 2025) haben ein rundes Dutzend großer Wettanbieter diese Gewinn-Wahrscheinlichkeiten und Quoten im Angebot:
1. Schweden: KAJ - Bara bada bastu (37%), Quote: 1.91 bis 2.18
2. Österreich: JJ - Wasted Love (15%), Quote: 4.33 bis 5.65
3. Frankreich: Louane - Maman (9%), Quote: 7.5 bis 10
4. Niederlande: Claude - C‘est La Vie (5%), Quote: 13 bis 20
5. Israel: Yuval Raphael - New Day Will Rise (5%), Quote: 11 bis 22
6. Tschechien: Adonxs - Kiss Kiss Goodbye (4%), Quote: 17 bis 29
7. Finnland: Erika Vikman - Ich komme (3%), Quote: 19 bis 36
8. Belgien: Red Sebastian - Strobe Lights (3%), Quote: 21 bis 46
9. Estland: Tommy Cash - Espresso macchiato (2%), Quote: 26 bis 50
10. Albanien: Shkodra Elektronike - Zjerm (2%), Quote: 17 bis 90
11. Ukraine: Ziferblat - Bird of Pray (1%), Quote: 26 bis 100
12. Malta: Miriana Conte - Serving (1%), Quote: 41 bis 85
13. Vereinigtes Königreich: Remember Monday - What The Hell Just Happened? (1%), Quote: 34 bis 120
14. Italien: Lucio Corsi - Volevo essere un duro (1%), Quote: 34 bis 130
15. Zypern: Theo Evan - Shh (1%), Quote: 34 bis 100
16. San Marino: Gabry Ponte - Tutta l‘Italia (1%), Quote: 26 bis 150
17. Schweiz: Zoë Më - Voyage (1%), Quote: 67 bis 270
18. Irland: Emmy - Laika Party (1%), Quote: 34 bis 210
19. Griechenland: Klavdia - Asteromata (1%), Quote: 41 bis 330
20. Australien: Go-Jo - Milkshake Man (1%), Quote: 34 bis 310
21. Norwegen: Kyle Alessandro - Lighter (1%), Quote: 51 bis 290
22. Deutschland: Abor & Tynna - Baller (1%), Quote: 41 bis 310
23. Litauen: Katarsis - Tavo akys (1%), Quote: 34 bis 440
24. Spanien: Melody - Esa diva (1%), Quote: 101 bis 250
25. Aserbaidschan: Mamagama - Run With U (<1%), Quote: 41 bis 330
26. Polen: Justyna Steczkowska - Gaja (<1%), Quote: 51 bis 500
27. Dänemark: Sissal - Hallucination (<1%), Quote: 51 bis 640
28. Slowenien: Klemen - How Much Time Do We Have Left (<1%), Quote: 81 bis 700
29. Serbien: Princ - Mila (<1%), Quote: 151 bis 1000
30. Armenien: Parg - Survivor (<1%), Quote: 41 bis 1000
31. Luxemburg: L. Thorn - La poupée monte... (<1%). Quote: 151 bis 860
32. Portugal: Napa - Deslocado (<1%), Quote: 34 bis 1000
33. Lettland: Tautumeitas - Bur man laimi (<1%), Quote: 101 bis 400
34. Georgien: Mariam Shengelia - Freedom (<1%), Quote: 51 bis 1000
35. Island: Væb - Róa (<1%), Quote: 151 bis 900
36. Montenegro: Nina Žižić - Dobrodošli (<1%), Quote: 151 bis 1000
37. Kroatien: Marko Bošnjak - Poison Cake (<1%), Quote: 101 bois 1000
Statistisch sind Wettquoten der Buchmacher für Platzierungen nicht aussagekräftig, da lediglich auf den Sieg gewettet wird. Es lohnt sich für Wetter und Wetterinnen kaum, auf den Favoriten zu setzen, da die Gewinnmargen gering sind.
Chancen & Favoriten beim ESC 2025: Wie kommen die Wett-Quoten eigentlich zustande?
Die niedrigsten Quoten stehen natürlich für die besten Chancen, das Rennen zu machen. Die einzelnen Wettanbieter sind sich nicht immer einig, aber eine Tendenz zeichnet sich durchgehend ab: Schweden gewinnt mal wieder, Deutschland liegt im gesunden Mittelfeld. Zumindest, wenn die Auguren recht behalten. Warum ist das so?
Wettquoten folgen normalerweise nicht der Kristallkugel, sondern sie basieren auf bestimmten Faktoren, neben vielen anderen zum Beispiel:
- Historische Daten: Trends und Muster werden analysiert, um Vorhersagen zu Ergebnissen zu unterstützen.
- Aktuelle Form: Die momentane Leistung und Verfassung der Künstler.
Schweden gilt als die erfolgreichste Nation in der Geschichte des Eurovision Song Contests, wenn man die Anzahl der Top-3-Platzierungen als Maßstab nimmt. Die skandinavischen Künstler konnten den Wettbewerb beeindruckende sechs Mal gewinnen. Der wohl bedeutendste Erfolg ereignete sich 1974, als eine damals noch weitgehend unbekannte Band namens „ABBA“ mit ihrem Song „Waterloo“ den Grand Prix im englischen Brighton für sich entschied. Dieser Moment markierte den Beginn einer der größten Popkarrieren der Musikgeschichte. Auch 2023 war Schweden mit Loreens Song „Tattoo“ wieder ein heißer Favorit auf den Sieg. Sie hat ebenfalls gewonnen.
Und Deutschland? Mit Nicole (“Ein bisschen Frieden“, 1982) und Lena (“Satellite“, 2010) konnten deutsche Beiträge zweimal die ESC-Krone holen. Doch abgesehen von diesen Erfolgen blieb der große Triumph größtenteils aus.
ESC-Favoriten: Können Metadaten der Songs den Sieger vorhersagen?
Die Eurovision hat auf ihrer Website diese spannende Frage aufgeworfen und die Untersuchung eines Datenteams des NDR zum Thema veröffentlicht. Am Exempel des ESC 2023 haben die Forscher untersucht, ob Faktoren wie Tanzbarkeit, Beats pro Minute, Dur/Moll darauf schließen lassen, ob ein Song abliefert oder nicht.
Die Ergebnisse sind hochinteressant und sollten am besten im Original verdaut werden. Kleiner Spoiler: Das menschliche Verhalten, insbesondere beim Voting des ESC-Publikums, entzieht sich oft jeglicher Messbarkeit. Deshalb kommt es nicht überraschend, dass Acts und Songs, die basierend auf Datenanalysen vielversprechend erscheinen, am Ende nicht einmal die Finalbühne erreichen.
Die Öffentliche Rechtlichen müssen Geld einsparen... Warum fangen die nicht mit so einem Schwachsinn an
Da sprechen die Einschaltquoten eine andere Sprache.
Ich hab den deutschen Beitrag (irgendwo) einmal gehört. Na ja. Mit ein klein wenig Wehmut darf man sich an die Zeiten von Beginn bis so in etwa Mitte der 80iger erinnern.
Es gibt da einen schönen Spruch: für einfältige Menschen ist alles bis zu ihrem 30 Jahr gut und normal und damit das Gott gegeben richtige, alles bis 50 komisch und unverständlich und alles was danach als neues kommt ist des Todes und schlimm.
Ich mußte die Chefredaktion einschalten.
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