Schon wenn ein gewöhnlicher Vulkan ausbricht und Lava und Asche ausspuckt, kann das für Mensch und Natur gefährlich sein. Nochmal gefährlicher sind sogenannte Supervulkane. Wie unterscheiden sich diese von normalen Vulkanen?
Supervulkane besitzen im Vergleich zu gewöhnlichen Vulkanen eine besonders große Magmakammer. Diese kann mehrere Kilometer tief und bis zu 100 Kilometern breit sein. Wenn ein Supervulkan ausbricht, oder besser gesagt explodiert, wird Lava mit Überschall-Geschwindigkeit und mehr als 50 Kilometer hoch in die Atmosphäre geschleudert. Die Glutströme können bis zu 200 Kilometer weit reichen und bis zu 200 Meter dicke Schichten bilden. Dadurch wird im Umkreis von etwa 100 Kilometern jegliches Leben vernichtet.
Der Ausbruch eines Supervulkans kann globale Folgen haben
Anders als bei einem gewöhnlichen Vulkan baut sich bei einem Supervulkan das Gestein nicht kegelförmig auf. Stattdessen entsteht ein riesiger Krater, der auch Caldera genannt wird. Supervulkane können starke Auswirkungen auf das globale Klima haben. Eine mögliche Folge ist der sogenannte „vulkanische Winter“, eine ungewöhnlich kalte Periode. Supervulkane brechen sehr selten aus: im Schnitt alle 17.000 Jahre. Die Gefahr ist danach allerdings nicht gebannt. Oft brechen Supervulkane mehrmals aus, wobei zwischen zwei Ausbrüchen mehrere Jahrtausende liegen können.
Bevor ein Supervulkan Magma ausstoßen kann, muss er zunächst die Krusten durchbrechen, die seit der letzten Eruption gewachsen sind. Deswegen dauert es auch sehr lange, bis er erneut ausbricht. Aufgrund von unterirdischen Gesteinsdeckeln kann das Magma nur in größeren Schüben aufsteigen. Über Jahrzehnte sammelt es sich nahe der Erdoberfläche, bis genügend Magma für eine Explosion vorhanden ist. Im Vorfeld kommt es wiederholt zu einem Heben und Senken der Krusten sowie vulkanischen Beben.
Die Phlegräischen Felder sind Europas einziger Supervulkan
Einer der bekanntesten Supervulkane liegt im US-Bundesstaat Wyoming unter dem Yellowstone-Nationalpark. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehen davon aus, dass seine Magmakammer ungefähr doppelt so groß ist wie das Saarland. In Europa gelten die Phlegräischen Felder nahe der süditalienischen Stadt Neapel als der einzige Supervulkan. Rund 500.000 Menschen leben in der sogenannten „Roten Zone“. Sie wären bei einem Ausbruch des Supervulkans am stärksten betroffen.
Zuletzt brachen die Phlegräischen Felder im Jahr 1538 aus. Die Stärke des Ausbruchs war allerdings vergleichsweise gering. Der letzte große Ausbruch eines Supervulkans liegt bereits rund 25.000 Jahre zurück: Damals explodierte der Taupo in Neuseeland. Die Stärke eines Vulkans wird mit dem Vulkan-Explosivitäts-Index (VEI) in Werten von 0 bis 8 gemessen. Entscheidend ist die Menge sowie die Höhe des ausgestoßenen Magmas. Ein Supervulkan erreicht bei einem Ausbruch den Höchstwert 8.
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