Weltklimarat: So drastisch werden die Folgen des Klimawandels
Seit dem Weltklimabericht von 2013 sind die Forscher ein großes Stück weitergekommen. Das Fazit: Die drastischen Folgen der Erderwärmung werden immer klarer und der angestrebte Klimaschutz reicht nicht.
Die Erde erwärmt sich nach Ansicht des Weltklimarats deutlich schneller als bisher angenommen. Das hat drastische Folgen, wie aus dem am Montag vorgestellten Bericht des Gremiums hervorgeht: In den kommenden Jahrzehnten dürfte es nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen mehr Hitzewellen geben, mehr Dürren, dazu sollen die Meeresspiegel steigen und die Eiskappen schmelzen. „Die Polarregionen als Frühwarnsystem unseres Planeten schlagen eindeutig Alarm: Schon vor 2050 werden wir in der Arktis aller Voraussicht nach zum ersten Mal einen Sommer erleben, in dem das Nordpolarmeer weitestgehend frei von Meereis sein wird – und zwar in allen untersuchten Zukunftsszenarien", sagte Dirk Notz vom Max-Planck-Institut für Meteorologie, ein Mitautor des Berichts, der von 230 Forscherinnen und Forschern aus 66 Ländern verfasst wurde.
Selbst, wenn die weltweite Produktion bis 2050 klimaneutral sein sollte, dürfte der Meeresspiegel Ende des Jahrhunderts um bis zu 62 Zentimeter höher sein als in den Jahren 1995 bis 2014, heißt es in dem Bericht. In einem düsteren Szenario, das laut Weltklimarat zwar unwahrscheinlich, aber nicht auszuschließen sei, prognostiziert das Gremium einen Anstieg des Meeresspiegels um zwei Meter bis Ende des Jahrhunderts. Die Folge wären Überschwemmungen und die Vernichtung ganzer Landstriche.
Weltklimarat: Emissionen müssen schnell heruntergefahren werden
Der Bericht untermauert den Einfluss des Menschen auf den Klimawandel. "Es ist zweifelsfrei, dass der menschliche Einfluss die Atmosphäre, den Ozean und das Land aufgeheizt hat", heißt es in dem Bericht. "Menschlicher Einfluss hat das Klima so aufgeheizt, wie es seit mindestens 2000 Jahren nicht mehr vorgekommen ist. (...) 2019 war die CO2-Konzentration in der Atmosphäre höher als zu jedem anderen Zeitpunkt seit mindestens zwei Millionen Jahren."
Den letzten Bericht hatte der Weltklimarat 2013 veröffentlicht. Damals fiel das Urteil noch weniger drastisch aus. Nun stellen die Wissenschaftler erstmals klar fest, dass das Ziel der Pariser Klimakonferenz, die Erderwärmung unter zwei Grad zu halten, scheitern könnte, wenn nicht deutlich weniger Treibhausgase ausgestoßen werden. "Wenn wir die Emissionen nicht schnell genug herunterfahren und bis etwa 2050-2070 netto-null erreicht haben, werden wir beide Pariser Klimaziele verfehlen", sagte Mitautor Douglas Maraun von der Universität Graz.
Menschlicher Einfluss auf Klimaerwärmung deutlich sichtbar
Die mittlere Temperatur auf der Welt lag zwischen 2011 und 2020 dem Bericht zufolge knapp 1,1 Grad über dem vorindustriellen Niveau in den Jahren 1850 bis 1900.
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Nur dann, wenn bis zum Jahr 2050 Klimaneutralität erreicht würde, könnte die Erwärmung nach Ansicht der Wissenschaftler bei 1,8 Grad oder darunter bleiben. Halten sich die Treibhaus-Emissionen dagegen auf dem jetzigen Wert, dürfte sich die Temperatur auf der Erde bis 2050 um 2,1 bis 3,5 Grad erwärmen. Mit den jetzigen Zusagen der Regierungen wäre dieses Szenario am wahrscheinlichsten, sagte Forscher Notz. "Für die Zukunft bleibt aber natürlich unklar, ob die Zusagen eingehalten werden oder ob die Regierungen andererseits ihre Bemühungen noch verstärken werden." (mit dpa)
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Die Diskussion ist geschlossen.
Wenn man bewaldete Flächen abfackelt, um Bauland zu generieren, hat das nichts mit Klima-Wandel zu tun.