Ab Montag wird es für alle, die nicht geimpft sind, schwieriger. Die Verantwortung tragen sie selbst. Und doch: Unserer Gesellschaft tut diese Spaltung nicht gut.
Womöglich ist es so etwas wie ein erster Schritt hin zu einer neuen Normalität, die uns noch lange begleiten könnte: Nachdem es immer mehr Bundesländer vormachen, will bald auch Bayern nachziehen und den Inzidenzwert nicht mehr als maßgebliche Richtschnur seines Handelns sehen. Je mehr Menschen geimpft sind, umso weniger schwere Verläufe sind zu erwarten, umso weniger macht der Blick auf reine Zahlen Sinn.
Wie soll das die Gesellschaft auf Dauer aushalten?
Doch täuschen lassen sollte man sich von Markus Söders Sinneswandel nicht: Selbst wenn sich der Blick von der Inzidenz löst, deshalb wird die Pandemie nicht verschwinden. So entspannt es für viele werden könnte, die geimpft oder genesen sind – so mühsam wird es für die anderen, die sich nicht impfen lassen wollen.
Nun hat gerade in dieser Frage jeder selbst sein Schicksal in der Hand. Anders als in Entwicklungsländern gibt es hierzulande genügend Impfstoff. Doch wie eine Gesellschaft auf Dauer funktionieren soll, in der es so eine markante Trennlinie gibt, das dürfe sich spätestens nach einigen Monaten zeigen. Es wird also mit Sicherheit nicht das letzte Konzept sein, das die Politik in dieser unendlich scheinenden Pandemie vorlegen muss.
Die Diskussion ist geschlossen.
Irgendwann wird sich rumsprechen, daß auch 3G-Inhaber infektiös sein können. Ich tippe mal noch auf 1-2 Monate. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit geriger ist - sie ist aber bei weitem nicht gleich 0.
Die Regel ist sinnvoll.
Sie senkt unser Risiko, uns mit der Seuche anzustecken.
Impfverweigerer müssen sich halt häufig und auf eigene Kosten (Ausnahmen für medizinisch begründete Fälle kann es geben) testen lassen oder zuhause bleiben. Voraussichtlich wird die Gruppe in den kommenden 12 Monaten stark schrumpfen, weil die meisten erkranken werden und dann, wenn sie Glück haben, zu den Genesenen zählen werden.
Raimund Kamm
Wo ist das Problem - ich finde die 3G Regel gut. Wer meint sich nicht impfen zu müssen muss halt jetzt mit Nachteilen rechnen.... Das ist doch genau diese Lebensqualität welche Impfgegner wollen, oder?
Ich war dieses Wochenende in Stuttgart und fand es klasse, dass Baden-Württemberg die 3G-Regel schon länger eingeführt hat und das unabhängig vom Inzidenzwert. So kommt man als doppelt Geimpfter aus dem Grinsen nicht mehr heraus, wenn man urkomische Situationen erlebt, wenn Impfverweigerer und Leerdenker nicht reingelassen werden, weil sie sich zusätzlich weigern, sich testen zu lassen, mit der Ausrede, sie würden an dem Test sterben. :-)
Frau Hufnagel, mit der Spaltung haben die Impfverweigerer und Leerdenker begonnen, in dem sie sich asozial der Gesellschaft gegenüber verhalten und meinen, mit dieser Masche kommen sie durch.
Sind denn alle anderen Menschen minderbemittelt, wenn sie ihrer Bürgerpflicht nachkommen und sich impfen lassen, um einen weiteren Lockdown zu vermeiden?
Und darum geht es mir auch.
Wäre durch Corona kein einziges Mal die Wirtschaft heruntergefahren und keine Ausgangsbeschränkungen bzw. Maskenpflicht für alle eingeführt worden, hätte ich jedem Leerdenker bzw. Impfverweigerer dieses persönliche Recht zugestanden, sich nicht impfen zu lassen.
Aber ich habe etwas gegen Rosinenpickerei.
Wenn es nach mir ginge, würde ich auf Dauer nur noch die 2G-Regel zulassen, weil die Schnelltests alles andere als zuverlässig sind. Aber ich könnte mich auch damit einverstanden erklären, wenn in Zukunft nur noch PCR-Tests akzeptiert werden. Und das natürlich auf eigene Kosten.
Wie schon öfters betonte:
Solidarität ist keine Einbahnstraße !
In diesem Sinne