Egal ob Söder oder Laschet: Dieser Wahlkampf wird schwierig
Längst hat die Union beide Kandidaten beschädigt. Das zeigt, dass keiner von beiden wirklich überzeugt.
Vielleicht erfüllen sich manche Prophezeiungen ja tatsächlich eines Tages selbst. Etwa der ewige Vorwurf, dass Angela Merkel durch ihre Politik so etwas wie die Sozialdemokratisierung der CDU betrieben habe. Zwar zielte die Kritik immer auf ihren Kurs der Mitte – doch nicht nur Zyniker sagen inzwischen, das könne man auch anders sehen.
In den vergangenen Tagen ist die Union tatsächlich in Muster verfallen, die die SPD einst bis zum Exzess durchexerzierte: Sie fügt sich durch Personalrangeleien so tiefe Wunden zu, dass die lange brauchen werden, ehe sie wieder verheilt sind. Längst geraten erste CDU-Ministerpräsidenten in Panik, die sich schon im Sommer einer Landtagswahl stellen müssen. Denn egal, wer am Ende das Rennen um die K-Frage gewinnen wird, ob Söder oder Laschet: Beschädigt sind längst beide.
Armin Laschet ist zu schwach, Markus Söder zu halbstark
Und was für die Union noch viel schlimmer ist: Weder der CDU-Chef noch sein CSU-Kollege können die Partei wirklich hinter sich versammeln, keiner von ihnen überzeugt auf ganzer Linie. Nur deshalb konnte es überhaupt endlos erscheinenden Machtkampf kommen. Der eine zu schwach, der andere zu halbstark – diese Bilder setzen sich fest. Wie aber will die Union unter diesen Voraussetzungen einen überzeugenden Wahlkampf führen?
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Mal ein Frage an die Söder Fans: Wenn in 4 Wochen zufällig Hr. Spahn Umfragekönig sein sollte, z.B wegen unerwarteter Impferfolge, geht dann die Kandidatur automatisch auf diesen über? Oder sind Umfragen nur relevant, wenn sie zu Gunsten von Söder ausfallen?
Ich denke, wenn sich die Junge Union auf Söder festgelegt hat,ist das ein Wink mit dem Zaunpfahl. Die jungen Menschen wollen ihre Zukunft zusammen mit Herrn Söder gestalten. Es sind nicht nur die Umfrageergebnisse der Bürger.Junge Menschen wollen Verantwortung übernehmen und gehört werden und mitgestalten.
@REINER SPANNAGEL: Ich bin zwar nicht der Pressesprecher von Markus Söder, aber diesen Abstand von 11 Prozent der Wählerstimmen muss man wohl als neues Ereignis betrachten. Darauf kann man seitens der CDU nicht mit Verweis auf (m. E. damit hinfällig gewordene) Beschlüsse der CDU-Gremien reagieren. Nach meiner Rechnung würde die CDU so auf fast 80 Unions-Abgeordnete verzichten. Will das CDU-Präsidium dann den eigenen Wahlkämpfern erklären, sie sollten vollen Einsatz bringen, um den fahrlässigen Verzicht eines Startvorteils mit Söder wettzumachen?
Wir leben nicht in einer Umfrage-Demokratie. Vielleicht sollten Sie sich auch mal zu Insa schlau machen undwie die zu ihren Daten kommen. Auf alle Fälle nicht repräsentativ.-
@Wolfgang B.: Ist nur das eine Umfrageergebnis fragwürdig oder sind es alle? Nennen Sie doch bitte ein Umfrageergebnis jüngeren Datums, das für Armin Laschet spricht.
Es war bei der Bundestagswahl 1976 als sich mein Vater und ich einig waren: Helmut Schmidt ist im Vergleich mit Helmut Kohl der bessere Mann. Trotzdem wählten wir, wie in unserer Familie Tradition, die Union. Heute, wo die Zahl der Stammwähler immer kleiner wird, wäre es grob fahrlässig von der Union, wenn sie nicht den Kanzlerkandidaten mit den besten Erfolgsaussichten nominieren würde.
Warum Söder oder Laschet? Warum nicht Habeck oder Baerbock oder Hennig-Wellsow oder Wissler, man muss Deutschland auch einmal etwas gönnen können.
Heute um 17:15 haben sie von einer aktuellen Insa-Befragung berichtet, wonach die Union bei der Bundestagswahl mit Markus Söder auf 38 Prozent der Stimmen kommt, mit Laschet dagegen nur auf 27 Prozent. Also dieses Ergebnis für Söder nenne ich nicht halbstark, sondern ganz stark.
Dass Laschet seitens der CDU immer noch im Rennen gehalten wird, ist für mich nicht sofort zu verstehen. Vielleicht ein Erklärungsversuch: In einem Interview mit dem Westfälischen Anzeiger (09.04.2021) wurde Friedrich Merz die Frage gestellt: Ein Kanzler Armin Laschet erhöht also die Chancen für Sie auf einen Ministerposten?
Wenn Hr. Söder von Anfang an gesagt hätte, er will kandidieren - dann hätten Sie ja Recht. Aber Lügen-Söder hat bis zum Schuss behauptet, er akzeptiere den Vorschlag des CDU Präsidiums und das Vorgriffsrecht der CDU. Um dann aus dem Hinterhalt die Falle zuschnappen zu lassen. Das hat keinen Anstand.