Schleswig-Holstein zeigt: Schulz-Hype war nur ein Strohfeuer
Die SPD-Niederlage bei den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein ist vor allem eine Schlappe für den vermeintlichen Heilsbringer Martin Schulz. Doch für einen Abgesang ist es noch zu früh.
Die Wähler an der Küste haben der guten Frühlingsstimmung in der SPD ein jähes Ende bereitet. Wenn die Hochrechnungen zutreffen, hat nicht nur der Ministerpräsident Torsten Albig am Sonntag die Landtagswahl verloren (alle Zahlen und Entwicklungen zur Landtagswahl finden Sie in unserem News-Blog).
Vor allem ist das Ergebnis eine bittere Schlappe für den vermeintlichen SPD-Heilsbringer Martin Schulz. Es wird immer wahrscheinlicher, dass der anfängliche Schulz-Hype mit dem Aufschwung in den Umfragen Anfang des Jahres nur ein Strohfeuer war.
Denn im März folgte die Niederlage bei der Landtagswahl im Saarland, wo der Amtsbonus von CDU-Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer schwerer wog als der Schulz-Effekt. Und nun könnte sogar ein SPD-Regierungschef, der auf den Rückenwind durch den neuen SPD-Chef setzte, sein Amt verlieren.
Der Schulz-Zug ist noch nicht entgleist
Die sozialdemokratischen Verluste werden die Partei nun aus zwei Gründen in Alarmstimmung versetzen. Erstens hat sich Martin Schulz in den vergangenen Tagen noch einmal mit aller Kraft in Schleswig-Holstein eingebracht. Man konnte fast meinen, er stünde selbst zur Wahl.
Und zweitens setzte es diese Niederlage nicht im Wettstreit mit einem charismatischen Herausforderer. Im Gegenteil. CDU-Kandidat Daniel Günther war nur eine Verlegenheitslösung, die kurzfristig einspringen musste. Seine Kandidatur entsprang vor allem der Not der Küsten-Union, keinen besseren Kandidaten zu haben.
Dennoch ist es zu früh für einen Abgesang. Der Schulz-Zug ist noch nicht entgleist, wie manche meinen. Dafür ist das Politik-Geschäft zu schnelllebig. Die SPD hat 2017 zwei Wahlen in kleinen Bundesländern verloren. Ein überzeugender Sieg in Nordrhein-Westfalen kommende Woche könnte die Stimmung wieder drehen. Auch wenn momentan wenig dafür spricht.
Die Diskussion ist geschlossen.
Und wenn die Wetterlage schon schlecht ist, kommt auch noch Frau Künast mit einer Gemeinheit um die Ecke...
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http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/vw-dieselskandal-das-vw-problem-des-martin-schulz/19773920.html
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Mit dem „Weiter-so“ ist das so eines Sache bei Schulz. Jedenfalls meint das Renate Künast (Grüne). Die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Verbraucherschutz hält den angekündigten Gerechtigkeitswahlkampf des SPD-Kanzlerkandidaten für wenig glaubwürdig. Als Beleg führt sie den VW-Diesel-Skandal an.
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„Ich frage mich, wann die SPD mal ihr Wort erheben und sich für Gerechtigkeit für die Millionen von geschädigten Verbrauchern stark machen will“,
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Kann es sein, dass diese angeblich so ungerecht behandelten Dieselbesitzer an der Tanke stets niedrig besteuerten Sprit bekommen?
"Kann es sein, dass diese angeblich so ungerecht behandelten Dieselbesitzer an der Tanke stets niedrig besteuerten Sprit bekommen?"
Was hat denn das mit der nachvollziehbaren Meinung von Fr. Künast zum Totalversagen der Bundesregierung und besonders von Mautesel Dobrindt im sog. Diesel-Gate zu tun?
Herr Marks sollte sich fragen, wer diesen Strohhaufen angezündet hat. Er käme dann schnell auf sich und seine pyromanischen Kollegen, die jetzt das 32-Prozent-Ergebnis der CDU - bei einer Wahlbeteiligung von 64% (!) - zu einem großen und deutlichen Wahlsieg hochjazzen. Im Umkehrschluss heißt das doch: über 2 Drittel der Wahlberechtigten haben entweder nicht oder keinesfalls den "strahlenden Sieger" gewählt. Dass dessen "großer" Sieg der Generation 60+ zu verdanken ist, wird oft am Rande erwähnt.
Der von den Medien aufgeblasene "Schulz-Ballon" hat weder Einfluss noch Wichtigkeit, wie das "Küstenwahlergebnis" auf "Gesamt-D" selbst.
Man sollte diese Wahl, ähnlich wie die im Saarland, nicht überbewerten. Wir reden hier von "Zwergstaaten/Zwergbundesländern" ohne große poitische Relevanz
Herr Albig solte jetzt ein einziges Mal Anstand zeigen und sofort von allen Ämtern zurücktreten. Die SPD sollte jegliche Gedanken an eine Rergierungsbeteiligung von sich weisen. Regieren in SWH mit Verlieren geht gar nicht!
Der Marx‘sche Kommentar geht in seiner Gänze fehl.
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Die Gabriel‘sche Personalrochade hat der SPD Umfragewerte von um die 20% auf über 30% gebracht. Im Moment pendelt sie um ca.29% (bei insgesamt 8 Umfrageinstituten). Der, wenn man in dem Jargon bleiben will, Hype ist also nicht vorbei.
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Das Unvermögen, bzw. den arroganten Hochmut des jetzigen Kieler Ministerpräsidenten Albig Schulz anzulasten, ist beinahe infam.
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Nein, die Kieler Geschichte ist ein Lehrbeispiel dafür, wie man es nicht macht. SPD-Ministerpräsident Albig präsentierte sich, wie weiland Rudolf Scharping, in der Bunten mit seiner Frauengeschichte. Bunt und in Hochglanz. Und dazu noch mit seiner Ex und seiner neuen Wahl. Ein Frauenbild aus dem vergangenen Jahrhundert.
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Sein Absturz folgte auf dem Fuß, abzulesen in den Zustimmungsraten der Meinungsinstitute. Zudem maßte er sich an, laut und öffentlich zu denken. Und dabei kam heraus, dass für ihn Olaf Scholz weit wichtiger sei als der Vorsitzende der SPD, Martin Schulz.
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Und auch das kann man ja wohl nicht besagtem Schulz ankreiden.
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Das Kieler Wahlergebnis ist also ein hausgemachter Schlankheitskurs der SPD. Es ist die verdiente Schlappe des Albig, bei der sich das Sprichwort von Hochmut und Absturz wieder einmal bewahrheitet hat. Und der eben NICHT den Rückenwind der SPD genutzt hat.
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Mit seinem von Marx angesprochenen Einsatz hat Schulz den von Ministerpräsident Albig angerichteten Schaden vielleicht sogar eingegrenzt.
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Nun ist am kommenden Sonntag LtW in NRW. Und hier hat die Ministerpräsidentin Kraft ihrerseits bereits hanebüchene Fehler im Wahlkampf gemacht. Indem sie einen möglichen (Koalitions)-Partner dermaßen zerschmäht hat, dass er ihr vielleicht gänzlich abhanden gekommen ist.
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Man wird sehen.
Ich vermute auch, dass der Wähler am kommenden Sonntag der Hannelore bescheinigt, was sie gerne anderen attestiert - die Nichtregierungsfähigkeit. Mein Bedauern wird sich in Grenzen halten.
das hoffe ich auch ganz fest. und Bedauern bei mir: gleich null!
Ein Frauenbild aus dem vergangenen Jahrhundert.
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Es ist wohl mehr die Verlogenheit zwischen eigenem Leben und politischem Programm welche die Kritik in diesem Bereich entzündet.
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Ein toleranter Mensch kann sowas schon ertragen; für einen rotgrünen Politiker mit dem Hang zur Bevormundung wird es natürlich schwierig.
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Erst recht wenn bislang kein neues konkretes familienpolitisches Programm der SPD auf dem Tisch liegt und noch das Problempaket von vor 4 Jahren in Erinnerung ist.
Ich glaube, Sie überschätzen die Bedeutung sehr, die von den Wählern den Parteiprogrammen zugestanden wird.