
Wer über zu wenig Disziplin klagt, verhöhnt die Corona-Kranken

In der Corona-Pandemie werden nicht alle Politiker ihrer Verantwortung gerecht. Die zweite Welle entlarvt schonungslos mangelnde Führung und Mutlosigkeit.
Noch nie zählte Deutschland so viele tägliche Corona-Tote wie dieser Tage mit fast 500 Trauerfällen. Der seit einem Monat gültige Teil-Lockdown hat zwar dazu geführt, dass die Zahl der täglichen Neuinfektionen nicht mehr steil nach oben schießt. Doch die zweite Welle brechen konnten die Einschränkungen nicht. Die täglich bestätigten Ansteckungen bewegen sich zwar auf einem stabilen, aber viel zu hohen Niveau. Das sagt viel über die Corona-Politik der vergangenen Monate aus.
Es gibt einige Politiker, sogar lokale Bürgermeister, die für die Entwicklung die Bevölkerung verantwortlich machen und ihr direkt oder indirekt mangelnde Disziplin vorwerfen. Wer aber den Bürgern pauschal oder einzelnen Bevölkerungsgruppen die Schuld für die voranschreitende Ausbreitung des Virus gibt, verhöhnt die Corona-Kranken und fast 17.000 Toten der Pandemie.
Auch Masken bieten keinen perfekten Schutz vor Corona
Diese Haltung gibt den Opfern eine Mitschuld und vergisst, dass alle empfohlen Hygienemaßnahmen eines gemeinsam haben: Sie senken das Ansteckungsrisiko, aber sie können es nicht verhindern. Selbst eine Einwegmaske vermindert die Virenaufnahme in Experimenten nur um die Hälfte.
Und ein geringes Risiko kann hoch genug sein: Derzeit sind laut Robert-Koch-Institut knapp 300.000 Bundesbürger aktiv mit Corona infiziert, das sind nicht einmal 0,5 Prozent der Gesamtbevölkerung. Doch das reicht, um die deutschen Kliniken nahe an ihre Belastungsgrenzen zu bringen.
Die Verantwortung dafür, dass es nicht zum Kollaps kommt, tragen – ob sie es wollen oder nicht – die in Regierungsämter gewählten Politiker. Der Vergleich der ersten und zweiten Welle zeigt eindeutig, dass dabei Führung gefordert ist: Den ersten Lockdown fanden viele Menschen übertrieben, was für manche Einzelaspekte durchaus gelten mag. Aber die Hoffnung, die Pandemie ließe sich statt mit der großen Beschränkungskeule auch mit kleineren „chirurgischen“ Maßnahmen und Appellen zur Eigenverantwortung eindämmen, hat die zweite Welle zerplatzen lassen.
Regionales Corona-Konzept ist gescheitert
Das im Frühjahr präsentierte Konzept, dass Landkreise und Städte regional begrenzt Corona-Ausbrüche unter Kontrolle halten können, ist schlicht gescheitert. Mutige Politiker, wie der Berchtesgadener Landrat Bernhard Kern, blieben die Ausnahme. Der CSU-Mann zeigte Führung und brachte den Hotspot mit einem frühen und harten lokalen Lockdown samt Schulschließungen tatsächlich in den Griff und senkte die Zahlen wieder auf den Bundesdurchschnitt.
Viele andere Landräte und Bürgermeister zögern und reagieren mutlos – selbst, wenn ihre Städte und Kreise seit Wochen blutrot auf der Corona-Karte zu den höchsten Infektionsgebieten in ganz Deutschland gehören. Es macht fassungslos, aus Hotspots zu lesen, dass Gesundheitsamtsmitarbeiter um Computerprogramm-Lizenzen für ihre Arbeit betteln müssen.
"Light" könnte der Lockdown noch teurer werden
Der Vergleich der Wellen bestätigt, dass Deutschland besser durch die erste Welle gekommen ist als viele andere europäische Länder, weil es – gewarnt durch Norditalien – früher und konsequenter gehandelt hat als andere. Ministerpräsident Markus Söder hat mit seiner Führungsrolle an der Seite der Kanzlerin in der ersten Welle so vermutlich hunderten Bayern das Leben gerettet. Und als Antreiber möglicherweise Tausenden in anderen Bundesländern.
Die Zahlen der zweiten Welle deuten daraufhin, dass sich Söders Kollegen zu spät und zu zaghaft zum neuen Lockdown durchrangen. Als „Lightversion“ könnte er zudem länger und sogar noch teurer werden. Die Lehre für die nächste Stufe der Pandemie-Bekämpfung muss deshalb lauten, beim Impfen zu klotzen und nicht zu kleckern.
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Es gibt vorallem einen Verantwortlich für den Chinesischen Virus :
Peking , die KPC , Xi !!!!
Hätte Peking im November 2018 nicht den Virus verschwiegen , der von China beherrschten WHO befohlen , den Mantel des Schweigens auszubreiten und die chinesischen Ärzte , welche die Welt warnen wollten , ermordet - dann hätte sich der Virus niemals zu diesem weltumspannenden Pandamiemonster entwickeln können !
Und - jetzt, da insbesondere der Westen nur noch mit sich selbst und der Pandemie beschäftigt ist -ganz nebenbei bereinigt Peking Politik und Wirtschaft im Sinne der Pe-Chinesen ( man verzeihe mir das kleine Wortspiel) !
So wird Hongkong von jeglicher Opposition geräumt und ganz ins kommunistische China einverleibt, werden alle Nachbarstaaten in eine allein zugunsten Pekings wirkende sog. "Freihandelszone" hineingezwungen !
Man könnte tatsächlich zu dem Schluß kommen , der Chinesische Virus wäre -einer "sanften Biowaffe gleich- eben zu obigem Zweck erfunden worden !!
Zahlen zu den Todesfällen in Bayern. Quelle: LGL, Stand 01.12.
Personen mit dem Coronavirus verstorben insgesamt seit Beginn der Pandemie: 3976
(immerhin in einem Zeitraum von ca. 9 Monaten)
Kinder bis 19 Jahre: 1
Erwachsene bis 20-49 Jahre: 38
Erwachsene 50-69 Jahre: 474
Senioren > 70 Jahre: 3.463
Zum Vergleich Gesamtsterblichkeit in Bayern 2015: 133.536
Diese Krankheit ist objektiv keine tödliche Seuche.
Die Opfer, die Wirtschaft und Gesellschaft abverlangt werden stehen in keinem Verhältnis zur tatsächlichen Gefährlichkeit.
Panik und Hysterie sind absolut fehl am Platz.
Das ist zu kurzfristig gedacht. Die Pandemie wird sowohl gesundheitlich, als auch wirtschaftlich, Spätfolgen haben. Diese können wir nicht einschätzen. Deshalb ist diese "Panik" mehr als richtig.
Das sehen die Verstorbenen und ihre Angehörigen vermutlich anders. Und natürlich ist diese Krankheit eine tödliche Seuche. Dass sie tödlich ist haben selbst angeführt und 'Seuche' heißt nichts anderes als dass sie schnell ansteckend ist.
Sie sollten immer im Auge behalten, wie sich die Situation darstellen würde, sähe die Regierung das so wie Sie.
Maximilian F., Sie übersehen dabei leider, dass die "Seuche" bisher weder in Deutschland noch in Bayern außer Kontrolle und das Gesundheitssystem überlastet war. Genau dies ist aber den angeblich unverhältnismäßigen Maßnahmen hierzulande zu verdanken. Die Sterblichkeit steigt nämlich stark an, wenn die an Covid-19 Erkrankten nicht mehr angemessen oder gar nicht mehr behandelt werden können. Haben Sie die Zustände in der Lombardei vom Frühjahr schon vergessen? Wollen Sie Ärzten und Pflegekräften zumuten, in einem kollabierenden Gesundheitssystem entscheiden zu müssen, wer intensiv behandelt wird und wer nicht?
Es dürften zudem genau Leute wie Sie sein, die lauthals von Staatsversagen schwadronieren würden, wenn sich das Corona-Virus in unserem Land ungebremst ausbreiten würde. Glauben Sie etwa, davon wäre die Wirtschaft nicht betroffen?
@Maja S.: Tödliche Seuche? Es sterben etwa 3%-4% an Covid19.
Natürlich ist jeder selbst schuld wenn er infiziert wird. Eine Ausnahme. Personen die sich nicht selbst schützen können, wie solche in Alters- oder Pflegeheimen.
Und so lange man die unsinnige Maskendiktatur so lässt wie sie ist wird sich das Coronageschehen, erst recht die ökonomischen Folgen, nicht ändern. Es gibt Besseres und Sinnvolleres.
Warum sehe in Geschäften, in der Straßenbahn, in der Innenstadt nur Menschen mit Alltagsmasken.
Wenn man vor 2 Monaten an jeden Bundesbürger 5 medizinische Masken verteilt hätte ( Kosten etwa 300 Millionen Euro ), wenn man Alten und Pflegeheime und Behinderteneinrichtungen massiv geschützt hätte, wäre
das wohl eine sinnvollere Maßnahme gewesen, als Milliarden von Euro an die Lufthansa, TUI , usw. zu geben.( heute lese ich dass
der Reisekonzern TUI mit einem Milliardenbetrag unterstützt wird).
Vor Wochen las ich , dass Bürger an 65 Jahren die medizinischen Masken bekommen sollen. Darauf zu warten , ist sinnlos. Ich habe sie mir selber gekauft..
Man muss in der Pandemie sich selber schützen, auf den Staat oder Herrn Söder zu setzen hilft nicht.
kinderlos?
einsam?
arbeitslos?
Aber immerhin haben Sie FFP2 Masken ;-)
Ich möchte mir nicht vorstellen, was wäre, wenn die Ausbreitung einer Krankheit absolut nicht zu verhindern wäre und infolge sehr viele Menschen pflegebedürftig werden würden.
Man sieht ja jetzt, dass trotz monatelanger Erwartung gestiegener Krankheitsfälle kaum Krankenhausbetten, geschweige denn Intensivpflegeplätze, eingerichtet worden sind.
Ja, die Politik lässt sich zu sehr von einer lauten Minderheit beeinflussen, anstatt Verantwortung zu zeigen und Infektionsschutz konsequent umzusetzen.
Aber:
Auch die Verantwortungslosigkeit ist ein Faktor. Nicht der Erkrankten, sondern alles, die leichtsinnig sind. Oder grob fahrlässig. Querdenker, Partygänger, Grenzgänger. Denn die sorgen auch für die Verbreitung, deren Leid dann Menschen tragen, die sich evtl. an mehr halten, als sie mästen.