
Laschet und Baerbock streiten im TV-Triell, Scholz gibt sich nüchtern


Im ersten TV-Triell trafen am Sonntag Annalena Baerbock, Olaf Scholz und Armin Laschet aufeinander. Vor allem die Kanzlerkandidaten von Union und Grünen versuchten, im TV-Triell aufzuholen.
Weil sich die SPD und ihr Kanzlerkandidat Olaf Scholz in den vergangenen Wochen an die Spitze der Umfragen geschoben haben, stehen Union und Grüne unter Druck. Vier Wochen vor der Wahl haben die Spitzenkandidaten Armin Laschet (Union) und Annalena Baerbock (Grüne) in der ersten der drei TV-Diskussionen versucht, wieder in die Offensive zu kommen. Sowohl Laschet als auch Baerbock stritten emotional bei den großen gesellschaftlichen Themen, während Scholz seinem unaufgeregt-sachlichen Stil treu blieb. Hinter Laschet als auch hinter Baerbock liegen schwere Wochen. Die Zustimmung zu ihren Parteien und ihre persönlichen Werte sind steil abgefallen.
Laschet hatte aus seiner von Angst ergriffenen Union den Auftrag erhalten, ein Zeichen zu setzen. Und so ging der 60-Jährige seinen Kontrahenten Scholz gleich zu Beginn an. Als Anlass diente ihm der überstürzte Abzug aus Afghanistan und die Bewaffnung der Bundeswehr mit Kampfdrohnen, die die SPD blockiert hatte. Und das hielt er Scholz unter die Nase. „Wir werden unsere Bundeswehr besser ausstatten müssen“, sagte er in der von den TV-Sendern RTL und N-TV ausgerichteten Diskussion der drei Kanzler-Kandidaten.
TV-Triell: Laschet und Baerbock streiten über Klimaschutz
Laschet und Baerbock stritten am heftigsten über den Klimaschutz. „Sie haben dafür gesorgt, dass die Erneuerbaren (Energien) gedeckelt werden“, attackierte ihn die 40-Jährige. Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen schloss hingegen aus, den Kampf gegen die Erderwärmung mit Verboten führen zu wollen. Und er hielt dagegen: „Sie wollen der Industrie Fesseln anlegen und sagen ‚lauf mal‘.“
Die beiden in den letzten Wochen durch eigenen Patzer in das Hintertreffen geratenen Politiker machten in der lebhaften Diskussion keine Fehler - genauso wenig wie Scholz, der von der Schwäche der anderen profitiert hatte. Baerbock konnte sich behaupten, so dass aus dem Dreikampf kein Duell wird.
Eine aktuelle Forsa-Umfrage direkt nach dem TV-Triell mit 2500 Befragten ergab Scholz als Sieger der Diskussionsrunde. Auf die Frage "Wer hat - alles in allem - die TV-Debatte gewonnen?" stimmten 36 Prozent für den Kanzlerkandidaten der SPD. Auf Platz zwei folgt Annalena Baerbock mit 30 Prozent. Laschet haben lediglich 25 Prozent der Zuschauerinnen und Zuschauer als Sieger gesehen.
Eben jener Laschet war als Favorit in den Wahlkampf gestartet. Doch wenn er noch der Nachfolger von Bundeskanzlerin Angela Merkel werden will, dann ist es für ihn höchste Zeit, nach vorne zu kommen. Eine neue Umfrage zeigte vor der TV-Debatte seine ganze Misere. Unter ihm geht es bergab für die Union. Sie kommt in der Umfrage der Meinungsforscher von Insa nur mehr auf 21 Prozent und liegt damit hinter den Sozialdemokraten. Anfang des Jahres lag die Union noch bei 36 Prozent - ein Minus von 15 Punkten. Je näher der Abschied von Langzeit-Kanzlerin Merkel rückt, desto stärker bröckeln die schwarzen Schwesterparteien ab. Laschet hat dem bislang nichts entgegensetzen können.
TV-Triell: Laschet muss viel Boden gutmachen
Vier Wochen vor dem Wahltag will er den steten Abstieg stoppen und den Umschwung einleiten. In der Welt am Sonntag veröffentlichte er einen Gastbeitrag, wie er die Energiewende gestalten und den Klimawandel bremsen will.
Seine Wirkung auf die Wähler aufpolieren soll nun ein Kompetenzteam mit frischen Köpfen. Der 60-Jährige will es am Montag der Öffentlichkeit vorstellen, wie die CDU bestätigte. Die Mitglieder der Laschet-Mannschaft sollen je für ein bestimmtes Thema stehen, das im verbleibenden Monat bis zur Wahl beackert werden soll. Dazu gehören die innere und äußere Sicherheit, Wachstum trotz klimafreundlichen Umbaus der Wirtschaft sowie die Modernisierung des Staates.
Um das Blatt zu wenden, muss Laschet noch viel Boden gutmachen. Bei einer Direktwahl des Kanzlers würden derzeit laut dem Deutschlandtrend nur 16 Prozent der Wähler Laschet ihre Stimme geben. Der SPD-Spitzenmann bekäme 41 Prozent, Baerbock erreichte 12 Prozent.
Die Diskussion ist geschlossen.
Mir kann es egal sein. Meine mittlere Restlebenszeit ist eh nur noch so 20 Jahre. Aber das Abschlußstatement von Herrn Laschet war deutlich: mit ihm gibt es Beständigkeit. Also weiter mit Vollgas in die Klimakatastrophe. Alle die in 50 Jahren noch auf der Erde leben wollen haben nun die Wahl, ob sie mehr oder weniger davon wollen.
Olaf Scholz wirkt auf mich wie eine Schlaftablette. Einfach ermüdend!
Erklären Sie bitte, was bewirkt ein ungültiger Stimmzettel aus Ihrer Sicht?
Stimmzettel ungültig zu machen, bringt überhaupt nichts, da es der Partei hilft, die die meisten Stimmen hat.
Als eingefleischter SPD-Wähler habe ich bereits meine 2 Stimmen abgegeben. :-)
Vor der Wahl werden doch immer große Versprechen gegeben die HINTERHER ABER NICHT EINGELÖST werden. Ich bin jetzt Mitte 40 und ich glaube den Herrn Politikern KEIN WORT MEHR!
Was soll man den überhaupt noch wählen? Ist doch immer die Wahl zwischen Pest und Colera! Leute macht eure Stimmzettel UNGÜLTIG, das ist das einzige was man aus Protest noch machen kann....
"Leute macht eure Stimmzettel UNGÜLTIG, das ist das einzige was man aus Protest noch machen kann...."
Ob dieser Rat sehr klug ist, darf bezweifelt werden. Die Gefahr, damit genau die zu kriegen, die man partout nicht möchte, ist groß. Nichtwählen hat für die Parteien keine Folgen.
Die bekannt einschläfernden merkelschen Wahlkämpfe, lassen sogar den Schluss zu, dass je nach Umfragen genau darauf spekuliert wird.
Ein anderes Vorgehen scheint mir klüger zu sein, nämlich:
Genau die Partei zu wählen, über die sich unsere um ihre Pfründe besorgten etablierten Raffkes und fleißigen Nebenjobber am meisten ärgern würden.
Um Missverständnissen vorzubeugen - das ist n. m. A. nicht die AfD.
Eigenartigerweise wird die vom Ziemiak Paule, dem Pirouetten-Dreher Blume und von Witzbold Lindner mit Samthandschuhen angefasst.
Ungültigen Wahlzettel ist das mit Abstand dümmste was man machen kann. Steigert die Wahlbeteiligung und nichts weiter. Wer Wahlhelfer war, weiss das Leere und Ungültige mitgezählt werden aber praktisch nicht gewertet werden.
Wahlkampf bedeutet man stellt Ziele vor. Inwieweit die dann tatsächlich auch erreicht und umgesetzt werden können hängt u.a. vom Koalitionspartner, Entwicklungen, Gerichte, ... ab. Jeder Bürger sollte sein Hirn einschalten und sich überlegen was ist vielleicht wünschenswert und wieviel davon ist realistisch. Und was hat dies jeweils auch Auswirkungen in anderen Bereichen. Steuersenkungen bedeutet woanders muss gespart werden oder neue Schulden gemacht werden. Neue Leistungen müssen inkl. der dazugehörige Verwaltung auch finanziert werden.
Es sieht danach aus, als dürfte die SPD einmal mehr den Karren aus dem Dreck ziehen, in den ihn die mit Großspenden geschmierten Schwarzen samt ihren Lobbyisten-Amigos gefahren haben.
Rot-Rot-Grün - Dankeschön Herr Söder
Ich habs nicht geglaubt, aber Sie haben es mit Hilfe Ihrer schwarzen Kollegen tatsächlich geschafft. Respekt - reife Leistung. Aber andererseits, viel schlimmer als unter Ihnen kanns ja nicht werden.
Ich glaube schon, dass es schlimmer ginge:
>>Die Linke fordert in ihrem Wahlprogramm eine Auflösung der Nato und will sie durch ein kollektives Sicherheitssystem mit russischer Beteiligung ersetzen. <<
Artikel in "Zeit-online"
Dann wird's endlich so gut wie in Russland, Weißrussland, etc.
Selbst wenn die Linke mitgegeben sollte - falls beispielsweise ein Herr Lindner wieder nicht regieren will - wird es nicht zu einem NATO -Austritt kommen. Dazu braucht es deutlich mehr als die Forderung einer Mitregierungspartei.
Hinsichtlich Russland hat ja auch eine Alternative Partei starke Bindungen. Die ist in der Hinsicht der Linken sehr, sehr Nahe.
@ ANITA M.
Den Russen würde eine Koalition aus CDU/CSU/FDP/AfD eher ins Konzept passen als eine mit Grüner oder gar Linker Regierungsbeteiligung . . . Trump war denen auch auch lieber als Hillary Clinton . . .
@Harald V
Das Problem ist doch aber die Einstellung. Die ist für mich nicht weniger extrem als die der Alternative. Das eine so wenig wählbar, wie das andere.
@ Georg Kr
Eine Partei, deren Chefin die NATO als Kriegsbündnis bezeichnet und die ganz offen eher die Nähe zu Russland sucht, ist für mich schlichtweg mindestens so übel wie die AfD. Anders zwar, aber genau so übel.
@ ANITA M.
Die NATO ist ein Militärbündnis, als Gegengewicht zum damaligen Warschauer Pakt gegründet. Letzterer wurde aufgelöst, die NATO nicht. Ein gutes Verhältnis zu Russland zu suchen, liegt im ureigenen Interesse Deutschlands.
Faktisch ist die NATO ein Kriegsbündnis - ein ziemlich miserables und zerstrittenes obendrein wie ihre Niederlage in Afghanistan und die Zustände im Mitgliedsstaat Türkei zeigen.
Macron, kein Sozialdemokrat oder gar Kommunist, hat die NATO vor gar nicht langer Zeit als "hirntot" bezeichnet.
Weitaus skandalöser als die Position der Linken in dieser Frage, über die ja durchaus gestritten werden kann, ist das Versagen der etablierten Parteien auf einem anderen Politikfeld, das leider viel zu wenig im Fokus der Medien ist und war. Das könnte sich nach diesem Spiegelbericht aber ändern:
"Deutschland, ein Paradies für Geldwäscher", "Mafiabosse schwören auf die Bundesrepublik"
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/geldwaesche-deutschland-ein-paradies-fuer-geldwaescher-a-739b7eaa-0002-0001-0000-000178959711
@ ANITA M.
Berichtigung:
Das Militärbündnis NATO wurde bereits 1949 gegründet. Als Reaktion darauf erfolgte erst 1955 die Gründung des Warschauer Paktes.
Eine karnevalistische Veranstaltung mit dem Motto: "Prinz, Bauer & Jungfrau" (Zuordnung variabel).