Sri Lanka erlässt nach Anschlägen Verschleierungsverbot
Sri Lanka hat eine Woche nach den Terroranschlägen vom Ostersonntag ein Vermummungsverbot erlassen. Das Verbot gilt auch für Burkas und Gesichtsschleier.
Sri Lanka hat nach den Osteranschlägen mit mehr als 250 Toten weitere Konsequenzen gezogen. So wurden nicht nur zwei islamistische Organisationen verboten. Zudem ist auch jede Art von Gesichtsbedeckung, durch die Identifizierung einer Person verhindert wird, ab sofort verboten.
Das Verbot umfasst auch Gesichtsschleier und Burkas für muslimische Frauen, obwohl diese islamische Kleidung nicht ausdrücklich erwähnt wird. Gesichtsdeckungen stellten eine "Gefahr für die Sicherheit der Nation und der Öffentlichkeit" dar, so der Präsidentenerlass.
Am Sonntag gedachte Sri Lanka mit religiösen Zeremonien den mehr als 250 Toten, 500 Verletzten und der betroffenen Familien der Terroranschläge auf drei Kirchen und drei Luxushotels vom Ostersonntag. In seltener Einigkeit nahmen Präsident Maithripala Sirisena, Premierminister Ranil Wickremesinghe sowie Oppositionsführer Mahinda Rajapaksa an einem von dem Erzbischof von Colombo Kardinal Malcolm Ranjith in einer Kapelle seiner Residenz zelebrierten Gottesdienst teil.
Terroristen töteten rund 250 Menschen in Sri Lanka
Ebenfalls nahm Sirisena an einer buddhistischen Opferzeremonie im Hunupitiya Gangaramaya Temple in der Hauptstadt Colombo teil. Kirchen, Tempel und Moscheen waren am Sonntag aus Sicherheitsgründen für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Die Selbstmordanschläge waren von Mitgliedern der islamistischen Organisation National Thawheed Jammath (NTJ) aus Sri Lanka begangen worden. Die Verantwortung für das Massaker hatte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) übernommen.
Laut der Volkszählung von 2012 sind 70 Prozent der 22 Millionen Einwohner Sri Lankas Buddhisten, 12,6 Prozent Hindus, 9,7 Prozent Muslime und 7,6 Christen. 83 Prozent der Christen gehören der römisch-katholischen Kirche an. (dpa, KNA)
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