Begonnen hat es mit den Piloten: Fast tausend Reservisten der israelischen Luftwaffe unterzeichneten in der vergangenen Woche einen offenen Brief, der Israels Krieg in Gaza kritisiert. Die Verfasser fordern die Regierung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auf, mit der Hamas einen Deal zur Freilassung der verbliebenen Geiseln zu verhandeln – auch wenn das bedeute, dass Israel die Waffen schweigen lassen müsse. „Die Fortsetzung des Krieges dient keinem der erklärten Kriegsziele und wird den Tod von Geiseln, Soldaten und unschuldigen Zivilisten zur Folge haben“, heißt es darin. Offiziell verfolgt Israel im Krieg zwei Ziele: die Zerschlagung der Hamas und die Rückführung der verbliebenen 59 Geiseln.
Netanjahus Büro schlug verbal zurück: Äußerungen, die „die in Kriegszeiten die israelischen Verteidigungskräfte schwächen und unsere Feinde stärken“, seien „unverzeihlich“. Israels Armee, die IDF, verkündete derweil, aktive Reservisten, die den Brief unterzeichnet hätten, vom Dienst zu entlassen.
Israelis haben Angst um das Leben der Geiseln
Doch sollte die Maßnahme zukünftige Kritiker abschrecken, verfehlte sie ihr Ziel – und zwar gewaltig: Nur einen Tag später unterzeichneten 250 Reservisten der legendären Aufklärungseinheit 8200 ein eigenes Schreiben, in dem sie sich den Forderungen der Luftwaffenreservisten anschließen. Im Laufe des Wochenendes folgten weitere, ähnlich lautende Briefe: Einen unterzeichneten über 250 Veteranen des Auslandsgeheimdienstes Mossad, einen anderen 200 Ärzte der Reserve. Und am Montag wurde der bislang jüngste Brief öffentlich, unterschrieben von über 1600 Fallschirmjäger- und Infanterieveteranen. „Dies ist ein Aufruf, Leben zu retten“, heißt es darin. „Nur eine Einigung kann unsere Entführten sicher zurückbringen.“
Mitte März hatte Israel die letzte Waffenruhe in Gaza beendet, nachdem die Verhandlungen um weitere Geiselbefreiungen in eine Sackgasse geraten waren. Netanjahu und seine Verbündeten geben sich überzeugt, dass neuer militärischer Druck die Hamas dazu bringen werde, in den indirekten Verhandlungen neue Zugeständnisse zu machen. Zugleich soll die neue Offensive endlich den von Netanjahu versprochenen „totalen Sieg“ über die Terroristen liefern.
USA unterstützen Vorgehen der israelischen Regierung
An diesem Ansatz gibt es jedoch breite Kritik. Über Zweidrittel der Befragten sagen in einer aktuellen Umfrage des Israel Democracy Institute, einer liberalen Denkfabrik, die Rettung der Geiseln sei wichtiger, als die Hamas zu stürzen. Knapp die Hälfte der Befragten glaubt zudem, dass sich die beiden Kriegsziele nicht miteinander vereinbaren ließen – im Einklang mit vielen Experten. Selbst IDF-Chef Eyal Zamir soll die Regierung unlängst gewarnt haben, dass die Armee allein die gesetzten Ziele ohne diplomatische Initiative nicht erreichen könne.
Dass sich Israels Regierung allerdings unter Druck setzen lassen und der Hamas deshalb entgegenkommen könnte, ist nicht zu erwarten: Netanjahus Koalition aus rechten, religiösen und rechtsextremen Kräften hat schon mehrfach die öffentliche Stimmung ignoriert. Die letzte Waffenruhe, die Mitte Januar begann, kam vielmehr unter dem Druck des US-Präsidenten Donald Trump zustande. Dieser hatte vor wenigen Tagen behauptet, ein Geiseldeal komme „näher“. Zugleich unterstützt die US-Regierung allerdings Israels jüngsten militärischen Vorstoß in Gaza. Und manche Experten bezweifeln, dass die Hamas überhaupt gewillt sein könnte, sämtliche Geiseln freizulassen: Schließlich verlöre die Gruppe damit gegenüber Israel ihr letztes Druckmittel.
Konflikt mit den Europäern
Auch international gerät die israelische Regierung immer stärker unter Druck. Thema ist vor allem das Vorgehen im Gazastreifen. In der Stellungnahme des Auswärtigen Amts heißt es: „Der grausame Hamas-Terror gehört bekämpft. Aber humanitäres Völkerrecht gilt, mit besonderer Schutzverpflichtung für zivile Orte. Wie soll ein Krankenhaus in weniger als 20 Minuten evakuiert werden?“ Hintergrund war ein Angriff israelischer Streitkräfte auf ein Krankenhausgebäude im Norden des Gazastreifens.
Netanjahu kritisierte zudem Äußerungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron über eine mögliche Anerkennung Palästinas als Staat. Macron begehe einen schweren Fehler, wenn er weiterhin die Idee eines palästinensischen Staates propagiere. Israel werde seine Existenz nicht aufgrund „realitätsferner Illusionen“ aufs Spiel setzen und sich auch keine Moralpredigten für die Gründung eines palästinensischen Staates gefallen lassen, der die Existenz Israels gefährden würde. Macron hatte vor wenigen Tagen in einem Interview des Senders France 5 in Aussicht gestellt, dass Frankreich im Juni einen palästinensischen Staat anerkennen könnte. Er machte deutlich, dass er zugleich anstrebt, dass propalästinensische Staaten Israel anerkennen.
Dieser Krieg ist was man den Vorhof zur Hölle nennt, in das man das Palästinensische Volk schickt um es aufs brutalste auszulöschen. Man erfährt wenig weil man sich nicht einmischen darf, und die Welt schaut weg. Es gibt heute im Gaza schon mehr Tote als im Ukraine Krieg seit Jahren. Wir leben miteinander auf dieser Welt und trotzdem dürfen manche Länder.. Töten und das ohne Konsequenzen. Es ist egal ob man Millionen Menschen tötet oder nur einen .. es ist ein Verbrechen und ein großes Unrecht.. Der Mensch ist das höchste Lebewesen und wer ihn zu einem Ding, Übel macht, ihm das Leben nimmt begeht eine große Sünde.. Wenn man die entsetzlichen Bilder aus den Kriegsländern sieht, wie Erwachsene, Kinder verletzt, sterbend, tot am Boden liegen und andere ihre Habseligkeiten tragend und flüchtend, wird Gott die Menschheit noch furchtbar dafür bestrafen. Unsere Welt ist völlig aus den Fugen geraten und die Menschen sind nicht mehr aufzuhalten in ihrem brutalen Hass und Zerstörung.
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