Man kann von der Selbstinszenierung eines Markus Söder, der sich heimlich schon als eine Art Captain Kirk auf der Brücke des Raumschiffs „Bavaria One“ sieht, halten, was man will – dass der Ministerpräsident versucht, Jobs in Zukunftstechnologien wie Raumfahrt oder künstlicher Intelligenz zu schaffen, ist sinnvoll.
Bayern hängt wie kaum ein anderes Land an der kriselnden Autoindustrie. Sollte die Branche nicht an alte Erfolge anknüpfen können, wird es umso wichtiger, dass der Freistaat in anderen Bereichen Spitze ist.
Die CSU setzt auf ihre guten Kontakte ins Ministerium
Die Aktivitäten der Staatsregierung in Sachen Raumfahrt, aber auch KI, könnten sich nun auszahlen, wenn es darum geht, möglichst viele „Zukunftsmilliarden“ aus dem Bundeshaushalt zu ergattern. Das Wohlwollen der Fränkin Dorothee Bär als Ministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt dürfte Bayern sicher sein.
In Berlin munkelt man schon, ihr Haus sei das neue Verkehrsministerium, das die CSU in der Vergangenheit ja auch deshalb abonniert hatte, weil sich damit viel Geld in den Süden lotsen ließ. Abgesehen davon, dass sich die „hauseigenen“ Verkehrsminister Peter Ramsauer, Alexander Dobrindt und Andreas Scheuer allesamt nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert hatten – Stichworte: marode Infrastruktur, Bahn-Verfall und Maut-Desaster – sollte sich die Partei in Berlin so oder so nicht zu sehr auf das Vitamin B wie Bär verlassen.
Überzeugender als eine unverhohlene „Bavaria First“-Mentalität muss das durchaus stichhaltige Argument sein, dass Bayern in einigen Zukunftstechnologien immerhin schon einen Anfang gemacht hat. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.
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