
Der Widerstand gegen die Abbaggerung des Örtchens Lützerath setzt auf radikale Linksextremisten, missachtet Demokratie und Rechtsstaat und ist unternehmensfeindlich.
Die Blockade des Weilers Lützerath erinnert ungut an die Protestkultur der 70er und 80er Jahre in Westdeutschland. Endzeitstimmung paart sich mit Gewaltbereitschaft, Militanz und Kapitalismuskritik. Sprösslinge des Bürgertums recken die linke Faust der Kommunisten. So hat sich die Anführerin der Proteste für mehr Klimaschutz, Luisa Neubauer, in dem Örtchen am Braunkohletagebau in Szene gesetzt. Der Kampf geht weiter.
Damals wie heute stellt sich die alte Frage nach dem heiligen Zweck und den groben Mitteln, um ihn zu erlangen. Das Ziel ist edel. Wenn die Kohle unter Lützerath im Boden bleibt und nicht im Kraftwerk verfeuert wird, dann gelangt weniger Treibhausgas in die Atmosphäre. Der Klimawandel wird gebremst, wenn auch nur minimal.
Vier Gründe gegen die Blockade von Lützerath
Bei genauerer Betrachtung ist der Preis für das edle Ziel hoch, zu hoch. Und das aus vier Gründen. Der erste Grund hat mit dem Ergebnis zu tun, das durch die Besetzung Lützeraths erreicht werden soll.
Für das Kohlendioxid, das der Energiekonzern RWE durch die Verbrennung im Kraftwerk aus den Schloten jagte, müsste er Verschmutzungsrechte kaufen. Für diese wird europaweit eine Gesamtmenge festgelegt. Würde RWE keine Rechte für die Lützerather Kohle kaufen, blieben sie frei und es könnte zum Beispiel ein Kohlekraftwerk in Polen zugreifen oder ein Stahlwerk in Italien. Unter dem Strich ist für den Klimaschutz nichts gewonnen.

Neben diesem technisch anmutenden Grund gibt es drei weitere, die gegen den Widerstand der Klimaschützer sprechen. Sie haben mit dem Funktionieren von Wirtschaft und Gesellschaft zu tun. Die Einigung mit RWE ist von den demokratisch bestimmten Regierungen im Bund und in Nordrhein-Westfalen geschlossen worden. Während in nächster Zeit mehr Kohle verheizt wird, schließt der Konzern seine alten Kraftwerke und Braunkohletagebaue acht Jahre früher als ursprünglich geplant. Der Gewinn für den Klimaschutz ist ungleich größer, weil die EU die Gesamtmenge der CO2-Zertifikate absenken will.
Unverzichtbar für das Zusammenleben in der Demokratie ist es, die Beschlüsse der von der parlamentarischen Mehrheit getragenen Exekutive zu akzeptieren. Passen sie einem nicht, steht der Rechtsweg offen. Dieser ist zugunsten von RWE ausgeschöpft. Das Unternehmen hat das Recht, die Kohle abzubauen. Gerichtsurteile zu akzeptieren, ist ebenfalls integraler Bestandteil des gesellschaftlichen Friedens. Die Lützerather haben das übrigens getan und sind alle gegen Entschädigung aus ihrer Heimat fortgezogen. Die Klimaschützer haben natürlich das Recht, gegen den Kohlebergbau zu protestieren, müssten aber ihren Protest nach Aufforderung der Polizei friedlich beenden.
Wider den finsteren Staat und bösen Konzern
Weil sie sich aber über die Spielregeln des Zusammenlebens erheben, wird versucht, der Polizei die Schuld zuzuschieben. Die Klimaschützer haben sich verbarrikadiert, angespitzte Holzpfähle in den Boden gerammt und Reifenstapel angezündet, um nach der Räumung den Polizisten unnötige Härte und Gewalt zuzuschreiben. So schaffen sich die Aktivisten selbst eine Legitimation der finsteren Staatsmacht, bauen aber auf die Schlagkraft von einigen hundert Linksradikalen als eiserner Garde. Für jene ist RWE der böse kapitalistische Konzern.
Sie vergessen dabei, dass RWE mittlerweile der größte Verbündete für den Klimaschutz ist. Das Unternehmen wird in den kommenden Jahren Milliarden in Windparks und Solarfelder investieren. Gleichzeitig ist der Energieversorger ein wichtiger Ansprechpartner der Regierung, wenn es um das Beschaffen von Flüssiggas in der Energiekrise geht. Ohne RWE und andere große Unternehmen der Energiewirtschaft wird die grüne Wende nicht glücken.
Kein Nutzen für den Klimaschutz, Herabsetzung des Demokratieprinzips, Missachtung der Rechtsstaatlichkeit und Unternehmensfeindlichkeit – der Protest in Lützerath hat eine gefährliche Schlagseite. Der Kampf um das Dörfchen ist rein symbolisch. Dafür nehmen die Aktivisten großen Schaden in Kauf.
Die Diskussion ist geschlossen.
(edit/mod/Ausdrucksweise/NUB 7.3)
Wenn sich die „Sprecher“ der Hausbesetzer so äußern:
„Thunberg prangert das kapitalistische System an, das Profit über Menschenwohl stelle.“
„Wir müssen uns schon fragen, ob friedlicher Protest in einer Demokratie noch das ist, was etwas bringt." „Wirhaben keine Anführer. Und auch keine roten Linien."
„ dass es ihnen um das große Ganze geht: Ausstieg aus der fossilen Energiegewinnung, Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels, Klimagerechtigkeit, Erhalt der Zivilisation, Kampf gegen Kapitalismus, Verschwendung, Ausbeutung, Rassismus, Sexismus.“, „Geht nach Lützerath rein. Lasst euch nicht aufhalten.", „Macht alles, was ihr für richtig haltet."
Quelle https://www.zeit.de/gesellschaft/2023-01/luetzerath-proteste-greta-thunberg-grossdemonstration
Gleichzeitig in Berlin randaliert und und in NRW Büros von Parteien attackiert werden, sich noch in Erinnerung ruft, dass Frau Neugebauer Demokratie als störend empfindet, dann ist klar, dass diese Gruppierungen sich außerhalb des GG stellen.
Sie wollen, ihren dogmatischen Zielen folgend, außerhalb demokratischer rechtsstaatlicher Normen die Gesellschaft kapern und nach ihren Vorstellungen umbauen. Das wollen auch Reichsbürger und das wollte auch die RAF. Nur dass der vollständige Staatsapparat und die den Vandalen zugewandten Medien hier einfach wegsehen. Man bekommt den Eindruck, die Mächtigen nehmen diesen Protest, den sie auch selbst finanzieren, als willkommenen Anlass, um nun den weiteren Abbau demokratischer Normen und wirtschaftlicher Kernelemente unserer Gesellschaft zu betreiben.
Dass Ziviler Ungehorsam als solcher von Richtern bei uns in der Regel nicht bestraft wird, weil der Mensch, der diesen begeht, ein höheres Recht zu verfolgen angibt, als das, das er gebrochen hat, ist ein AUSDRUCK des Rechtsstaats, lieber Kollege! Wenn Sie die Bürgerschaft als Schafherde möchten, die dreckige Deals auf Kosten der Allgemeinheit nicht als solche entlarven darf, dann tun Sie mir sehr leid. Auch unsere gewählte Obrigkeit braucht Kontrolle, das erleben wir doch immer wieder. Das Kohleausstiegsgesetz von Altmaier ist das beste Beispiel dafür.
"RWE, der größte Verbündete für den Klimaschutz": Rwe betreibt zwei der größten drei CO2-Erzeuger Europas: die Kohlekraftwerke in Neurath und Niederaußem, die die Braunkohle von Garzweiler II, mithin Lützerath, ineffektiv in Energie umwandeln. Auf Platz 5 in Europa steht das Kraftwerk Weisweiler.RWE ist als Gesamtunternehmen der größte CO2-Produzent Europas. Milliarden deutsche Steuern fließen durch die beiden Kohlekompromisse in die Kasse von RWE. Dies als Ergänzung zu Hypothesen von Fanboys in Zeitungsredaktionen.
Also das mit den „Milliarden deutscher Steuern“ müssen Sie mal näher erläutern.
Genau welche Steuern werden den in welcher Höhe an RWE überwiesen?
Und Sie kennen die Eigentümerstruktur von RWE, die ganz ähnlich ist wie die von EnBW?
@Thomas T: allein die Entschädigung des Bundes an RWE durch Altmaiers "Kohleausstiegsgesetz" für den "früheren Ausstieg 2038" beträgt 2,6 Milliarden. Der Bund unterstützt weiterhin alle beiden Kohleregionen verlässlich mit bis zu 40 Mrd. €, "damit neue wirtschaftliche Strukturen mit gut bezahlter Arbeit bis 2038 entstehen können." Quelle: BMF
https://vka-rwe.de
Verband der kommunalen RWE-Aktionäre
Lützerath ist ein Paradebeispiel für Selbstinszenierung, den falschen Glauben an ein "höheres Recht", scheinheiliges Verhalten in Kommentaren wo statt ehrlichem Eingehen auf Aussagen lieber abgelenkt wird.
Leider stimmt der Kommentar von Herrn Grimm das es nicht um eine Sache sondern Symbole geht.
Die einen brauchen es für ihre Selbstdarstellung, die andern sitzen dem Irrtum auf das eine Selbstermächtigung nur immer "die richtigen" treffen würde.
Wer demokratische entscheidungsprozesse möchte, muß mit den getroffenen Entscheidungen leben können. Wie man sehen kann ist für einige die Sichtweise wichtiger als der 'Weg und manche Meinen auf beiden Seiten stehen zu können. Ich halte das für einen Irrtum.
"....schließlich schießen die nicht zurück."
Nö, die fangen lieber an andere zu gefährden (teilweise mit Todesfolge) und zu verletzen.
Ich sympathisiere ganz sicher nicht mit den Reichsbürgern, weil ich auch die hirnrissigen Ziele sehe, die diese armen Irren verfolgen. Aber ich glaube, wir beide sind nicht so blöd, auch zu sehen, was unser Staat gerade mit den Razzien in jüngster Vergangenheit bezwecken wollte. Und Waffen finde ich in allen Gesellschaftsschichten. Von Schnellfeuerwaffen war gar nicht die Rede und die Obrigkeit verschweigt uns bis heute, wie viele von den 25 Lang- und 19 Kurzwaffen überhaupt in illegalem Besitz waren. Immer schön verschleiern und die Öffentlichkeit an der Nase herumführen.
Gerhard D., die "Obrigkeit" verschweigt uns gar nichts. Bei dem beschuldigten Waffenhändler aus Bayern wurden zusätzlich 200 Waffen gefunden, die er vermutlich für sein Geschäft vorhielt. Spielt es eine Rolle, ob etwaige Bundestagsstürmer mit legalen oder illegalen Waffen ausgerüstet worden wären? Es spielt auch überhaupt keine Rolle, ob diese Leute mit ihrem Putschversuch erfolgreich gewesen wären oder ob es wie in den USA " nur" bei einigen Toten und Verletzten geblieben wäre.
Diesen Leuten kommt es auf die Symbolik einer solchen Tat an. Hitler war vor 100 Jahren vor der Feldherrnhalle in München auch zunächst erfolglos und er hat die Macht später dann doch übernommen. Die Demokratieverächter und Möchtegernputschisten warten auf ihre Gelegenheit und sie werden nicht ruhen, bis sie kommt.
"Ich sympathisiere ganz sicher nicht mit den Reichsbürgern, ....."
In Ihrem Beitrag sieht das allerdings anders aus.
Bei diesem einseitigen Kommentar von Christian Grimm wundert es nicht mehr, dass Klimaaktivisten von einer Leserin der Augsburger Allgemeinen gefährlicher dargestellt werden als Reichsbürger. Wenn denn auch noch RWE zum Klimaschützer mutiert ist die Schlagseite kaum noch zu übersehen.
Hab schon lange nichts mehr von Molotow-Cocktails Werfenden Reichsbürgern gehört.
@ Gerhard D.
"Hab schon lange nichts mehr von Molotow-Cocktails Werfenden Reichsbürgern gehört."
Reichsbürger benutzen, lagern lieber Schnellfeuerwaffen und planen hinterhältige Morde. Mit Molotow-Cocktails geben sich Reichsbürger doch nicht ab.
Es kommt wohl nicht von ungefähr, dass in Bayern das Problem der Reichsbürger wohl größer ist als angenommen. Bei manchen Kommentaren fällt dies so richtig peinlich auf. Gegen unbewaffnete Klimaaktivisten ist das PAG wohl leichter durchzusetzen, schließlich schießen die nicht zurück.
Im Zweifelsfall wird schon mal "rechte" Gewalt von führenden SPD Bundespolitikern frei erfunden...
https://www.rnd.de/politik/borna-spd-chef-lars-klingbeil-entschuldigt-sich-fuer-falschinformationen-zur-silvesterrandale-76T6ZIGHKRBFXMGJLMMU2ZKL7Y.html
>> In der sächsischen Kleinstadt Borna ist es in der Silvesternacht zu Ausschreitungen auf dem Marktplatz gekommen. Doch nicht alle Darstellungen in den Medien waren korrekt – inzwischen hat sich auch SPD-Chef Lars Klingbeil dafür entschuldigt, Falschinformationen zu den Vorkommnissen verbreitet zu haben. <<
>>>Gegen unbewaffnete Klimaaktivisten ist das PAG wohl leichter durchzusetzen, schließlich schießen die nicht zurück.<<<
Niemand schiesst auf Klimaaktivisten von daher können diese auch nicht zurückschiessen.
@ Michael K.
"Niemand schiesst auf Klimaaktivisten von daher können diese auch nicht zurückschiessen."
Es schießt auch keiner auf Reichsbürger, trotzdem schießen Reichsbürger zurück.
Sie haben sicherlich auch schon Klimaaktivisten mit Schnellfeuer-Waffen gesehen, sonst kämen Sie doch nicht auf so wirre Ideen.
Herr Richard M.
Ich habe nichts gesehen! Sie sind es der andere Menschen mit Schnellfeuerwaffen rumlaufen sieht und genau weiß wer „zurückschiesst“. Über Gewalt zu schreiben scheint ein täglicher Bestandteil in Ihrem Leben zu sein. Ich persönlich finde dies traurig und hoffe das Sie auch glückliche Momente im Leben haben.
Richard M.
Sie wissen, wer Schnellfeuerwaffen besitzt und wer wann wo auf wen schießt?
(edit/mod/NUB 7.3)
@ Michael K.
Es reicht Zeitung zu lesen lieber Michael K oder googeln Sie einfach, dann kapieren vielleicht auch Sie die Gefahr durch Reichsbürger und dergleichen. Wie oft wurde alleine in Bayern von Reichsbürger auf Polizisten geschossen wurden, von den entdeckten Waffenarsenalen ganz zu schweigen. Fragen Sie doch den Verfassungsschutz.
Unglaublich, dass es immer noch so viele Symphatisanten von Reichsbürgern und dergleichen in Bayern gibt. Es wird Zeit dass der bayerische Innenmnister endlich aufwacht.
@ Gerhard D.
Sie wissen nicht, dass Reichsbürger Waffen lagern?
Sie wissen nicht, dass Reichsbürger auf Polizisten geschossen haben?
An was kann dies wohl liegen?
Der Feind ( von Demokratie , Rechtsstaat und Freiheit ) steht eben nicht nur Rechts sondern auch Links .
Entgegen der ideologisch vorgefaßten anderslautenden Erzählung der derzeitigen SPD-Innenministerin Faeser war das immer so und ist es noch .
Wahrscheinlich sind die paar geistig verwirrten , armseligen Reichsbürger , die einen militärisch unterstützten Putsch (!) in Deutschland geplant haben sollen , ungefährlicher als die von den Klimawandlern in ihren Reihen versteckten Linkschaoten , welche ebenso die staatliche Ordnung permanent angreifen .
Na, da schreibt die Generation, die Wackersdorf nicht mitbekommen hat.
Bischen ad hominem noch bei der Bildunterzeile von Frau Neubauer, reichlich nivaulos liebe AZ. Dafür sich dann aber moralisch selbst überhöhen.
Mit freundlich bitten wurde übrigends leider noch nie ein gesellschaftlicher Wandel erreicht, noch nicht mal das Frauenwahlrecht.
"Stoppt Strauß" war vielfach demokratischer und marktwirtschaftlicher orientiert ;-)
Die WAA ein Projekt der Moderne - ein Wohlstandsmodell nach Ende der Braunkohle.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wackersdorf
>> In den 1970er Jahren war Wackersdorf, bedingt durch den Kohleabbau, eine der reichsten Gemeinden Bayerns. <<
Heute ein Wahlverhalten, das der CSU nichts übel genommen hat:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wackersdorf#Politik
Jetzt haben Sie sich aber Mühe gegeben, Herr Grimm, statt Polemik Sachargumente zu finden- die ich leider alle entkräften muss, sonst nimmt sie noch jemand ernst:
Erstens: kein Nutzen für den Klimaschutz weil sonst jemand anderes die Emissionsrechte kauft – dieses Kindergartenargument würde ja bedeuten: keine einzige Einsparung von Emissionen, die Rechte benötigen, macht Sinn, weil sonst jemand anderes die Rechte kauft. Quatsch! Dann könnten wir ja gleich jegliche Maßnahme lassen und aufgeben. Nein: die Emissionsrechte werden ja jährlich laufend verknappt und verteuert, und stellen einen parallel (viel zu langsam) laufenden politischen Mechanismus dar, der auf die Preise zielt und gar nichts damit zu tun hat, dass jede nicht verbrannte Tonne Braunkohle fast genau eine Tonne weniger CO2 in die Atmosphäre bläst.
Zweitens: die Einigung mit RWE stellt leider gar keinen Gewinn für den Klimaschutz dar, weil in der kürzeren Zeit bis 2030 genau die gleiche Menge Kohle von RWE verfeuert werden darf, die bislang bis 2038 verfeuert werden durfte. Und: die Beschlüsse der Exekutive zu akzeptieren, ist in diesem Fall leider nicht möglich. Denn: sie sind widerrechtlich. Die einzige sachliche Rechtfertigung für das Abbaggern von Lützerath im Kohleausstiegsgesetz von 2020 ist der der berüchtigte von Herrn Laschet durchgemogelte widerrechtliche Artikel 48, der ohne jede Begründung die „energiepolitische Notwendigkeit“ von Garzweiler „feststellt“ – ohne jede Begründung, denn es gibt keine. Hierüber wird gerade geklagt, aber leider nicht mehr rechtzeitig, Laschets und Altmaiers schmutziger Deal mit RWE geht auf.
Drittens: Angebliche Missachtung der Rechtsstaatlichkeit: die Rechtfertigung von Zivilem Ungehorsam als Verstoß gegen geltende Regeln, wenn ein höheres Recht (der Klimaschutz und die Verhinderung von Katastrophen mit Millionen Toten und Flüchtlingen) dadurch geschützt wird, ist längst erfolgt. Warum werden denn Klimaschützer, die ZU begehen, durchgehend von Richtern strafrechtlich freigesprochen? Selbst das Bundesverfassungsgericht hat die Regierung zur Überarbeitung ihrer Klimaschutzgesetze zum Schutz der Rechte der jungen Generation verdonnert. Bevor man solche kleinbürgerlichen Rechtshypothesen aufstellt, empfiehlt es sich, Zeitung zu lesen.
Viertens: RWE, der größte Verbündete für den Klimaschutz? Jetzt wird’s ganz absurd. RWE versucht seit Jahrzehnten mit seiner Lobbyarbeit, einen Kohleausstieg zu verhindern und seine bestehenden Kraftwerke maximal rentabel lange auslaufen zu lassen. Öffentlich und ehrlich. Und die NRW-Landespolitik zieht brav mit. Mit dem jetzigen Kompromiss bei Garzweiler II wird RWE laut Handelsblatt bei den jetzigen hohen Strompreisen gut eine Milliarde Mehrgewinn erzielen. RWE tut aktiv schlichtweg –nichts- für den Klimaschutz, sondern –alles- für seine Investoren. Das sind übrigens u.a. fast 100 Kommunen in NRW, und zu über 7% auch Blackrock. Und Werbeslogans mit Investitionsabsichten sind nur der heuchlerische Versuch, ungebildete Leser über den Tisch zu ziehen – diese werden nur getätigt, um Rendite zu erwirtschaften, und nicht um das Klima zu schützen. Und sie sind weitgehend von uns Steuerzahlern finanziert – auch das weiß, wer Zeitung liest.
Bleibt festzuhalten: wer sich in sachlichen Quellen informiert, geht auch dieser Argumentation nicht auf den Leim. Liebe Grüße!
Ein wunderbares Beispiel Linker Selbstermächtigung, inklusive maximaler Verachtung demokratischer Institutionen.
Der Rechtsstaat ist Nichts - das selbst erfundene hochmoralische Dogma ist Alles!
Das RWE dazu dient, die Versorgung der Gesellschaft mit elektrischer Energie zu sichern, ohne die diese Gesellschaft innerhalb von Stunden kollabiert, wird völlig ausgeblendet. Der Strom wird in Krankenhäusern, Uni-Laboren, Flüchtlingsunterkünften, KiTas, Fabriken etc. existentiell benötigt. Und der Strom aus Kohle ist notwendig, um die Legende der verkorkste „Energiewende“, die auch in den nächsten 15 Jahren keine Antwort auf die Frage haben wird, wie man an Tagen ohne Wind und Sonne Strom in ausreichender Menge erzeugt, irgendwie am Leben zu erhalten. Es hat ja einen Grund, warum Deutschland 2022 den zweithöchsten CO2-Ausstoß in der EU hatte.
Das durch die Besetzung von kaum 10 Ruinen eines von seinen Bewohnern verlassenen Weihers am Rande der Tagebaukante keinerlei Effekt für das Klima erzeugt wird, ist selbsterklärend. Diese Albernheit dient nicht dem Klima sondern einzig der Selbstbestätigung der Ruinenbesetzer.
>> So schaffen sich die Aktivisten selbst eine Legitimation der finsteren Staatsmacht, bauen aber auf die Schlagkraft von einigen hundert Linksradikalen als eiserner Garde. <<
Taktisch sehr "russisch" diese "Garde"; völlig überrascht, wie schnell arbeitende Menschen mit Maschinen etwas voran bringen können. Zur autokratischen Ausrichtung noch gut passend, dass man sich vielfach wie ein chinesischer Corona Schlägertrupp im weißen Anzug kleidet.
Was als Videomaterial das Gelände verlässt, ist vielfach mehr als entlarvend. Es macht klar - es kann keine Zusammenarbeit mit diesen Kräften geben. Im harmlosen Fall ökopopulistisch, in vielen Fällen jedoch den demokratischen Rechtsstaat und sein wirtschaftliches System ablehnend.
Es gibt wohl kaum echte Freunde der Braunkohle; wohl fast jeder würde irgendeinen Deal gegen die Kohleverstromung machen. Aber jetzt muss diese 50 Meter dicke Kohleschicht weg - einfach als Ansage von der anderen vielfach übel beschimpften Seite.
Im Fall Lüzerath ist jegliche Rücksichtnahme auf radikalen Aktivisten Fehl am Platze beim Räumen des Ortes. Wie in anderen Medien berichtet wird, regnet es vor Ort und es herrscht starker Wind. Das kühlt ab und vertreibt die Aktivisten von ihren Hochsitzen und Baumhäusern. Es würde auch Frau Neubauer gut tun, Mal eins auf den Deckel zu bekommen. Man hätte die Häuser am Ort vielleicht schon vorher entkernen sollen, wie Zerstörung der Treppen und der Dachkonstruktion, da hätten die "Aktivisten" schon Mal keinen Unterschlupf finden können. Hoffe es regnet weiter und Wind bläst ohne Unterlass.
Es läuft anscheinend friedlicher ab als wie zunächst angenommen.
Schon in ein paar Jahren wird sich herausstellen, dass Sie die Falschen verurteilen.