Putins Propaganda zu den Kriegsverbrechen in Butscha wankt. Neue Details sind bekannt geworden und zeigen noch deutlicher: Die Taten müssen aufgeklärt werden.
Wer dachte, die Gräuel in Butscha wären Einzelfälle, die – so tragisch ja auch das gewesen wäre – aus der Situation einiger überforderter Soldaten heraus entstanden, muss sich eingestehen: Das Massaker hatte System, es war gewollt. Der Spiegel berichtet von Funksprüchen, die der BND abgefangen hat. Aus ihnen geht hervor, wie Putins Truppen über ihre Morde an Zivilisten gesprochen haben.
Es gibt einen Unterschied, ob Grausamkeit zum militärischen Konzept gehört
Das Propaganda-Kartenhaus bricht damit endgültig in sich zusammen. Neu ist das Vorgehen ohnehin nicht. Schon in Tschetschenien und in Afghanistan fielen die Kämpfer des Kreml durch Grausamkeiten auf. Dass Moskau aktiv mit der als ruchlos bekannten Gruppe Wagner zusammenarbeitet, tut sein Übriges.
Natürlich ist es eine Illusion, dass es so etwas wie einen sauberen Krieg gibt, in dem die Armee mit chirurgischer Präzision vorgeht. Kriege treffen immer auch Unschuldige. Und doch gibt es einen Unterschied, ob Grausamkeit zum militärischen Konzept gehört oder ob es sich um Auswüchse Einzelner handelt. Egal, wie aussichtslos es sein mag: Dieses Kriegsverbrechen muss angeklagt werden. Das ist die Welt den Opfern schuldig.
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Was für ein naive Vorstellung:
„ Natürlich ist es eine Illusion, dass es so etwas wie einen sauberen Krieg gibt, in dem die Armee mit chirurgischer Präzision vorgeht. Kriege treffen immer auch Unschuldige. Und doch gibt es einen Unterschied, ob Grausamkeit zum militärischen Konzept gehört oder ob es sich um Auswüchse Einzelner handelt.“
Krieg ist Grausamkeit in ihrer Urform. Egal mit was er geführt wird, auch mit „Präzisionswaffen“ sollen am Ende Menschen in Stücke gerissen werden. Es ist dabei ohne Bedeutung, ob das Opfer Uniform trägt oder nicht. Auch ein gegnerischer Soldat kann unschuldig sein.
Und die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki richteten sich allein gegen die Zivilbevölkerung. Es war erklärtes Ziel, mit maximalem Terror den Krieg schneller zu beenden. Hätte Truman dafür in Nürnberg mit auf die Anklagebank gehört? Natürlich. Genau wie Stalin für Katyn. Was lernen wir daraus? Die Sieger stellen die Richter. Wer Putin vor Gericht sehen möchte, muss zuerst diesen Krieg gewinnen. Ob dann die mit großer Sicherheit auch von Ukrainern begangenen Verbrechen vor Gericht kommt, bleibt dann abzuwarten.
Was ist also im Moment das Einzige was schnell zur Erfüllung der Forderungen von Frau Hufnagel führt. Ein durch eine vom Westen mit Durchstosswaffen errungener militärischer Sieg über die Rote Armee. Das hat jetzt Primat.
Den je langsamer die Fronten in Bewegung sind, um so hoher ist der Blutzoll, den Wehrlose zahlen müssen. Das ist das zu benennende Verbrechen der Roten Armee, sich mit dem Ziel der allgemeinen Einschüchterung an Wehrlosen zu vergehen. Zivilisten müssen sterben, weil die Rote Armee nicht fähig ist, diesen Krieg zu gewinnen.
Es muss alles aufgeklärt und verfolgt werden. Mittlerweile sollen Videos aufgetaucht sein, in denen verletzte russische Soldaten schon Mitte letzten Monats durch Ukrainer mittels Kopfschüssen hingerichtet worden sein sollen. Das muss dann auch gleich überprüft werden, ob da etwas dran ist. Alles von beiden Seiten muss auf den Tisch und neutral aufgeklärt werden. Zudem müssen alle aktiv
auf einen schnellen Waffenstillstand hin arbeiten. Alles andere ist Mist für die Zivilisten.
Es gibt ein Video, wo mindestens ein russicher Soldat erschossen wird. Ein klares Kriegsverbrechen, dass geahndet gehört.
https://www.rtl.de/cms/ukraine-video-zeigt-ukrainische-schuesse-auf-sterbenden-russischen-soldaten-bei-butscha-4949874.html
Nach den Vorfällen in Butscha werden leider auch solche Verbrechen sich mehren.
Aber was soll dieser Hinweis gleich bei einem Verbechen wo schienbar hunderte von Zivilisten willkürlich erschossen wurden? Wo es in den entsprechenden EInheiten mindestens geduldet war? Wo es ein klares Versagen wenn nicht sogar gezieltes Ermutigen seitens der militärischen Führung gab?
https://www.tagesspiegel.de/politik/dann-begannen-die-massaker-nach-den-jungen-soldaten-kam-der-fsb-nach-butscha/28231486.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
https://www.nzz.ch/international/russland-errichtet-terrorregime-in-besetzten-gebieten-der-ukraine-ld.1677142?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
https://www.welt.de/politik/ausland/article238035659/Ukraine-Krieg-im-Liveticker-Tote-russische-Soldaten-Dmitri-Peskow-spricht-von-einer-gewaltigen-Tragoedie.html?icid=search.product.onsitesearch
https://www.theguardian.com/world/2022/apr/04/hundreds-of-ukrainians-forcibly-deported-to-russia-say-mariupol-women
Und bei solchen Leitkommenatren in staatlcihen Medien in Russland sind Verbrechen nicht verwunderlich. Weil sie scheinbar durchaus gewünscht sind.
https://www.tagesspiegel.de/politik/gastbeitrag-bei-russischer-nachrichtenagentur-ria-novosti-ruft-zur-vernichtung-der-ukraine-auf/28226232.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
Kriegsverbrechen gibt es in jedem Krieg. Soldaten verlieren die Nerven. Aber es gibt noch einen klaren Unterschied, ob es systematisch begangen wird oder ob einzelne Soldaten die Nerven verlieren. Was natürlcih genauso zu bestrafen ist.
Waffenstillstand. Daran scheitert es in erster Linie an Russland bzw. an Putin. Für ihn wäre ein Waffenstillstand quasi schon das Zugeben von Schwäche, das Zugeebens einen Scheiterns.
@Andreas B.
Es gibt ein Video, dass zeigt wie mit einem Panzer auf einen Fahrradfahrer in Butscha erschossen wird.
Übrigens posten tschetschenische Soldaten ihre Taten auch in sozialen Netzwerken.