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Kommentar: Trump läutet die eigentliche Zeitenwende ein

Kommentar

Trump läutet die eigentliche Zeitenwende ein

Margit Hufnagel
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    US-Präsident Donald Trump wütet gegen Präsident Selenskyj.
    US-Präsident Donald Trump wütet gegen Präsident Selenskyj. Foto: Ben Curtis, dpa

    Der Westen war noch nie das, was er in Sonntagsreden vorgegeben hat, zu sein. Er scheiterte an seinen eigenen moralischen Ansprüchen. Er war sich oft genug nur einig darin, sich nicht einigen zu können. Doch allen Schwächen zum Trotz war das Band, das jene Länder verband, die das Grundverständnis über den Zustand der Welt teilen, stärker als alles Trennende. Bis heute. Nun hat Donald Trump die Schere herausgeholt. Die Ordnungsmacht wird zum Chaosstifter. Nicht nur sein eigenes Land baut er ohne Rücksicht auf Justiz und politische Konventionen um. Auch an die internationalen Beziehungen legt er Hand an. Das, was der US-Präsident durch sein Handeln ausgerufen hat, ist die eigentliche Zeitenwende unserer Tage. Die Europäer können sich nicht mehr auf Washington verlassen. Mehr noch: Sie müssen damit rechnen, dass Trump ihnen massiv schadet, sobald sie ihm unterwürfigen Gehorsam verweigern.

    Trump wird zum Sprachrohr des Kreml

    Das bekommt im Moment besonders hart Selenskyj zu spüren. Trump spricht, als habe ihm der Kreml einen Stichwortzettel übergeben. Das imperiale Auftreten Putins scheint dem US-Präsidenten zu imponieren. Dass Selenskyj ihm nicht die Seltenen Erden, über die die Ukraine verfügt, überlassen will, ärgert ihn hingegen. „America first“ hat Trump ausgerufen. Was auf den weiteren Plätzen kommt? Ganz lange gar nichts.

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    7 Kommentare
    Franz Xanter

    Man hatte Jahrzehnte, sich zu emanzipieren, sich zu formen und zu festigen. Und noch wichtiger, sich zu entwickeln und zu modernisieren. Nichts von all dem geschah in der EU, geschah durch europäische Politiker. Wie schon öfters erklärt: Als eine grundsolide und famose Institution ins Leben gerufen hat diese jedoch jeden Zeitpunkt für insbesondere interne und rational notwendige Anpassungen und Modernisierungen verpasst. Und jetzt bekommt Europa den Spiegel vorgehalten und kommt natürlich nicht damit klar. Wunschdenken und Realität gegen meilenweit auseinander.

    Richard Markl

    "Die Zeiten, in denen wir uns auf andere völlig verlassen konnten, die sind ein Stück vorbei. Das habe ich in den letzten Tagen erlebt. Und deshalb kann ich nur sagen: Wir Europäer müssen unser Schicksal wirklich in unsere eigene Hand nehmen." Das sind u.a. die Worte Angela Merkels in einem bayerischen Bierzelt im Mai 2017. https://www.spiegel.de/politik/deutschland/angela-merkel-das-bedeutet-ihre-bierzelt-rede-ueber-donald-trump-a-1149649.html Wie immer in der Analyse briliant, in der Umsetzung homöopathisch. Das war auch die Zeit als Sigmar Gabriel bei einem Verteidigungshaushalt von 1,2 % des BIP herumlief und u.a. auf die Ford. der Amis meinte, dass er gar nicht wüsste, wo man "die ganzen Flugzeugträger hinstellen sollte", wenn man auf 2 % hoch ginge. Heute weiß man: viel Arroganz vorhanden, aber so gut wie keine Munition. Wird D und die EU jetzt total verspätet harte Maßnahmen treffen oder wieder versuchen, jetzt zum letzten Mal, den Kopf in den Sand zu bekommen.

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    Franz Wildegger

    Das ist doch alles das Erbe von der ach so hochgelobten EX-Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie hat doch im aussitzen der Probleme, Kanzler Kohl noch um Längen übertroffen. Und dann noch der EU, eine noch "völlig unfähigere" Frau v. d. Leyen überstülpte, die, die einzelnen Länder nicht zu einer Gemeinschaft formen konnte um zu verhindern, dass jedes Land sich selber der Nächste war! Selbst jetzt, nachdem Trump Europa den Krieg erklärt hat, kann man sich nicht einigen wie man am vergangenen Montag sah. Aber wie will da Deutschland als Einwohner stärkstes Land voran gehen, wenn hier eine "lahme Duck" mit dem schwächsten Kanzler Deutschlands aller Zeiten, eben mit Olaf Scholz den Ton vorgeben sollte? Gott sei Dank ist am Sonntag die Wahl und Scholz wird der Vergangenheit angehören! Aber was kommt dann nach? Wenn man sieht was sich da alles an Parteien bemüht in den Bundestag zu kommen, da kann einem Angst und Bange werden, wir werden "Italienische Verhältnisse" bekommen, ohne eine GroKo!

    Cornelia Donauer

    Wir müssen D weit und EU weit endlich eine Sprache sprechen. Einigkeit macht stark.Unsere Freihheit steht auf dem Spiel. Die Unterdrückung, der Angriff auf unsere Grundordnung ,hat bereits begonnen . Wir brauchen eine starke demokratische Regierung.Die nächste Regierung braucht keine Querelen intern, sondern alle Kraft , um dem frostigen antidemokratischen Wind entgegen zu halten.

    Wolfgang Boeldt

    Die USA brauchen kein schwaches Deutschland und kein schwaches Europa. Sie möchten Ruhe an der Ostflanke haben. Deswegen: es wird nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird. Im Fall des Falles (glaubt jemand wirklich Rusasland würde ein NATO-Land angreifen?) wären die Amis da. Keine Angst... .

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    Maria Reichenauer

    Herr Boeldt, Ihre Fehleinschätzung von Trump und seinem hyperaktiven Trip ist phänomenal. Nein, ich habe keine Angst, die verliert man mit jedem Lebensjahrzehnt ein wenig mehr, aber dass Trump und seine Unberechenheit extrem gefährlich sind – dieses Licht wird Ihnen irgendwann auch noch aufgehen.

    Maria Reichenauer

    Es muss natürlich Unberechenbarkeit heißen ....

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