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Warum wir immer wieder an Butscha denken sollten

Ulrich Krökel
Kommentar Von Ulrich Krökel
31.03.2023

Vor einem Jahr erschütterten die Bilder aus dem Kiewer Vorort die Welt. Die Brutalität des russischen Vorgehens machte Butscha zum Mahnmal.

Als die ukrainische Armee vor einem Jahr in Butscha einzog, bot sich den Befreiern ein Bild des Grauens. Auf Straßen und Bürgersteigen, in Höfen und Gärten lagen Leichen ermordeter Zivilisten. Viele von ihnen trugen Folterspuren. Es traf ganze Familien. Alte und Kinder, Frauen wie Männer. Mehr als 450 Tote zählten die Ermittler später, und das in einem militärisch völlig unbedeutenden Vorort von Kiew. Die mutmaßlichen Täter: frustrierte, teils einfach nur gelangweilte russische Soldaten.

Man könnte die Namen vieler weiterer ukrainischer Orte anführen, in denen sich ähnliche oder sogar schlimmere Szenen abgespielt haben. In Mariupol vor allem, aber auch in Isjum, Kramatorsk und anderswo mehr. Butscha jedoch ist zum Synonym schlechthin für den verbrecherischen Angriffskrieg geworden, den der russische Präsident Wladimir Putin in der Ukraine führen lässt. Weil Butscha die Stadt ist, in der die entmenschlichte Brutalität der russischen Armee so schlagartig in ihrem ganzen Ausmaß sichtbar wurde.

Wladimir Putin trägt die letzte Verantwortung dafür

Keine Frage: Putin trägt die letzte Verantwortung für all die Morde, Vergewaltigungen und Verschleppungen, für die Folter und den Terror gegen die Zivilbevölkerung. Juristisch gilt zwar die Unschuldsvermutung. Aber politisch und moralisch ist die Sache eindeutig. Denn all die Verbrechen haben ihre Wurzel in Putins Befehl, die Ukraine zu überfallen – mit dem Ziel, das Nachbarland als unabhängigen Staat mit eigener Kultur und Geschichte zu vernichten. Es ist ein imperialer, in Teilen genozidaler Eroberungskrieg, den Putin genau so wollte.

Man muss sich das noch einmal vor Augen führen, um das ganze Ausmaß des Zivilisationsbruchs zu erfassen, für den der Name Butscha steht. Als Mahnung auch an all jene Menschen außerhalb der Ukraine, die sich inzwischen „irgendwie“ an diesen Krieg gewöhnt haben und sich lieber wieder anderen Dingen zuwenden. Die Abkehr vom Grauen ist psychologisch verständlich. Aber sie ist auch gefährlich. Weil das Wegschauen dem Aggressor sein verbrecherisches Tun erleichtert.

Die 57-jährige Tanya Nedashkivs'ka trauert im April 2022 um ihren Mann, der in Butscha getötet wurde.
Foto: Rodrigo Abd, dpa (Archivbild)

Insofern war es richtig und wichtig, dass der Internationale Strafgerichtshof kürzlich einen Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten erlassen hat. Auch wenn es darin „nur“ um einen Teilaspekt der Kriegsverbrechen geht, nämlich die Verschleppung von Kindern: Putin wird diesen Haftbefehl nie wieder los. Denn die verübten Straftaten verjähren nicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass der russische Präsident eines Tages tatsächlich auf der Anklagebank sitzen wird, ist derzeit zwar gering. Ein solches Szenario ist nur denkbar, wenn sich die Machtverhältnisse in Moskau fundamental ändern. Das aber deutet sich nicht an. In jedem Fall jedoch wird die Geschichte, von der Putin so besessen ist, ein vernichtendes Urteil über ihn fällen. Nicht zuletzt wegen der Verbrechen, für die Butscha das Synonym ist.

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An all dem ändert im Übrigen auch die Tatsache nichts, dass westliche Staaten das Völkerrecht in der Vergangenheit ebenfalls mit Füßen getreten haben. Allen voran die USA. Die Liste der Verfehlungen allein im neuen Jahrhundert ist lang. Ganz oben steht die illegale Inhaftierung Terrorverdächtiger als „irreguläre Kombattanten“ im Gefangenenlager Guantanamo – ohne Prozess, meist nach Verschleppungen und Folter.

Man darf nicht ein Unrecht mit einem anderen legitimieren

Es folgte der Angriffskrieg im Irak. Und auch die exterritorialen, staatlich exekutierten Tötungen der Al-Kaida-Führer Osama bin Laden und Aiman al-Sawahiri waren mit dem Völkerrecht nicht zu vereinbaren. All diese Taten haben dem Ansehen der USA, des Westens insgesamt und dem internationalen Recht schwer geschadet. Sie ändern aber nicht das Geringste am Urteil über Putins Menschheitsverbrechen. Zumal sich eine Schandtat niemals mit Verweis auf andere Schandtaten legitimieren lässt. Wer mit solchen Relativierungen anfängt, landet in einer Endlosspirale aus Rechtlosigkeit und Verbrechen.

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Die Diskussion ist geschlossen.

05.04.2023

Bedrückend für mich ist, dass hier anscheinend ein Wettstreit entbrennt, wer mehr Opfer auf dem Kerbholz hat. Ganz gleich, von wem verschuldet, jeder Mensch, der in einer kriegerischen Auseinandersetzung stirbt, ist einer zuviel. Butscha sollte – auch wenn es im Moment aussichtslos erscheint – mahnen, dass nicht grenzenlose Aufrüstung die Lösung ist, sondern das Ziel sollte immer sein, für Toleranz, Verständigung und letztendlich Frieden einzustehen. Die Ukraine muss sich verteidien mit allem, was sie zur Verfügung hat, denn es wäre furchtbar, wenn die russische Aggression von Erfolg gekrönt wäre. Aber noch wichtiger wäre, die verhängten Sanktionen mit aller Schärfe durchzusetzen, statt Umwege zu finden, wie man doch noch Geld aus diesem Krieg schlagen kann. Auch deutsche Firmen sind da nicht unschuldig – siehe Export von Elektronik über die Türkei. Nicht die Waffen werden letztendlich diesen Krieg entscheiden, sondern wie Russland wirtschaftlich so beengt werden kann, dass es tatsächlich in Schwierigkeiten kommt. Die Sanktionen wirken schon deshalb nicht so wie sie sollten, weil es findige Staaten gibt, die die Umgehung für ihre eigenen Zwecke ausnutzen.

04.04.2023

Wolfgang B.
Woher haben Sie ihre Informationen ?
Kambodscha hat heute noch 16 000 000 Millionen Einwohner!!!
Es wäre nicht schlecht wenn Sie keine Unwahrheiten verbreiten!

04.04.2023

Die Angaben von Wolfgang B. sind allgemein bekannte und anerkannte Zahlen. 10 Mio. Tote durch den Steinzeitkommunisten Pol Pot gab es nicht. Kambodscha hatte damals nur rund 8 Mio. Einwohner. Die bis zu 2 Mio. Tote, was ein Viertel der damaligen Bevölkerung entspricht, ist trotzdem abscheulich und eigentlich vorstellbar im Ausmaß. 25 % der Bevölkerung! Regional sogar noch deutlich darüber!
Es gibt auch sowas wie Bevölkerungswachstum. Was auch ein Grund für die unvorstellbare Armut in dem Land ist.

Übrigens. Die Terrorherrschaft Pol Pots wurde durch das kommunistische Vietnam beendet.

Was haben übrigens die Opfer des Kommunismus mit Butscha zu tun? Ist die Ukraine für irgendeines der aufgezählten Verbrechen verantwortlich? Und schon gar die Opfer?
Was kommt als nächstes? Die Opfer des Holocaust?
Wieso auf Kommunisten und die USA zeigen. Aktuell gibt es mit Jemen usw. genügend aktuelle Verbrechen. Uiguren und Nordkorea gibt es auch noch.

Macht auch nur eins der hier laufend aufgezählten Verbrechen, die Verbrechen von Butscha und Co. weniger schlimm?

05.04.2023

Lügen. Meine Aussagen stimmen.

04.04.2023

(edit/mod/NUB 7.2)

04.04.2023

Um genau zu sein H.Helmut Eimiller!
Mao 60 000 000, Lenin+Stalin 30 000 000, Pol Pot 10 000 000
dann kommen noch Vietnam,Korea und anderen dazu!!

04.04.2023

Genau ist was anderes.
Zitat zu Pol Pot: "Der Genozid oder Völkermord in Kambodscha ereignete sich in den Jahren 1975 bis 1979 unter der Herrschaft der Roten Khmer. Dabei kamen je nach Schätzung zwischen 750.000 und mehr als 2 Millionen Kambodschaner (bei einer Gesamtbevölkerung von ungefähr 8 Millionen) durch Hinrichtung in den Killing Fields, Zwangsarbeit, Hunger und mangelhafte medizinische Versorgung ums Leben. "
Zu den weiteren will ich gar nichts sagen.

04.04.2023

Genau H.Wolfgang B.
Kommunisten haben in ihren ganzen Vergangenheit 100 000 000 Menschenleben auf dem Gewissen!!
Nicht vergessen!!

04.04.2023

Kann stimmen. So ganz genau weiß das allerdings keiner.

So schrieb die Welt 2014: „Im Zuge des „Großen Sprungs nach vorn“ starben in China 45 Millionen Menschen (andere Schreibweise 45 000 000). Doch lange wurde Maos Terror verharmlost – gerade auch im Westen.“ (https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article125158458/Sagt-endlich-dass-Mao-der-groesste-Massenmoerder-war.html#)

04.04.2023

Wer hier die Greueltaten und Verbrechen des Putlers ignoriert und akzeptiert muss schon ziemlich tief gesunken sein!!
Das hat mit Menschlichkeit überhaupt nichts mehr zu tun!!

04.04.2023

Wenn Sie schon so mitfühlend sind, dann bitte alle GrÄUeltaten auf dieser Welt - nicht nur die im medialen Zentrum stehen herauspicken.

02.04.2023

Es ist brutal, es ist traurig. Butscha ist aber an vielen Orten dieser Welt. Muss man an alle denken.

02.04.2023

Warum nur immer an die Ukraine denken, warum gedenkt keiner der Greueltaten der Amis in Korea, Afghanistan und Irak. Diese Heuchelei rund um den Krieg in der Ukraine, nur noch peinlich.

04.04.2023

Es ist eher peinlich dauernd auf die Amis zu zeigen und damit auf die Russen zu zeigen. Wieso zeigen Sie nicht auf sich selber als Deutscher. Hier gibt es auch genügend Kriegsverbrechen auch gegen unbeteiligte Zivilisten, die nicht nur einzelne Soldaten und durch Fehler passierten sondern systematisch waren. Abgesehen das Butscha aktuell in Europa ist und auch jetzt gerade in den besetzten Gebieten in der Ukraine passiert. Und zwar systematisch.

04.04.2023

Wenn etwas es der Wahrheit entspricht, dann ist das doch nicht peinlich. Jede Großmacht (und auch einige kleinere) haben "Dreck am Stecken".

04.04.2023

@Wolfgang B.
Die USA haben Dreck am Stecken, Frankreich, Deutschland, Israel, Saudi-Arabien, China, Italien, Belgien, GB, Türkei, ....
Es ist nicht peinlich die Wahrheit zu erwähnen. Es ist aber peinlich immer nur auf einen zu zeigen und die Verbrechen eines anderen zu relativieren. Genau das macht Herr G. Vielleicht hat er zwei Niederlagen in WK gegen die Amis bis heute nicht verkraftet. Gerade Mitbürger mit diesem Komplex lieben USA-Bashing.
Die Greueltaten von Butscha und vielen anderen Orten in der Ukraine lässt sich nicht mit Verbrechen der USA in Korea, Afghanistan und Irak vergleichen. Wahlloses Töten, Vergewaltigungen und systematische Folter hat es nicht annähernd in diesem Ausmaß gegeben wie jetzt in der Ukraine. Das dort leider heute und gerade in diesem Augenblick Alltag in den besetzten Gebieten ist.

02.04.2023

Ich habe an wichtigere Dinge zu denken, als "immer wieder ..."

02.04.2023

Das hat Tradition

In Deutschland fordern ja auch Rechte, dass sie nicht immer wieder an Auschwitz erinnert werden möchten. Dass endlich ein Schlussstrich gezogen wird.

In den USA fordern die Rechten, dass sie nicht mehr an My Lai und Guantanamo und Abu Ghraib erinnert werden.

In Russland haben die Rechten verboten, überhaupt Krieg zu sagen. Über den Hitler-Stalin-Pakt zum Angriff auf Polen haben die damals sich links Wähnenden nicht gesprochen. Und über Katyn diskutieren dort weder die rechten noch die linken Nationalisten.

Raimund Kamm

01.04.2023

Herr Krökel,
Danke für diese klaren Meinungsaussagen und auch die Einordnung!

Raimund Kamm

01.04.2023

Sie haben völlig recht, man darf ein Verbrechen, Schandtat mit einem anderen Verbrechen, Schandtat nicht aufwiegen..
Aber es bleiben trotzdem alle Verbrechen und Schandtaten.. weil Menschen getötet, dabei sterben werden... es wird nie das gleiche oder selbe sein.. weil jeder Mensch seinen eigenen Finderabdruck hat. Wenn die Kriegsherren und ihr Gefolge in einem Krieg mitkämpfen müssten, würde kein Krieg lange dauern..