Das Update zum Ukraine-Krieg vom 27. Juli
Mit unserem Update zum Krieg in der Ukraine behalten Sie den Überblick über die Nachrichtenlage. Wir senden Ihnen jeden Abend die wichtigsten Meldungen des Tages.
Polen und Tschechien zeigen sich enttäuscht von der deutschen Regierung. Der Grund dafür: das sogenannte Ringtausch-Verfahren. Mit schweren Waffen sowjetischer Bauart sollen ukrainische Truppen besser kämpfen können, weil sie deren Handhabe kennen. 200 Panzer haben deshalb Polen in Richtung Kiew verlassen. Im Gegenzug versprach Deutschland seinem Nachbarland 20 Leopard-Panzer. Angekommen ist dort bislang keiner.
CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen nennt die Ringtausche ein "Desaster" und "historisches Versagen". Noch mehr: Er sieht in den zaghaften Waffenlieferungen eine verpasste Chance für Deutschland, den Osten mit dem Westen Europas zusammenzubringen. Mehr über das Gespräch meines Kollegen Bernhard Junginger mit Röttgen über die Rolle Deutschlands für die ukrainische Verteidigung können Sie hier lesen.
Der Tag: Russland hat am Mittwochmorgen seine Ankündigung wahr gemacht und Gaslieferungen durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 gedrosselt. Während zwischen 6 und 7 Uhr noch mehr als 27 Millionen Kilowattstunden bei Anschlusspunkten ankamen, waren es zwischen 8 und 9 Uhr nur noch 17 Millionen. Die Bundesregierung sieht darin ein "Machtspiel" Russlands im Krieg gegen die Ukraine. Die russische Regierung verweist hingegen auf technische Probleme wegen einer fehlenden Turbine.
Nach einem Abkommen, das UNO und Türkei vermittelt hatten, soll Getreide wieder aus der Ukraine exportiert werden. Russland warnt nun vor einem Scheitern des Deals, sollte russisches Getreide nicht in gleichem Maße die Häfen verlassen. Eigene Exporte sieht Russland durch westliche Sanktionen bedroht und machte das Ende der Blockade der ukrainischen Schwarzmeerhäfen im Vorfeld von einem Ende der Sanktionen abhängig. Auch die extrem hohen Mengen an Getreide sowie fehlende Versicherungen für Schiffe könnten laut Experten zum Problem werden.
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Die Lage: Unternehmen, die das Gesetz infrage stellen, in die Höhe schnellende Energiepreise und der Tankrabatt als "Ursünde": Chefkorrespondent Stefan Stahl hat mit Marcel Fratzscher, Ökonom und Leiter des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), über eine mögliche Rezession und deren Folgen für den bevorstehenden Winter gesprochen.
Die Region: Die 22-jährige Irena bangt um ihr ungeborenes Kind. Aus ihrer umkämpften Heimatstadt Cherson flüchtete sie in den Westen der Ukraine. Nun ist sie in der 28. Schwangerschaftswoche und hofft, keine Fehlgeburt zu erleiden. Wie ihr geht es vielen Frauen, die nach einer gefährlichen Flucht in der Geburtsklinik in Czernowitz ankommen. Dazu, dass Ärzte, Hebammen und Pfleger sich dort um die vielen Entbindenden und Kinder kümmern können, trägt auch ein Team aus Augsburg bei. Nun hat der Hilfskonvoi sich zum vierten Mal mit Spenden und medizinischer Ausstattung auf den Weg in die Ukraine gemacht. Mein Kollege Fridtjof Atterdal hat die Freiwilligen begleitet.
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