
Wird die Gepard-Lieferung zum Debakel für die Ampel?


Die bedeutendste deutsche Hilfe für die Ukraine droht an einem Problem namens „Gurtrille“ zu scheitern. Ohne Schweizer Spezialmunition sind die Kampfkolosse wertlos.
Eine „Höllenmaschine“ nennen frühere Bundeswehr-Ausbilder den Flugabwehr-Panzer Gepard. Das 47 Tonnen schwere Gefährt mit den auffälligen Radarschirmen am Kampfturm bewegt sich zwar deutlich langsamer als die Raubkatze durchs Feld, schießt aber dafür umso schneller: Fast unglaubliche 1100 Schuss pro Minute kann die Doppelkanone abfeuern. „Das ist genau das, was die Ukraine jetzt braucht“, sagte SPD-Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht, als sie vor knapp einem Monat für die Öffentlichkeit überraschend die Lieferung von 50 ausgemusterten Gepard-Panzern an die Ukraine ankündigte.
Diese Worte könnten nun für die durch öffentliche Kritik schwer angeschlagene Verteidigungsministerin zu einem weiteren Problem werden. Denn ausgerechnet die Schussgeschwindigkeit, mit der die Gepard-Panzer ähnlich einer riesigen Schrotflinte schnelle Flugzeuge vom Himmel holen sollen, wird zum größten Hindernis für die bislang bedeutendste angekündigte Waffenhilfe für die Ukraine. Denn neben der Radartechnik ist der Gepard im Grunde genommen ein auf einen alten Leopard-I-Panzer montiertes Flak-Geschütz, das einst der Schweizer Kanonenspezialist Oerlikon-Bührle baute. Und die Zwillingskanone funktioniert nur mit der von dem Hersteller dafür entwickelten Spezialmunition.
"Der Gepard kann nur spezielle 35-Millimeter-Munition mit einer Gurtrille laden"
Die Granatenhülsen sind mit einer sogenannten „Gurtrille“ versehen, um sie in eine Art Patronengurt aus Blech zu spannen. „Der Gepard kann nur spezielle 35-Millimeter-Munition mit einer Gurtrille laden“, erklärt der Chefredakteur der Militärzeitschrift Schweizer Soldat Frederik Besse. Doch die Schweiz erteilte einer Ausfuhrbitte für die Gepard-Munition der deutschen Bundesregierung eine Absage, und zwar deutlich vor Lambrechts Lieferankündigung. Nach Angaben des Schweizer Wirtschaftsdepartements Seco stellte die deutsche Bundesregierung ihre Exportanfrage bereits im März, als Kanzler Olaf Scholz öffentlich ukrainischen Bitten nach schweren Waffen noch auswich.
Laut dem Militärexperten Besse hat die Schweiz die Ausfuhrbedingungen in den vergangenen Jahren erheblich verschärft. Jede Schweizer Granate trägt einen Stempel, mit der sie klar identifiziert werden kann“, sagt Besse. Ein Export in ein Kriegsland würde die Schweizer Neutralität verletzen, wenn nur eine Konfliktpartei beliefert würde. Auch Geschosshülsen mit Gurtrille dürften nicht zur Weiterverarbeitung ins Ausland exportiert werden.
Wenn man die Gepard-Panzer langfristig mit Munition ausrüsten wolle, müsse ein ausländischer Hersteller dafür neue Produktionslinien aufbauen. Munition aus der Schweiz könne aber in Deutschland zu Übungszwecken und damit auch für die nötige Ausbildung der Ukrainer verwendet werden.
"Es gibt bis heute keine Lösung, woher die Munition für die Gepard-Panzer kommen soll"
Versuche der Rüstungsindustrie, 300.000 Schuss Gepard-Munition aus Brasilien zurückzukaufen, gestalten sich bislang als schwierig. Laut Berliner Kolaitionskreisen stehen stehen derzeit für alle Gepard-Panzer allenfalls 50.000 Schuss zur Verfügung, die im Gefecht nur für wenige Stunden reichen würden. Doch bis die Panzer einsatzfähig und Soldaten ausgebildet sind, könnte es auch Fortschritte bei der Munitionsfrage geben, heißt es.
„Es gibt bis heute keine Lösung, woher die Munition für die Gepard-Panzer kommen soll“, sagt jedoch der verteidigungspolitische Sprecher der Unions-Fraktion, Florian Hahn, unserer Redaktion. „Ohne ausreichend Munition helfen die Gepard-Panzer der Ukraine nichts“, betont der Münchner CSU-Politiker. „Das Fehlen von Munition für die der Ukraine versprochenen Gepard-Panzer ist die nächste schwere Panne von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht“, kritisiert der Oppositionspolitiker.
Verteidigungspolitiker ärgert sich über Berliner Informationspolitik
„Die Frage der Munition hätte die Bundesregierung klären müssen, bevor sie die Gepard-Lieferung auf der internationalen Sicherheitskonferenz in Ramstein als deutschen Beitrag für die Ukraine verkündet hat“, sagt Hahn. „Der Vorgang zeigt einmal mehr, dass die Ministerin schlicht nicht sorgfältig und ernsthaft genug in ihrem verantwortungsvollen Amt arbeitet.“
Der Verteidigungspolitiker ärgert sich generell über die Berliner Informationspolitik, wenn es um die Unterstützung der Ukraine geht: „Die Bundesregierung legt, was die Lieferung von Waffen an die Ukraine angeht, von Anfang an bis heute ein seltsam intransparentes Agieren an den Tag. Die Regierung kann bis heute nicht sagen, was tatsächlich genehmigt und geliefert wurde und was nicht. Und die wenigen bekannten zugesagten Waffenlieferungen gehen holprig und ungenügend vonstatten.“
Der CSU-Politiker vermutet, dass sich hinter der Berliner Geheimniskrämerei Parteitaktik verbirgt: „Der Verdacht liegt nahe, dass es sich bei den angeführten Sicherheitsbedenken gegenüber mehr Transparenz bei den Lieferungen von Waffen an die Ukraine auch um Ablenkungsmanöver handelt.“
Die Diskussion ist geschlossen.
Die ganzen Leute die hier gegen unser Land die BRD hetzen, sollen bitte mal erklären, wieso die USA, England und andere Länder keine modernen Panzer ua an die Ukraine liefern und wieso ausgerechnet Deutschland derartige offensive Waffen anstatt defensive Waffen liefern soll.
In der Ukraine werden freiwillige gebraucht auf geht's.
Deutschland verliert durch derartiges Verhalten seine Führungsposition in Europa. Länder wie Polen, Tschechien, Slowakei und die Balten gehen konsequent, und weit weg von „Sorgfalt und Bedacht“ wie sie der deutschen Kanzlers definiert, den von Putins Russland aufgezwungenen Weg.
Nachdem Frau Lambrecht in Rammstein in den Stiefel gestellt wurde, ist sie nie in die Gänge gekommen. Das ist den oben genannten Staaten schon fast egal. Die warten nicht darauf, bis Frau Lambrecht mal vom Frisör kommt und handeln. Und während Scholz von „keinen Alleingängen“ fantasiert finden sich diese Länder gemeinsam mit den Skandinaviern, UK und den USA in einem gesonderten Bündnis in- und außerhalb der NATO wieder. Selbst Rumänen und Bulgaren erkennen den Takt der Zeit. Bei uns muss Frau Lambrecht noch den Urlaub mit Sohnemann organisieren.
Unter Kanzler Scholz verliert Deutschland den politischen Anschluss.
Nach Ende des Krieges wird es darum gehen, wer die Neugestaltung des Ostens der EU gestalten und davon profitieren wird. Die Deutsche werden sich dann, man erinnere sich nur, wie schnell Gabriel nach Ende der Sanktionen in den Iran gereist war, wieder vordrängen, aber dann auf Akteure treffen, die sich ihnen voller Selbstbewusstsein entgegen stellen werden.
Völlig verdient.
Na Überraschung nun wird ja doch geliefert vielleicht zunächst ohne Munition. Wunder geschehen immer wieder. Aber noch sind die Systeme nicht an der Front, da kann noch einiges passieren. Oder?
Wieder mal eine unerträgliche Heuchelei der CSU: Es war doch von Anfang an bekannt, dass für dieses vor Jahren außer Dienst gestellt Waffensystem nicht ausreichend Munition vorhanden ist. Dennoch wollte die Ukraine die Geparden unbedingt haben, weil sie dachte, dass die Schweiz die Munition dann schon liefern werde. Kurzzeitig sah es auch ganz danach aus, bis sich die Schweiz dann doch auf ihren Status der Neutralität zurückzog und ablehnte: Man will es sich mit dem höchst lukrativen russischen Kapital eben doch nicht verderben. Seitdem versucht die Bundesregierung alles, um doch noch Munition, z. B. aus Brasilien, herbeizuschaffen. Bisher hat das aber nicht geklappt.
Die Heuchler von der CSU sollten also besser schweigen oder selbst an einer Lösung mitarbeiten: Bei den Coronamasken hat das doch auch ganz hervorragend geklappt.
Da hat eben die Ukraine Pech gehabt; Systeme wie Marder, Leo 1 und Gepard wurden von der UA auf die Wunschliste gesetzt nicht wissend in welchem Material- und Versorgungszustand die von der BW ausgesonderten Geräte sind. Nun hat sich eben heraus gestellt, dass der Zustandscode eben nicht toll ist. Ob Ersatzteile, Reparatur oder wie beim Gepard Sondermunition, die praktisch nur über Nachfertigung darstellbar ist. Der Hersteller in der Schweiz der mittlerweilen im Besitz von Rheinmetall ist, die Fertigung aber in der Schweiz wegen Exportverbot ausscheidet. Bis da eine Alternative steht, ist die Schlacht im Donbass wohl längst vorbei.
Sie hoffen immer noch auf einen russischen militärischen Erfolg im Donbass?
Sie werden wieder enttäuscht werden.
Den Ukrainern sind deutsche militärische Oldtimer mittlerweile egal. Sie vertrauen uns nicht und wenden sich echten Partnern zu. Mit deren Hilfe werden sie die Russen im Donbass so stark bluten lassen, bis die die Kraft zur Offensive verlieren und der danach einsetzenden ukrainischen Offensive kaum noch etwas entgegen setzen können. Die Kämpfe werden noch lange gehen.
Und an dem Tag, an dem Putin in seiner Propaganda “Spezialopperation” gegen “Krieg” ersetzt, hat er diesen auch schon verloren, weil er das nach Innen nicht mehr durchhalten kann.
Diese Blamage ist wohl kaum mehr zu übertreffen; ob man hier überhaupt noch von einer Blamage reden kann, ist aber eine andere Frage. Evtl. spielt eine bewusste Verzögerung bis hin zur Verweigerung entsprechender Politiker hier eine gravierende Rolle.
Außerhalb Deutschlands wird die Wahrnehmung als "Debakel" bereits deutlich überwiegen.
Es ist halt so schrecklich unehrlich...
>> Nach Angaben des Schweizer Wirtschaftsdepartements Seco stellte die deutsche Bundesregierung ihre Exportanfrage bereits im März, als Kanzler Olaf Scholz öffentlich ukrainischen Bitten nach schweren Waffen noch auswich. <<
Die Gereiztheit des ukrainischen Botschafters in Deutschland ist schon nachvollziehbar.
Der Ablauf passt ja auch zur gefühlten "Zeitenwende" des Kanzlers, die nun auch irgendwie verschleppt wird. Am Ende bleibt eine naive Reduzierung russischer Energielieferungen, die durch Verknappung des Angebots die Preise treibt und Putin mehr nützt als schadet. Das eigentliche Ziel scheint ja eher die ökologisch korrekte Preiserhöhung für die Menschen in Deutschland sein.
Aus Versehen kann man doch kaum so doof sein?
Es ist leider sehr wahrscheinlich so, dass Merz mit seiner radikalen Kritik recht hat: praktisch nichts geliefert an schwerem Kriegsgerät nach mittlerweile 3 Monaten, man weiß nicht welches Spiel der Kanzler wirklich spielt und Lambrecht muss aus dem Amt entfernt werden.
Die zugesagte Gepard-Lieferung ist doch nur Teil eines lausigen Versteckspiels. Die „ehemaligen“ Putin-Freunde und Wehrdienst-Verweigerer lassen sich zum Jagen tragen. Scholz wird sich heute zutiefst grämen, dass er diese „Zeitenwende“-Rede gehalten hat. An der wird er nun andauernd gemessen. Sein Handeln zeigt aber, dass er gar nicht will, was er da angekündigt hat. Das ist so offensichtlich, dass jedes Vertrauen in seine Ankündigung abhanden gekommen ist.
Natürlich ist es falsch, öffentlich zu machen, was genau wann und wie an militärischer Hilfe für die Ukraine geleistet wird. Auf Grund des fehlenden Vertrauens tut die Bundesregierung aber genau das. Jeder weiß, wenn er will, wie viele Ukrainer wo von der BuWe an der PzH2000 ausgebildet werden. Was für ein Irrsinn. Bald werden wohl auch die Transportpapiere des Gerätes veröffentlicht.
Aber man glaubt Scholz und Lambrecht nicht mehr.
Die SPD-Propagandisten werden nun wieder versuchen, dass mit „Sorgfalt und Bedacht“ zu erklären. Was ist daran „sorgfältig“, Panzer zuzusagen, für die es keine Munition gibt?
Hat schon mal jemand bemerkt, wie doppelbödig des Kanzlers Satz: „ Ich werde mich nicht einreihen in eine Gruppe von Leuten, die für ein kurzes Rein und Raus mit einem Fototermin was machen. Sondern wenn, dann geht es immer um ganz konkrete Dinge« Er war nicht in Kiew. Also gibt es nach seinen eigenen Worten keine „konkreten Dinge“.
Nein. Dieser Kanzler, der seiner absolut ungeeignetsten Ministerin die Nibelungentreue hält, will nicht. Seine ganze persönliche Geschichte, von seinen Ost-Kontakten als JuSo über seinen Zeit als Schröders Generalsekretär, seine Verwicklung in die WireCard und Warburg-Skandale steht im Heute im Weg. Er ist in dieser Zeit der falsche Mann im Amt.