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Terrorverdacht in Augsburg: Kommentar zur Bedrohungslage

Kommentar

Terrorverdacht in Augsburg: Die Gefährder leben unter uns

Peter Müller
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    Der Verdächtige hatte Fotos vom Augsburger Christkindlesmarkt gemacht.
    Der Verdächtige hatte Fotos vom Augsburger Christkindlesmarkt gemacht. Foto: Chiara Lang

    Die Gefahr, man muss es so sagen, war bekannt. Nach allem, was man bisher weiß, passt der im Zusammenhang mit möglichen Attentatsplänen in Augsburg verhaftete Mann genau auf das Täterprofil, vor dem Innenbehörden und Terror-Experten bereits länger warnen: Ein Flüchtling aus dem Irak, der als Asylbewerber nach Deutschland kam und der Ideologie der Terroristen des Islamischen Staates anhing. Mehr als 4000 Islamisten leben in Bayern, sagen Verfassungsschützer, 80 davon gelten als offen gewaltbereit.

    Man kann Polizei und Justiz nur dazu gratulieren, dass sie den möglichen Täter ausfindig machen und in Gewahrsam nehmen konnten, bevor Schlimmeres passierte. Der Verdächtige hatte Videos mit IS-Inhalten geteilt, auch den Nachrichtendiensten war er offenbar aufgefallen. Dennoch mussten die Sicherheitsbehörden einen rechtlichen Umweg nehmen, um den Mann – der ja noch nicht zur Tat geschritten war – rechtzeitig aus dem Verkehr zu ziehen.

    Die Lehren aus dem unterbliebenen Anschlag sind eindeutig: Die Gefährder leben unter uns, die Sicherheitsbehörden müssen daher wachsam bleiben. Sicherheitskonzepte für öffentliche Veranstaltungen wie die Weihnachtsmärkte müssen laufend überprüft und weiter verbessert werden. Zudem sollten die Ermittlungsbehörden so ausgestattet sein, dass sie, wie nun in Augsburg, ihren Job machen können – inklusiver der nötigen rechtlichen Kompetenzen.

    Vor allem aber sollten wir – bei allem Wissen um eine mögliche Gefahr - unsere Feste und Traditionen wie den Augsburger Christkindlesmarkt weiterleben. Denn sonst hätten die Terroristen tatsächlich gewonnen.

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    7 Kommentare
    Thomas Keller

    Man muss halt den geistigen Brandstiftern habhaft werden können. Es hilft aber auch nichts die Täter mit Handgeld von einem Jahresgehalts abzuschieben. Eine Tüte Brotzeit für den Flug und dann sollen die Leute mal sehen ob ihre Vorbilder ihnen dann helfen. Tiefer dürfte das Problem aber dennoch liegen. Kriegstreiber wie die USA die gezielt Verwirrung und Extremismus schüren um Waffen zu verkaufen und Kriege zu veranstalten.

    Wolfgang Steger

    Möglicher Täter ? Innenminister Hermann hat bestätigt, dass der Verdächtigte keinen Anschlag plante. Viel Lärm um nichts. Die Springer Presse hat es mal wieder geschaft, den Ausländer Hass zu schüren und die AZ fällt darauf rein.

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    Günter Köhler

    So ist es halt leider mittlerweile. Die AZ springt gerne schnell auf was auf ohne vorher selber genau zu recherchieren und schürt damit Ängste und Panik. Da ist nicht mehr viel Unterschied zu der Zeitung mit den 4 Buchstaben. Wäre nur GPS noch da.

    Rainer Kraus

    Wir sollten nicht wegen jedem psychisch auffälligen Idioten - der sich wichtig macht - die Bürger verunsichern. Der vermeidliche Tatverdächtige war bekannt und psychisch auffällig. Es stellt sich also die Frage, warum er unbehandelt und frei herum lief?

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    Thomas Keller

    Eine Zwangseinweisung bzw. geschlossene Unterbringung ist nur bei Fremd- und Eigengefährdung möglich. Dazu muss derjenige bereits eine Waffe in der Hand halten die gegen ihn oder andere gerichtet ist. Sie können auch niemanden gegen seinen Willen behandeln. Forensiken und Psychiatrien sind grundsätzlich erstmal überbelegt, man könnte Dutzende davon bauen.

    Wolfgang Schwank

    Meldung 1: Anschlag auf Augsburger Christkindlesmarkt geplant lt. Springerpresse Meldung 2: es gibt keine Hinweise auf einen geplanten Anschlag Meldung 3: der Verdächtige wurde, da alles andere nicht ausreichte, in Abschiebehaft genommen Meldung 4: der Verdächtige ist geistig verwirrt und in psychiatrischer Behandlung im BKK Meldung 5: ???? So schürt man Ängste und fördert gleichzeitig die Sorglosigkeit.

    Peter Zimmermann

    Interessant wie sehr man sich über wie viele Opfer aufregen kann? Wenn ich da andererseits an fast tägliche Femizide denke, von noch mehr Gewalttaten gegen Frauen in Beziehungen gar nicht zu reden.

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