Nachdem die zweite Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes keine Einigung gebracht hat, organisiert die Gewerkschaft Verdi erneut Streiks im ganzen Land. Am Donnerstag werden bundesweit die Stadtwerke und die Abfallwirtschaft bestreikt. Am Freitag kommt es in sechs Bundesländern zu Arbeitsniederlegungen im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV).
„Sowohl im kommunalen als auch im privaten ÖPNV ist die Situation der Beschäftigten außerordentlich problematisch. Mit schon heute zu wenig Personal soll der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs gestemmt werden. Das passt nicht zusammen“, sagt Jan Bleckert von Verdi Baden-Württemberg.
In sechs Bundesländern gibt es am Freitag Streiks im öffentlichen Nahverkehr
In folgenden Bundesländern ruft Verdi zu Warnstreiks im ÖPNV auf:
- Baden-Württemberg
- Bremen
- Hessen
- Niedersachsen
- Nordrhein-Westfalen
- Rheinland-Pfalz
Außerdem streiken weitere Beschäftigte im öffentlichen Nahverkehr in anderen Tarifauseinandersetzungen, wie die BVG in Berlin, Beschäftigte in Mecklenburg-Vorpommern und Beschäftigte des Privaten Omnibusgewerbes Baden-Württemberg. In Bayern wird der öffentliche Nahverkehr am Freitag nicht bestreikt.
Streik am Freitag in Baden-Württemberg wirkt sich auch auf Bayern aus
Allerdings sind in Baden-Württemberg auch Verkehrsbetriebe im Grenzgebiet zu Bayern betroffen. So wird in Ulm SWU und SWU Mobil bestreikt, weshalb auch in Neu-Ulm der ÖPNV eingeschränkt ist.
Insgesamt seien 53.000 Beschäftigte in 69 Unternehmen in Städte und Landkreisen betroffen, berichtet die Deutsche Presseagentur. Verdi will für die mehr Lohn und mehr freie Tage erstreiten, die Verhandlungen mit Bund und Kommunen brachten zuletzt aber keine Annäherung. Die Arbeitgeber haben selbst noch kein Angebot vorgelegt.
Verdi-Vorsitzende: Gute Löhne sind eine gemeinsame Verantwortung
Die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle betont, dass die Kommunen mit der Finanzierung attraktiver Arbeitsbedingungen im ÖPNV nicht allein gelassen werden dürften: „Für gute Löhne und Arbeitsbedingungen haben wir eine gemeinsame Verantwortung, sie sind nicht das Schicksal einzelner Kommunen.“
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