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Welchen Fehler Friedrich Merz im Umgang mit der AfD nicht mehr machen darf

Kommentar

Chaos bei der Kanzlerwahl: Die AfD lebt von dieser Verunsicherung

Michael Stifter
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    Die AfD-Vorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla sowie Alexander Gauland gratulieren dem neugewählten Bundeskanzler Friedrich Merz nach dessen Wahl am Dienstag.
    Die AfD-Vorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla sowie Alexander Gauland gratulieren dem neugewählten Bundeskanzler Friedrich Merz nach dessen Wahl am Dienstag. Foto: Sebastian Gollnow, dpa

    Nicht nur Friedrich Merz, sondern ganz Deutschland steht nach dem Chaos am Dienstag im Bundestag blamiert da. Dass sich niemand in der Union vorab mit der Frage beschäftigt hatte, was eigentlich passiert, wenn der Kanzlerkandidat im ersten Wahlgang durchfällt, ist amateurhaft. Das darauf folgende unwürdige Schauspiel untergräbt das Vertrauen vieler Menschen in die Ernsthaftigkeit der demokratischen Mitte. Dass so viele Abgeordnete im Lager von CDU, CSU und SPD die Kanzlerwahl offenkundig für einen persönlichen Rachefeldzug missbraucht haben, macht es noch schlimmer. Auch wenn es im zweiten Anlauf gut ging, bleibt doch ein bitterer Nachgeschmack dieses Manövers.

    Markus Söder sieht bereits „Vorboten von Weimar“

    Selbst die AfD, die aus ihrer Verachtung für demokratische Institutionen keinen Hehl macht, schien im ersten Moment völlig überrumpelt zu sein von dem Geschenk, das ihr da gemacht wurde. Ob das gleich ein „Vorbote von Weimar“ ist, wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder düster prophezeite, sei dahingestellt, klar ist aber: Die Rechtsextremisten im Parlament lauern auf jede Chance, um die anderen Parteien in Misskredit zu bringen. Umso verantwortungsloser ist es, dass Union und SPD ihnen durch das katastrophale Management der Kanzlerwahl eine weitere, völlig unnötige Vorlage dafür geliefert haben.

    Das Land braucht Stabilität, die AfD braucht Chaos

    Was dieses Land braucht, ist Stabilität. Eine Regierung, die entschlossen die Probleme angeht, die viele Menschen an der Politik zweifeln und manchmal auch verzweifeln lassen. Dieses Land braucht eine Regierung, die in Europa wieder eine Führungsrolle übernimmt, die den Trump-USA selbstbewusst entgegentritt.

    Was die AfD braucht, sind Verunsicherung und eine zerstrittene demokratische Mitte. Diesen Gefallen dürfen Friedrich Merz und seine schwarz-rote Koalition ihr nicht mehr tun.

    Olaf Scholz gratuliert dem neuen Kanzler Friedrich Merz.
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    Friedrich Merz scheitert im ersten Wahlgang – und schreibt Geschichte: Noch nie zuvor ist ein designierter Kanzler durchgefallen. Erst im zweiten Wahlgang wird er Kanzler. Die Fotos.
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    4 Kommentare
    Klaus Scheller

    Selten so einen Schmarrn gelesen. Ich muss mir überlegen die AZ nicht mehr zu abonnieren, wenn die Berichterstattung so weitergeht. Insbesondere die Überschrift ist Käse.

    Maria Tkacuk

    Die Abgeordneten der SPD, Union und auch der Grünen scheinen mittlerweile völlig von Sinnen zu sein. In Moskau hat man erneut, ein weiteres Mal die Champagner-Korken knallen lassen.

    Klaus Axmacher

    Was soll die blöde Hetze gegen die AfD Herr Stifter? Es waren Abgeordnete der CDU, CSU und SPD die Friedrich Merz die Blamage eingebrockt haben. Im Übrigen haben die Väter des Grundgesetzes solche Situationen vorhergesehen und entsprechende Reglungen eingeplant.

    Wolfgang Boeldt

    Schmarrn!! Immer wenn was nicht 100%ig läuft profitiert sofort die Opposition, die AfD sowieso immer.... =:))) Der "Normalo" weiß, daß eben aufgrund eigener Erfahrungen nicht immer alles 100%ig klappt und sieht darüber hinweg. Aber diese Spezies stirbt leider aus.

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