Wie man Johann Wadephul richtig ausspricht

Um die Sache gleich mal beim Namen zu benennen: Wir waren uns auch nicht sicher. Also wegen der Aussprache. Es ist ja ohnehin schon schwierig, sich all die neuen Leute in neuen Ämtern einzuprägen, auch wenn einige von ihnen alte Bekannte sind. Schnieder und Schneider zum Beispiel, wer war jetzt noch mal der Verkehrs- und wer der Umweltminister? Selbiges bei Hubig und Hubertz? Bauen und Justiz? Oder doch andersherum? Wir üben das.

Und dann sind da ja auch noch – und damit wären wir wieder beim eigentlichen Thema – jene Leute, von denen man nicht einmal so ganz genau weiß, wie man sie richtig ausspricht.

Wade-pool oder doch eher Wade-fuul?

Johann Wadephul ist das Stichwort. Und damit verbunden direkt die Frage: Wie haben Sie das gerade gelesen? Wade-pool, also wie das Schwimmbecken? Oder doch eher Wade-fuul? Manche spekulierten schon, der Name stamme womöglich aus dem Indischen. Zumindest dieses Gerücht können wir aus der Welt schaffen: Der neue Außenminister kommt aus Husum in Schleswig-Holstein, da hat man es nicht so mit dem Indischen. Und doch stellt das korrekte Prononcieren seines Namens die Republik derzeit vor ein Rätsel. Oder wie Stefan Raab einst beim Eurovision Song Contest (der übrigens heute Abend wieder einmal zu absolvieren wäre) kauderwelschte: Wade hade dudde da?

Die Kollegen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die man ohne Übertreibung zu den Gralshütern deutscher Sprache zählen darf, haben dankenswerterweise Licht sind phonetische Dunkel gebracht. Demnach leitet sich der Name des CDU-Politikers aus dem Niederdeutschen ab und legt nahe, dass einst einer seiner Vorfahren gerne durch einen Pfuhl oder auch Tümpel watete.

Für die Aussprache bedeutet das wiederum, dass da kein hartes P, sondern ein weiches F zu verwenden ist: Wadeful ist also richtig. Seine Freunde nennen ihn übrigens Joe.