Spur führt in arabischen Raum: Wo ist Jan Marsalek?
Plus Der frühere Wirecard-Vorstand ist fast 18 Monate auf der Flucht. Zunächst sprach vieles dafür, dass er in Russland untergetaucht ist. Nun gibt es eine neue Spur.
Als Jürgen Schneider am 18. Mai 1995 im amerikanischen Miami festgenommen wurde, wirkte er fast erleichtert. Schon gut 13 Monate währte die Flucht des wohl größten Immobilien-Betrügers der deutschen Nachkriegsgeschichte. Nachdem der damals 61-Jährige von einem Beamten des Bundeskriminalamtes angesprochen worden war, sagte der braun gebrannte Mann in Bermudashorts und Freizeithemd nur: „Ja, ich bin es.“ Der später verurteilte Scheider hatte zu einer eher amateurhaften Tarnung gegriffen: Er legte lediglich sein Toupet ab und lief mit Halbglatze, die von einem buschigen grau-schwärzlichen Haarkranz gesäumt war, zum Strand oder in den Supermarkt.
Die Umstände der Aufdeckung Schneiders dürften für Jan Marsalek, dem einstigen Vorstand des Pleite gegangenen Online-Bezahldienstleisters Wirecard aus Aschheim bei München, interessant sein. Denn wie der Bau-Unternehmer ist der mit 41 Jahren jüngere Manager untergetaucht. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Marsalek wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs, Untreue und diverser Vermögens- wie Wirtschaftsdelikte. Ihm und Ex-Wirecard-Chef Markus Braun, der weiter in Augsburg-Gablingen in U-Haft bleiben muss, wird vorgeworfen, mit illegalen Tricks die Bilanzsumme des Unternehmens aufgebläht zu haben, um die Firma attraktiver, also finanzkräftiger für Investoren und Aktionäre darzustellen. Am Ende sollen 1,9 Milliarden Euro, etwa ein Viertel der Bilanzsumme, nicht existiert haben, was ein gigantischer Betrug, wohl einer der größten in der deutschen Wirtschaftsgeschichte, wäre.
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