Die Ausflugsziele auf Kreta sind sehr vielfältig. Griechenlands größte Insel bietet schöne Strände, tolle Spots zum Schnorcheln und Tauchen, sehenswerte Wanderrouten mit atemberaubenden Schluchten und Wasserfällen sowie romantische Hafenstädte.
Aber bereits im März gab es einen Hitzerekord auf der Insel. Und in den Sommermonaten machten die Hitze und seltenen Regenfällen in den Sommermonaten der Landschaft aber zu schaffen. Wie auch in der spanischen Metropole Barcelona, auf der italienischen Insel Sardinien oder in Dutzenden Dörfern in Bulgarien, wo wegen Wasserknappheit bereits der Notstand ausgerufen wurde, kämpfen griechische Inseln jedes Jahr ebenso gegen Dürre. 2024 drohte das Wasser auf Kreta knapp zu werden. Dies hat Auswirkungen auf ein beliebtes Ausflugsziel im Südosten der Urlaubsinsel.
Welches Ausflugsziel auf Kreta befindet sich in einem dramatischen Zustand?
Die Insel Chrissi – auch Gaidouronisi genannt –, die für ihre goldenen Sandstrände (sie haben der Insel den Namen „goldig“ gegeben), das kristallklare, türkisblaue Wasser und den dichten Zedernwald bekannt ist, befindet sich einem Medienbericht zufolge in einem dramatischen Zustand.
Das hat bereits 2024 eine Untersuchung eines Teams der Forstdirektion Lassithi in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Ierapetra, dem Jagdverein Ierapetra und anderen Institutionen ergeben, welche bereits die Dritte ihrer Art war.
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Kreta: Warum ist das Ausflugsziel bedroht?
Der Direktor der Forstwirtschaft von Lassithi, Manolis Koudoumas, sagte gegenüber dem staatlichen TV-Sender ERT, dass ein großer Teil des Zedernwaldes – vor allem im nördlichen Teil der Insel – ausgetrocknet sei. „Die OFYPEKA [Behörde für natürliche Umwelt und Klimawandel] muss Maßnahmen ergreifen, damit kompetente Wissenschaftler über die zu treffenden Maßnahmen entscheiden können.“
Der Zedernwald, welcher sich über einen großen Teil von Chrissi erstreckt, ist Schutzgebiet Natura 2000. Laut dem Digitalen Museum von Ierapetra sind die Zedern bis zu 200 Jahre alt. Erst im vergangenen Sommer wurde auf dem Eiland eine seltene Schildkrötenart, die Grüne Meeresschildkröte, entdeckt. Das gab das Naturhistorische Museum von Kreta auf Facebook bekannt.
Der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde Ierapetra, der für die Insel Chrissi zuständig ist, kündigte gegenüber ERT an, dass die bereitgestellten finanziellen Mittel überwiegend zum Schutz der Natur von Chrissi eingesetzt werden sollen. Außerdem werde die Gemeinde mit der Behörde für natürliche Umwelt und Klimawandel sowie der Forstbehörde Gespräche führen, um den Müll zu beseitigen.
Es gebe Abfall, wie Kühlschränke und andere Haushaltsgegenstände, die von den einstigen Bewohnern der Insel zurückgelassen wurden. Auch ein Stromgenerator, alte Chemietoiletten und Mülltonnen befinden sich demnach noch auf dem Eiland. Der meiste Müll sei in der Vergangenheit allerdings bereits weggeschafft worden. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass auf Gaidouronisi noch Haustiere leben, die von der Insel gebracht werden sollen.
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Kreta: Welche Auswirkungen hat das Schutzprogramm für Touristen?
Vom 1. Mai bis zum 31. Oktober 2025 ist das Anlanden von Booten auf der Insel Chrissi grundsätzlich untersagt. Nur bestimmte, gesetzlich festgelegte Strände werden unter bestimmten Bedingungen zugänglich bleiben. Das Ziel, so heißt es in der Pressemitteilung von April, sei es, „Eingriffe und Aktivitäten, die sich nachteilig auf die Land- und Meeresökosysteme des Schutzgebiets auswirken können, wirksam zu schützen und zu kontrollieren“.
Stattdessen dürfen Ausflugsboote lediglich in Strandnähe ankern, sodass Besucherinnen und Besucher schwimmend ans Ufer gelangen können. Der Aufenthalt ist nur an bestimmten, offiziell ausgewiesenen Strandabschnitten erlaubt – und auch das nur unter strengen Auflagen, wie laut discovercrete.com berichtet wird. Das Inselinnere, insbesondere die empfindlichen Dünenzonen und der geschützte Zedernwald, bleiben vollständig gesperrt.
In der „Regelung von Angelegenheiten im Zusammenhang mit der Insel Chrysi für das Jahr 2025“ heißt es ferner, dass es weiterhin auf der Insel „keine Service-Infrastruktur für Besucher“ geben werde. Schon in den vergangenen Jahren wurden auf Chrissi Maßnahmen zum Schutz der Natur ergriffen: Strandbars wurden geschlossen, Dienstleistungen eingestellt. Ziel all dieser Einschränkungen ist es, das stark belastete Ökosystem langfristig zu erhalten.
Übrigens: Urlauber, die auf Kreta dem Massentourismus entkommen möchten, können bestimmte Orte besuchen. Wer mit dem Auto oder Motorroller die Insel erkundet, sollte jedoch aufpassen. Denn auf einer wichtigen Fernverkehrsstraße kommt es oft zu Unfällen.
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