Weiter mit Tracking durch Dritte

Besuchen Sie unsere Website mit externen Inhalten, personalisierter Werbung und Werbetracking durch Dritte. Details und Informationen zu Cookies, Verarbeitungszwecken sowie Ihrer jederzeitigen Widerrufsmöglichkeit finden Sie in der Datenschutzerklärung und in den Privatsphäre-Einstellungen.

Weiter mit dem PUR-Abo

Nutzen Sie unser Angebot ohne Werbetracking durch Dritte für 4,99 Euro/Monat. Kunden mit einem bestehenden Abo (Tageszeitung, e-Paper oder PLUS) zahlen nur 0,99 Euro/Monat. Informationen zur Datenverarbeitung im Rahmen des PUR-Abos finden Sie in der Datenschutzerklärung.

Zum Angebot Bereits PUR-Abonnent? Hier anmelden

Einwilligung: Durch das Klicken des "Akzeptieren und weiter"-Buttons stimmen Sie der Verarbeitung der auf Ihrem Gerät bzw. Ihrer Endeinrichtung gespeicherten Daten wie z.B. persönlichen Identifikatoren oder IP-Adressen für die beschriebenen Verarbeitungszwecke gem. § 25 Abs. 1 TTDSG sowie Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO durch uns und unsere bis zu 220 Partner zu. Darüber hinaus nehmen Sie Kenntnis davon, dass mit ihrer Einwilligung ihre Daten auch in Staaten außerhalb der EU mit einem niedrigeren Datenschutz-Niveau verarbeitet werden können.

Tracking durch Dritte: Zur Finanzierung unseres journalistischen Angebots spielen wir Ihnen Werbung aus, die von Drittanbietern kommt. Zu diesem Zweck setzen diese Dienste Tracking-Technologien ein. Hierbei werden auf Ihrem Gerät Cookies gespeichert und ausgelesen oder Informationen wie die Gerätekennung abgerufen, um Anzeigen und Inhalte über verschiedene Websites hinweg basierend auf einem Profil und der Nutzungshistorie personalisiert auszuspielen.

Externe Inhalte: Zur Ergänzung unserer redaktionellen Texte, nutzen wir in unseren Angeboten externe Inhalte und Dienste Dritter („Embeds“) wie interaktive Grafiken, Videos oder Podcasts. Die Anbieter, von denen wir diese externen Inhalten und Dienste beziehen, können ggf. Informationen auf Ihrem Gerät speichern oder abrufen und Ihre personenbezogenen Daten erheben und verarbeiten.

Verarbeitungszwecke: Personalisierte Werbung mit Profilbildung, externe Inhalte anzeigen, Optimierung des Angebots (Nutzungsanalyse, Marktforschung, A/B-Testing, Inhaltsempfehlungen), technisch erforderliche Cookies oder vergleichbare Technologien. Die Verarbeitungszwecke für unsere Partner sind insbesondere:
Informationen auf einem Gerät speichern und/oder abrufen

Für die Ihnen angezeigten Verarbeitungszwecke können Cookies, Gerätekennungen oder andere Informationen auf Ihrem Gerät gespeichert oder abgerufen werden.

Personalisierte Anzeigen und Inhalte, Anzeigen und Inhaltsmessungen, Erkenntnisse über Zielgruppen und Produktentwicklungen

Anzeigen und Inhalte können basierend auf einem Profil personalisiert werden. Es können mehr Daten hinzugefügt werden, um Anzeigen und Inhalte besser zu personalisieren. Die Performance von Anzeigen und Inhalten kann gemessen werden. Erkenntnisse über Zielgruppen, die die Anzeigen und Inhalte betrachtet haben, können abgeleitet werden. Daten können verwendet werden, um Benutzerfreundlichkeit, Systeme und Software aufzubauen oder zu verbessern.

▌▉▍▉▉▍▉▌▌▉▍▉▌ ▉▌▌▉▍▉▌▌▉▍▉▍▉▍ ;▌▉▍▉▉▍▉▌▌▉▍▉▌
Das sind die Traumziele der Promis.

An diese Orte wollen Promis 2024 unbedingt reisen

Foto: Maridav/Danita Delimont/ Ella Rions/Luci Lorenzelli/ Stockbyn/ Paul, stock.adobe.com

Vom Baltikum über das Bergkloster im Himalaja bis nach Lummerland: Wir haben prominente Reisende nach ihren Traum-Urlaubszielen gefragt.

Wie reisen eigentlich die Profis? Am heutigen Dienstag startet in Berlin die Internationale Tourismusbörse ITB. Wir haben aus diesem Anlass Vielreisende und Urlaubsmacher gefragt – und sie haben uns schöne Gedanken über das Unterwegssein geschenkt: „Jede Reise ist prägend und jede ist wieder anders, jede hat ihre eigene Persönlichkeit und Wirkung“, sagt etwa die bekannte Buchautorin Carmen Rohrbach. Sie reist ausschließlich allein und kommt so vielleicht der Persönlichkeit eines Landes besonders nahe. 

Und Markus Wasmeier erzählt von einem Reiseerlebnis, das für ihn noch immer nachhallt. Für den ehemaligen Skirennläufer sind das die Tage in Myanmar. Das Land besuchte er, als sich dieses vor rund 20 Jahren erstmals öffnete und kurz nach dem erfolgreichen Kampf seiner Frau gegen den Krebs. Die Erinnerungen haben sich tief eingegraben, hier im Westen Hektik, dort „bestimmte der Ochsenkarren das Tempo“, erzählt der Olympiasieger. Und einige Reiseprofis, wie der Weltreisende und Wüstenkenner Michael Martin, der sich durch seine außergewöhnlichen Vorträge einen Namen gemacht hat, zieht es in der Freizeit überhaupt nicht weit weg, wie er berichtet. Er lässt sich mit seiner Frau auf das Abenteuer Weitwandern ein.

Nach der Pandemie ist die Lust aufs Verreisen so groß wie lange nicht

Jeder Mensch ein anderer Reisetraum... Auf der ITB werden sie zu tausenden präsentiert. Nach der Pandemie ist die Lust aufs Verreisen so groß wie lange nicht mehr. Und egal, ob nah oder fern, jeder geht bei der Planung anders vor, ein Richtig oder ein Falsch gibt es nicht - der Kompass sind die eigenen Bedürfnisse. Die einen haken systematisch die To-Do-Liste ab, was man im Leben einmal gesehen haben sollte. Andere lassen sich nach treiben, erleben die erstaunlichsten Dinge, ohne dabei weit wegfahren zu müssen.

Immer mehr Menschen entdecken Slowtravelling für sich, gehen das Reisen also bewusst langsam an, nehmen sich Zeit und zählen schon die Anreise zum Reiseerlebnis dazu - bauen etwa gezielt Stop-over-Unterbrechungen ein, wenn sie sich für eine lange Anreise mit dem Zug entschieden haben.

Die Reise-Profis, die ab heute in Berlin zum weltgrößten Branchentreff zusammenkommen, sind durchweg Fast-Traveller, Schnellreisende, die bis Donnerstag Reiseideen präsentieren werden – und dann wieder weiterziehen. 5500 Aussteller haben in den Messehallen ihre Stände aufgebaut. 161 Länder stellen Urlaubsmöglichkeiten vor. Offizielles Gastland 2024 ist Oman. Das Sultanat wird nicht nur am Eröffnungsabend, seine 5000-jährige Geschichte und seine touristischen Attraktionen präsentieren. Auf der Agenda stehen natürlich auch die touristischen Themen unserer Zeit: Nachhaltigkeit vorallem und verantwortungsvoller Tourismus. Auch Diversität, Gleichheit und Inklusion werden diskutiert. Oder wie es der Schmidt Max, Reise-Profi und das Gesicht des Reise-Magazins Freizeit im Bayerischen Rundfunk, sagt: „Wenn man reist, muss es für alle irgendwie Sinn machen. In jeder Hinsicht nachhaltig sein.“ 

Carmen Rohrbach

Abenteurerin Carmen Rohrbach aus Schondorf.
Foto: Carmen Rohrbach

Reiseschriftstellerin und Biologin. Geboren in der DDR, lebt sie mittlerweile am Ammersee. Sie hat nach ihrer dramatischen Flucht inzwischen die halbe Welt erkundet. Sie reist immer allein.

Haben Sie Ihren Urlaub schon geplant? Wohin wird dieses Jahr gereist, was wollen Sie am Urlaubsort machen?

Mein nächstes Reiseziel ist Estland, einer der drei baltischen Staaten, der im Norden an die Ostsee grenzt. An diesem Land fasziniert mich die wilde, ursprüngliche Natur. Dort möchte ich den Herbstzug der Zugvögel beobachten, und wenn ich Glück habe, auch die Elch-Brunft erleben.

Gibt es einen unerfüllten Reisetraum? Warum wollen Sie dorthin und was möchten Sie an Ihrem Traumort tun?

Oh, nicht nur einen! Die Erde ist einfach zu groß für mich. Es sind die Wildnisgebiete, die noch weitgehend ursprünglich von unserem Einfluss geblieben sind, die mich anlocken. Ein wegen der politischen Verhältnisse wahrscheinlich unerfüllt bleibender Reisewunsch ist Kamtschatka. Seit meiner Kindheit träume ich von dieser Halbinsel ganz im Osten Sibiriens, wo es über 200 tätige Vulkane gibt und jede Menge Braunbären.

In Kamtschatka Bären beobachten zählt zu den Reiseträumen von Autorin Carmen Rohrbach.
Foto: Janjana, stock.adobe.com

Was für ein Reisetyp sind Sie privat?

Meine privaten Reisen sind identisch mit meinen beruflichen als Reiseschriftstellerin. Also: Ich bin die Abenteuerreisende.

Was packen Sie auf jede Reise ein - außer dem Handy?

Ein Handy hatte ich noch nie dabei! Denn da, wo ich unterwegs bin, gibt es meist kein Internet. Nur in meinem Blockhaus im Winter in Kanada hatte ich ein Satelliten-Telefon, um im Notfall den Rettungshubschrauber zu rufen. Was ich auf jeden Fall immer dabeihabe, außer den Dingen, die ich fürs Überleben benötige, ist ein Heft und mehrere Kugelschreiber für meine Notizen.

Hat sich Ihr Urlaubsverhalten im Vergleich zu früher verändert?

Inzwischen sind viele Länder wegen Kriegen und politischer Unruhen für mich keine Reiseziele mehr. 

Welchen besonders prägenden Moment gab es für Sie auf Reisen?  

Ich kann drei nennen, die für mich besonders waren: Galapagos, wo ich ein Jahr lang in einem Zelt auf einer einsamen Insel unter Tieren lebte. Jemen, wo ich - in diesem jetzt vom Bürgerkrieg heimgesuchten Land - die Sprache lernte und mit meinem Dromedar bis in die Wüstenstadt Shibam wanderte, und die Mongolei - ein Sehnsuchtsland meiner Kindheit. 


Markus Wasmeier

Erst Olympiasieger, inzwischen Geschäftsführer eines Freilichtmuseums: Markus Wasmeier.
Foto: Markus Wasmeier Freilichtmuseum

Zweifacher Olympia-Sieger. Der in Schliersee das Markus-Wasmeier-Freilichtmuseum initiiert hat und führt, das jährlich rund 100.000 Besucher und Besucherinnen zählt.

Haben Sie Ihren Urlaub schon geplant? Wohin wird dieses Jahr gereist, was wollen Sie am Urlaubsort machen?

Wirklich geplant hatte ich dieses Jahr nur eine Reise. Und zwar im Februar nach Norwegen, um in Lillehammer das 30. Jubiläum meines Olympiasieges zu feiern. Ansonsten breche ich eher kurzfristig auf und plane weniger. Es hängt ja immer auch davon ab, wie viel Arbeit im Museum zu tun ist. 

Gibt es einen unerfüllten Reisetraum? Warum wollen Sie dorthin und was möchten Sie an Ihrem Traumort tun?

Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Wenn ich Lust auf etwas habe, dann mache ich das einfach. Aber natürlich gibt es auch für mich verpasste Gelegenheiten, die so nicht wiederkommen. Eine Einladung ins thailändische Königshaus etwa, die dann leider doch nicht realisiert werden konnte, weil wir wegen eines Vulkanausbruchs nicht anreisen konnten. 

Was für ein Reisetyp sind Sie privat? Ich bin vor allem spontan unterwegs. Ich meide die Touristen-Hotspots, ich komme gerne mit Einheimischen zusammen, um ein Land intensiver zu erleben und kennenzulernen. 

Was packen Sie auf jede Reise ein - außer dem Handy

Den Fotoapparat. Ich filme gerne auf meinen Reisen. 

Hat sich Ihr Urlaubsverhalten im Vergleich zu früher verändert? 

Eigentlich nicht. Meine Reisen früher waren immer mit Arbeit verbunden - und dann hat man sich das Land noch angeschaut … Auch heute habe ich noch viele Kontakte in aller Welt, die ich gerne pflege. Meine Reisen sind häufig mit Besuchen von Freunden, Sportlerkollegen oder meiner Familie verbunden. Mein Sohn lebt seit drei Jahren in Indonesien. Den besuchen wir natürlich. Ich war früher 300 Tage im Jahr unterwegs. Das bin ich heute Gott sei Dank nicht mehr. 

Welchen besonders prägenden Moment gab es für Sie auf Reisen? 

Das war wohl in Myanmar. Ich war dort mit meiner Frau kurz nach der Genesung von ihrer Krebserkrankung, das Land hatte sich gerade das erste Mal für den Tourismus geöffnet. Wir hatten nicht viel geplant, weil wir nicht wussten, wie viel wir uns zumuten können nach dieser Tortur. Und dann dieses schöne Land, die Menschen … Für uns am beeindruckendsten: die Entschleunigung. Der Ochsenkarren gab das Tempo vor und nicht das schnelle Auto oder der Flieger. Leider kann man dorthin derzeit wegen der politischen Situation nicht reisen. 

Die Reise nach Myanmar war für Skistar Markus Wasmeier prägend.
Foto: Danita Delimont/Stock.adobe.com


Harald Zeiss

Harald Zeiss war viele Jahre lang Nachhaltigkeitsexperte bei der Tui.
Foto: privat

Experte für nachhaltigen Tourismus. Er arbeitete viele Jahre in dieser Funktion für Tui. Mittlerweile lehrt er als Professor für Tourismusmanagement an der Hochschule Harz.


Haben Sie Ihren Urlaub schon geplant? Wohin wird dieses Jahr gereist, was wollen Sie am Urlaubsort machen?  

Mein Sommerurlaub wird dieses Jahr eine Alpenüberquerung von Garmisch nach Sterzing mit meiner jüngeren Tochter sein. Mit der älteren Tochter habe ich das im letzten Sommer zu Fuß gemacht und es war einfach großartig. Jetzt hoffe ich, dass sich das eindrückliche Erlebnis auch dieses Jahr wiederholen lässt. 

Gibt es einen unerfüllten Reisetraum? Warum wollen Sie dorthin und was möchten Sie an Ihrem Traumort tun?

Ich möchte eines Tages Japan besuchen. Mich faszinieren die jahrhundertealte Kultur und die Gesellschaft. Mein Bild von Japan ist geprägt von Begriffen wie Ästhetik, Harmonie, Innovation, Höflichkeit und viel Qualität in allen Bereichen. Bücher und Dokumentationen haben das vermittelt und ich möchte herausfinden, ob es tatsächlich so ist. Für den Besuch werde ich mir viel Zeit nehmen. Bis dato hatte ich die nicht und die lange Anreise mit dem Flugzeug ist ebenfalls eine Hürde.

Japan würde den Nachhaltigkeitsexperten Harald Zeiss interessieren.
Foto: stockbyn, stock.adobe.com

Was für ein Reisetyp sind Sie privat?

Unkompliziert und flexibel. Ich wurde in meiner Jugend sehr von Interrail geprägt, habe am Strand geschlafen und mich mit kleinstem Budget versorgt. Später bin ich durch Europa getrampt und mit dem Rucksack für ein Jahr durch Südamerika gezogen. Mein Lieblingsziel ist Frankreich. Dort mit einem kleinen Camper-Van unterwegs zu sein ist fantastisch und fühlt sich tatsächlich ein bisschen wie „Gott in Frankreich“ an. 

Was packen Sie auf jede Reise ein - außer dem Handy?

Natürlich den Reisepass. Das wurde mir schon von meinen Eltern auf jeder Reise eingeimpft, bevor es losging: Reisepass, Tickets und Geld dabei? Den Rest kann man sich zur Not kaufen oder ausleihen. Ich finde, Reisen ist unglaublich einfach geworden. Vor allem dank der Smartphones, sodass ich tatsächlich außer einem Pass und dem Handy nicht viel brauche. Denn Geld, Tickets, Reiseführer, Landkarte und so viel mehr stecken jetzt in dem kleinen elektronischen Helferlein. Ach ja, frische Unterwäsche wäre auch nicht schlecht.

Hat sich Ihr Urlaubsverhalten im Vergleich zu früher verändert?

In Maßen. Ich habe heute mehr Geld und bin weniger leidensfähig geworden. Im Ergebnis führt das dazu, dass ich nicht mehr in Schlafsälen übernachte, keine 36-Stunden-Busfahrten auf mich nehme und mir die Alhambra trotz des hohen Eintrittspreises auch von innen anschauen kann. Das ist ein deutlicher Zuwachs an Qualität und Vergnügen, auch wenn ich keine meiner Reisen von damals bereue und froh bin, diese Seite auch erlebt zu haben. Man war ja noch jung … 

Welchen besonders prägenden Moment gab es für Sie auf Reisen?

Zum Glück sehr viele. Was mich immer wieder dankbar überrascht hat, war die Gastfreundschaft der Menschen in den bereisten Ländern. Davon können wir Deutsche uns noch eine große Scheibe abschneiden. Selbst die kargste Mahlzeit wird geteilt und es findet sich immer ein Platz auch in der kleinsten Hütte. Und was mir demütig in Erinnerung bleibt, sind natürlich unzählige unglaublich beeindruckende Landschaften, Tierwelten und Lebensräume. Unsere Aufgabe ist es nun, diese weiter zu erhalten und nicht noch mehr zu zerstören, damit auch unsere Enkel das alles erleben können und dürfen.


Michael Martin

Michael Martin bei einer Kaffeepause in Peru.
Foto: privat

Geograf und Vortragsreisender. Gebürtig aus Gersthofen bei Augsburg, er hat alle Wüsten der Erde bereist und darüber in Tausenden Vorträgen berichtet.

Haben Sie Ihren Urlaub schon geplant? Wohin wird dieses Jahr gereist, was wollen Sie am Urlaubsort machen?

Ja, meine Frau Elly und ich wandern kommenden Sommer die letzten zwölf Etappen des GTA, einer Fernwanderung von 66 Tagen durch den italienischen Alpenbogen bis runter zum Mittelmeer. Einsam, anstrengend, aber schön.

Michael Martin wird mit seiner Frau Elly in den Alpen weit wandern.
Foto: Paul/stock.adobe.com

Gibt es einen unerfüllten Reisetraum? Warum wollen Sie dorthin und was möchten Sie an Ihrem Traumort tun?

Nach 300 Fernreisen habe ich alle meine Reiseträume erfüllt, trotzdem werde ich weiter reisen: Ellesmere Island, Bhutan, das Pantanal, die Changtang-Wüste in Tibet sind mögliche zukünftige Ziele. 

Was für ein Reisetyp sind Sie privat?

Ich möchte mich bewegen, aktiv sein. Entweder zu Fuß oder auf dem Fahrrad.

Was packen Sie auf jede Reise ein - außer dem Handy?

Kaum Kleidung, keine Kamera, aber mein Notebook, weil ich auch im Urlaub gerne arbeite.

Hat sich Ihr Urlaubsverhalten im Vergleich zu früher verändert?

Nein, Fernreisen mit Kamera (und Motorrad) prägten immer mein berufliches Leben, Wandern, Radtouren und Campen (ohne Kamera!) prägten dagegen immer meine Urlaube.


Welchen besonders prägenden Moment gab es für Sie auf Reisen?

In über vierzig Jahren gab es unzählige unvergessliche Momente in der Natur. Am meisten blieben aber die Begegnungen mit Menschen anderer Kulturen haften. Ich erinnere mich beispielsweise an eine Gruppe anmutiger Frauen in Rajasthan, die mit einem Seil einen Eimer in den tiefen Schacht eines Brunnens warfen, diesen hochzogen und dann mit einer routinierten Handbewegung lebende Würmer aus dem Eimer holten, das so gereinigte Wasser in ihre schweren Messingbehältnisse gossen und diese auf ihre Köpfe hievten. Lachend und schwatzend machten sie sich auf den langen Heimweg zu ihrem Dorf. Solche Begegnungen machen mir bewusst, wie dankbar wir in Europa für vieles so Selbstverständliche wie sauberes Wasser sein sollten. Und dass Glück nichts mit materiellem Reichtum zu tun hat. 


Martin Lohmann

Auf Martin Lohmann hört die Reisebranche.
Foto: privat

Auf ihn hört die Reisewelt. Er gründete die Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reise. Seine jährliche Analyse über die Reiseabsichten der Deutschen lässt die Branche jubeln oder verzweifeln.


Haben Sie Ihren Urlaub schon geplant? Wohin wird dieses Jahr gereist, was wollen Sie am Urlaubsort machen?

Verschiedene Reisen sind dieses Jahr geplant oder sogar gerade schon vorbei, wie der Winterurlaub im Kleinwalsertal. Die nächste Reise geht im April nach Italien, ein paar Tage Rom und dann ins Cilento zum Wandern und - natürlich - gut essen und trinken. Nicht zu vergessen, im März geht es noch fix zu einem Kurztrip nach Aarhus in Dänemark mit seinem tollen Konzerthaus.


Gibt es einen unerfüllten Reisetraum? Warum wollen Sie dorthin und was möchten Sie an Ihrem Traumort tun?

Ach, viele, und ganz verschiedene, durch Deutschland radeln, in die Karibik, nach Rumänien zum Wandern, in die Oper nach Oslo, in ein Kloster im Himalaja, mal wieder durch Paris streifen …

Ein Kloster im Himalaja zu besuchen, das zählt zu den Träumen von Martin Lohmann.
Foto: picturellarions/stock.adobe.com

Was für ein Reisetyp sind Sie privat?

Vielseitig verwendbar ... 

Was packen Sie auf jede Reise ein - außer dem Handy?

Ersatzbrille, Zahnbürste, gute Laune und eine große Portion Neugier.

Hat sich Ihr Urlaubsverhalten im Vergleich zu früher verändert?

In der Art nicht, in der Weise schon, das heißt zum Beispiel, ich bin schon immer gerne zu Fuß unterwegs gewesen, aber jetzt können die Tagesetappen etwas kleiner sein. Gutes Essen und gut schlafen sind auch wichtiger geworden. 

Welchen besonders prägenden Moment gab es für Sie auf Reisen?

Oje, sehr viele, und in ganz unterschiedlicher Weise. Die Besteigung des Takht-i Suleiman im Iran mit der doppelten Überraschung raufgekommen zu sein und wieder heil runter; das Eintauchen in geistig-mystische Tiefen in ganz verschiedenen religiösen Riten in Indien, Bhutan, Argentinien, Bali oder Dänemark; schwimmen im großen Ozean, von Madeira aus oder Afrika; wie viel Platz haben wir noch, die Liste könnte noch lange weitergehen. Eintauchen in die Fremde und die Freude, in dieser Fremde gut zurechtzukommen; aber manchmal auch einfach gute Erholung.


Petra Hedorfer

Petra Hedorfer leitet die Deutsche Zentrale für Tourismus.
Foto: DZT

Die gebürtige Augsburgerin ist Deutschlands Tourismusmacherin. Seit über zwanzig Jahren leitet sie die Deutsche Zentrale für Tourismus.

Haben Sie Ihren Urlaub schon geplant? Wohin wird dieses Jahr gereist, was wollen Sie am Urlaubsort machen?

Ich plane wegen der oft nicht vorhersehbaren beruflichen Verpflichtungen meist eher kurzfristig. Für dieses Jahr habe ich noch keine konkreten Pläne. Aber das Großereignis des kommenden Sommers in Deutschland, die Fußball-Europameisterschaft, steht auf jeden Fall auf meiner Agenda. Vielleicht nicht im ausverkauften Stadion, aber gern bei einem kleineren Public Viewing in netter Umgebung mit ein paar Freunden. Außerdem freue ich mich darauf, einige der großartigen Ausstellungen zum 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich jenseits offizieller Termine ganz privat und in Ruhe zu erkunden. Vielleicht in Berlin oder Hamburg oder bei einer Tour im Norden, wo auch ganz reizvolle musikalische Open-Air-Events stattfinden. 

Gibt es einen unerfüllten Reisetraum? Warum wollen Sie dorthin und was möchten Sie an Ihrem Traumort tun?

Als gebürtige Augsburgerin würde ich zu gern einmal mit Jim Knopf und der wilden 13 ins Lummerland fahren.

Wenn es ginge, dann würde Petra Hedorfer gerne mal nach Lummerland reisen.
Foto: Stefan Puchner, dpa

Was für ein Reisetyp sind Sie privat?

Beruflich bin ich so eng getaktet, dass für mich Entschleunigung auch auf Reisen das Wichtigste ist, um Urlaub erholsam zu gestalten. Dabei schätze ich es sehr, in meinem Urlaub Natur und Kultur zu verbinden, also gleichermaßen etwas für das physische Wohlbefinden und die Inspiration zu tun. Das können neue Museen sein, außergewöhnliche Ausstellungen, moderne Architektur. Neugierig bin ich immer auch auf neue digitale Erlebnismöglichkeiten, die beispielsweise KI-Anwendungen beinhalten. 

Bei den präferierten Reiseregionen wechsle ich gern: ein Urlaub vor großartiger Bergkulisse und das nächste Mal mit dem weiten Horizont der Nordsee. Und ich genieße bewusst die regionale und saisonale Küche meiner Urlaubsregion.

Was packen Sie auf jede Reise ein - außer dem Handy?

Auf jeden Fall Bücher. Ich nutze die Mußestunden gern zum Schmökern in einer großzügigen Mischung aus aktuellen Sachbüchern, Biografien, Belletristik und gern auch noch einen Krimi zwischendurch – natürlich digital auf meinem iPad.

Hat sich Ihr Urlaubsverhalten im Vergleich zu früher verändert?

Unser Reiseverhalten insgesamt verändert sich. So achten immer mehr Menschen auf klima- und umweltfreundliches Reisen. Und das ist mir besonders wichtig: Tourismus ist weit mehr als nur ein ökonomischer Faktor, sondern eine zentrale Plattform der Begegnung von Kulturen und zur Völkerverständigung. Die großen Trends, für die ich beruflich werbe, prägen auch mein persönliches Reiseverhalten. So reise ich heute mehr mit der Bahn als noch vor zehn Jahren, und ich achte auf zertifizierte Angebote und suche ganz konkret nach Authentizität der Erlebnisse vor Ort.

Welchen besonders prägenden Moment gab es für Sie auf Reisen?

Da gab es schon einige. Besonders haben mich persönliche Begegnungen mit Menschen beeindruckt, die Traditionen und Bräuche aus ihrer Region lebendig halten bis in unsere moderne Zeit. Damit erhalten sie die Identität ihrer Heimat und ermöglichen mir ganz authentische Eindrücke. 


Der Schmidt Max

Max Schmidt; Fernsehmoderator und Schauspieler, zieht es in den Süden.
Foto: BR/South&Browse GmbH/Schelke Bonnetsmüller.

Fernsehmoderator und Schauspieler, in Bayern ist er vor allem als Gesicht des Reise-Magazins Freizeit des Bayerischen Rundfunks bekannt.

Haben Sie Ihren Urlaub schon geplant? Wohin wird dieses Jahr gereist, was wollen Sie am Urlaubsort machen?

Ach ja, Urlaub. Stimmt, den sollte man, gerade mit Familie, so langsam planen. Nachdem wir letztes Jahr in Norwegen waren, könnte es dieses Jahr wieder in den Süden gehen.

Den Schmidt Max wird es dieses Jahr voraussichtlich in den Süden ziehen.
Foto: Luci Lorenzelli/stock.adobe.com

Gibt es einen unerfüllten Reisetraum? Warum wollen Sie dorthin und was möchten Sie an Ihrem Traumort tun?

Einen? Da gibt es ganz viele. Die Welt! Es lohnt sich immer, sein Hirn in neue Gefilde zu führen, seine Alltagsblase zu verlassen, Perspektive zu verändern. Im wahrsten Sinne seinen Horizont erweitern.

Was für ein Reisetyp sind Sie privat? 

Am liebsten spontan, was meiner momentanen Lebenssituation diametral gegenübersteht. Und es geht ums Erleben. Bloß nicht rumliegen!

Was packen Sie auf jede Reise ein - außer dem Handy?

Meine zwei Augen, meine beiden Ohren, meine Nase, meinen Mund und Respekt dem Fremden gegenüber … und ein paar frische Unterhosen.

Hat sich Ihr Urlaubsverhalten im Vergleich zu früher verändert?

Wenn man reist, muss es für alle irgendwie Sinn machen. In jeder Hinsicht nachhaltig sein. Dieses Bewusstsein ist doch noch stärker geworden.

Welchen besonders prägenden Moment gab es für Sie auf Reisen?

Das wäre jetzt abendfüllend, aber vielleicht so viel: Was ich durchaus auf meinen Reisen prägend finde, ist, dass ich immer wieder gerne nach Hause komme und eine Reise nie als Flucht verstehe, nach dem Motto endlich Urlaub! Es ist die Kirsche obendrauf.


Evi Sachenbacher-Stehle


Die Olympiasiegerin Evi Sachenbacher-Stehle lebt mittlerweile in Fischen im Allgäu.
Foto: Simone Zehnpfennig/Allgäu GmbH


Ehemalige Langläuferin und Biathletin, gewann Gold und Silber bei den Olympischen Spielen in Salt Lake City. Mittlerweile vermietet sie mit ihrem Mann Ferienwohnungen in Fischen im Allgäu und betreibt eine Skischule.

Haben Sie Ihren Urlaub schon geplant? Wohin wird dieses Jahr gereist, was wollen Sie am Urlaubsort machen?

Wir haben tatsächlich dieses Jahr schon geplant, in den Pfingstferien geht es mit der ganzen Familie nach Island. Das ist schon lange ein Traum von uns, diese Landschaft wollen wir schon sehr lange erleben. Natur, das ist unser Ding. Wir wollen zu den Wasserfällen fahren, zur blauen Lagune - und auch mal einen Reitausflug machen.

Island und vielleicht auch der Wasserfall Skogafoss sind das Urlaubsziel von Evi Sachenbacher-Stehle.
Foto: Maridav/stock.adobe.com

Gibt es einen unerfüllten Reisetraum? Warum wollen Sie dorthin und was möchten Sie an Ihrem Traumort tun?

Nach Nepal würde ich gerne. Oder auch mal nach Südafrika. Mich interessieren fremde Kulturen und Lebensbedingungen. Ich finde es auch wichtig, den Kindern zu zeigen und zu erklären, dass es nicht selbstverständlich ist, wie gut es uns geht. 

Was für ein Reisetyp sind Sie privat?

Das hat sich in den letzten Jahren sehr gewandelt. Als ich noch sportlich aktiv war, wollte ich nichts als Strand. Das kann ich mittlerweile überhaupt nicht mehr aushalten. Ein Strandtag ist mal okay, aber dann muss ich zumindest morgens joggen gehen. 

Was packen Sie auf jede Reise ein - außer dem Handy?

Seit ich Mutter bin, eine gut sortierte Reiseapotheke

Hat sich Ihr Urlaubsverhalten im Vergleich zu früher verändert?

Als Leistungssportlerin war ich bis zu 200 Tage im Jahr unterwegs. Jetzt machen wir als Familie einen schönen Urlaub im Jahr. Aber wir wollen unseren Kindern auch die Welt zeigen.

Welchen besonders prägenden Moment gab es für Sie auf Reisen?

Den gab es auf einer Thailand-Reise mit meinen Eltern. Ich war vielleicht 9 oder 10 Jahre alt und wollte im Dschungel unbedingt meine Hand in einen Teich tunken. Als Kind ist man ja vollkommen unbekümmert und denkt nicht an Schlangen oder Ähnliches. Also bin ich diesen Hang zum Wasser hinuntergekraxelt und natürlich prompt hineingefallen. Mein Papa hat mich sofort wieder rausgeholt. Aber seit diesem Erlebnis bin ich vorsichtiger geworden. Ich denke auch immer noch häufig dran. Mir ist damals bewusst geworden, dass man in der Fremde mögliche Gefahren nicht immer einschätzen kann. 

Von , Lilo Solcher