Vor den Küsten Mallorcas haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in diesem Frühling etwas Ungewöhnliches beobachtet: Besonders viele Haie und Rochen werden aktuell vor der Insel gesichtet. Wer jetzt allerdings gleich an Horrorszenen, wie aus dem Film „Der weiße Hai“ denkt, kann beruhigt sein: Die Sichtungen sind eigentlich eine gute Nachricht. Was das vermehrte Hai-Aufkommen für den Badeurlaub bedeutet, ob man besonders vorsichtig sein muss und wo auf Mallorca die Hai-Hotspots sind, erfahren Sie in diesem Artikel.
Übrigens: Nicht nur Haie und Rochen bevölkern die Strände Mallorcas, auch Quallen sind aktuell in der Überzahl. Urlauber können immer wieder auf blaue Quallen treffen, die ganze Strände wie einen Teppich überziehen und fragen sich, ob sie gefährlich sind.
Wo ist der Hai-Hotspot auf Mallorca?
Das Mediterranean Institute for Advanced Studies (IMEDEA) untersucht im Rahmen des Forschungsprojektes „RATJADA“, wo Haie und Rochen auf Mallorca brüten, indem sie die Tiere mit kleinen elektrischen Peilsendern ausstatten und beobachten, wo sie sich zeit ihres Lebens aufhalten. Die Forschenden haben ein erstes Brutgebiet in der Bucht von Palma, genauer im Meeresschutzgebiet Badia de Palma, sowie am Strand von Cala Blava ausgemacht. „Wir haben festgestellt, dass viele Arten entlang der Küste Mallorcas ziehen und im Frühjahr zur Fortpflanzung in die Gewässer des Cap Enderrocat zurückkehren“, sagt Studienleiter Josep Alós. Ziel der Forschungsgruppe ist es, weitere Brutstätten ausfindig zu machen und besser zu schützen.
Auch interessant: Mallorca zieht viele Urlauber mit Sonne und Strand an, doch Allergiker sollten sich auf eine überraschend hohe Pollenbelastung einstellen. Und: Touristinnen und Touristen entdecken am Strand von Mallorca immer wieder Leichenteile. Allein in diesem Jahr wurden schon 15 Tote angetrieben. Die Hintergründe sind traurig.
Ist der Hai-Hotspot für Touristen gefährlich?
Touristinnen und Touristen, die ihr Hotel in der Bucht von Palma gebucht haben, machen sich vielleicht Sorgen um Hai-Attacken beim Baden. Solche Sorgen sind allerdings völlig unbegründet. Viel mehr stellt der Mensch eine Gefahr für die kleinen grauen Glatthaie und Marmor-Zitterrochen dar. Laut Mallorca Preservation gehören sie zu den Arten, die in den letzten Jahrzehnten auf den Balearen und im Mittelmeer aufgrund von Überfischung am stärksten zurückgegangen sind. Und das, obwohl sie entscheidende Rollen in den maritimen Ökosystemen Mallorcas spielen.
Laut IMEDEA müssen Schutzzonen eingerichtet werden, in denen sich die Haie und Rochen in Ruhe fortpflanzen können, um nicht auszusterben. Das bedeutet: Hai-Brutstätten und Badestrände befinden sich sowieso an verschiedenen Orten.
Übrigens: Auf Mallorca herrscht eine Immobilienkrise, das stellen zwei Makler-Verbände in einem Brief klar. Sie fordern Veränderungen, die auch Urlauber betreffen könnten. Zum Beispiel hier: Die beliebte Partymeile wird binnen Sekunden zu einem Ort des Entsetzens: In einem Ballermann-Lokal stürzt die Dachterrasse ein. Auch zwei Deutsche sterben.
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