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Großbrand in Königsbrunn: Schaden in Höhe von mindestens 700.000 Euro

Königsbrunn

Brand verursacht Schaden in Höhe von mindestens 700.000 Euro - und Marathon-Einsatz für Feuerwehr

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    Zahlreiche Feuerwehrfahrzeuge waren auf einem Firmengelände in Königsbrunn zwischen Lastwagen und Baumaschinen im Einsatz.
    Zahlreiche Feuerwehrfahrzeuge waren auf einem Firmengelände in Königsbrunn zwischen Lastwagen und Baumaschinen im Einsatz. Foto: Marco Keitel

    Wer am Dienstagabend im Norden Königsbrunns auf der B17 gefahren ist, hat schnell gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Auch bei geschlossenen Autofenstern drang Rauchgeruch ins Wageninnere. Schon weit vor der Guldenstraße war eine Rauchsäule zu sehen. Der Grund: In einer Lagerhalle des Recycling-Unternehmens Fisel brannte es die ganze Nacht.

    In Königsbrunn ist in einer Lagerhalle ein Feuer ausgebrochen. Die Polizei warnte vor der starken Rauchentwicklung.
    In Königsbrunn ist in einer Lagerhalle ein Feuer ausgebrochen. Die Polizei warnte vor der starken Rauchentwicklung. Foto: Marco Keitel

    Das Feuer in dem Königsbrunner Gewerbegebiet sorgte für einen Großeinsatz. Gegen 17.45 Uhr wurde die Polizei über den Brand informiert. Bei Eintreffen stand die Halle bereits in Brand. Ersten Schätzungen zufolge entstand mindestens ein Sachschaden von rund 700.000 Euro. In der betroffenen Halle war laut Feuerwehr Papier gelagert. Die Brandbekämpfer rückten mit rund 200 Einsatzkräften an, viele trugen Gasmasken. Die Polizei warnte aufgrund des Vorfalls südlich von Augsburg vor starker Rauchentwicklung.

    Königsbrunner sollten wegen Brand Fenster und Türen geschlossen halten

    Auch der Warndienst Nina wies am Abend auf den Großbrand und die starke Rauchentwicklung hin. Die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes, kurz Warn-App Nina, gibt Warnmeldungen des Bevölkerungsschutzes für unterschiedliche Gefahrenlagen wie zum Beispiel Gefahrstoffausbreitung oder einen Großbrand heraus. Wer in Königsbrunn, Bobingen und Haunstetten lebt, sollte das betroffene Gebiet an diesem Abend meiden, Fenster und Türen schließen sowie Lüftungen und Klimaanlagen abschalten. Wie schnell der Rauch sich ausbreitete, merkten auch die Menschen in den umliegenden Firmen und Geschäften. Das Fitnessstudio Injoy liegt nur rund 100 Meter von der Halle entfernt, in der es brannte. Am frühen Abend war viel los. Er und seine Kollegen haben zum Glück schnell genug alle Fenster geschlossen, erzählt ein Mitarbeiter. Somit habe jeder ohne Einschränkungen weitertrainieren können. Schnell reagiert haben auch die Angestellten des Dehner Garten-Centers in der Hunnenstraße, dessen Rückseite direkt an das Betriebsgelände grenzt. Rund eine Stunde vor Ladenschluss hat das Geschäft wegen der Rauchentwicklung für den Dienstag dichtgemacht.

    Laut Thomas Hiermayer, Kommandant der Feuerwehr Königsbrunn, brannte ein großer Papierhaufen. „Das Problem war, dass das Feuer sich in den Haufen gebrannt hatte.“ Bagger und Radlader mussten das Papier deshalb aus der Halle bringen, was zunächst wegen des starken Rauchs nicht möglich war. Erst musste die Feuerwehr laut Hiermayer also den Rauch unter Kontrolle bringen, dann nach und nach die einzelnen Glutnester löschen - was bis in die nächste Nacht hinein andauerte.

    Die Polizei warnte wegen der starken Rauchentwicklung und forderte die Bevölkerung auf, Türen und Fenster geschlossen zu halten.
    Die Polizei warnte wegen der starken Rauchentwicklung und forderte die Bevölkerung auf, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Foto: Marco Keitel

    Feuerwehren aus Königsbrunn, Schwabmünchen, Haunstetten, Oberottmarshausen, Bobingen, Leitershofen, Deuringen, Wehringen, Kleinaitingen sowie das Technische Hilfswerk (THW), Werksfeuerwehren von Premium Aerotec und dem Industriepark Gersthofen und die Unterstützungsgruppe aus Dinkelscherben sowie die Messkomponente aus Neusäß waren im Einsatz. Auch die Kreisbrandinspektion, der Rettungsdienst und die Polizei rückten mit Großaufgebot an. Eingesetzt wurde außerdem eine Drohne für Luftaufnahmen.

    Kripo Augsburg ermittelt zum Brand in Königsbrunner Lagerhalle

    In den frühen Morgenstunden am Mittwoch gegen 6 Uhr konnten die beteiligten Rettungskräfte schließlich das Feuer weitestgehend löschen, erklärt die Polizeiinspektion Bobingen auf Nachfrage. Die Kripo Augsburg hat die Ermittlungen übernommen. Aber die Löscharbeiten der Feuerwehr dauerten bis Mittwochnacht. Erst 30 Stunden nach Beginn des Einsatzes waren alle Glutnester gelöscht. Ebenfalls am Mittwoch waren Brandermittler vor Ort, um Näheres herauszufinden. Denn die Ursache für den Großbrand ist derzeit noch unklar. Menschen sind bei dem Feuer laut Polizei nicht zu Schaden gekommen.

    Gebrannt hat es in Königsbrunn in den vergangenen Monaten mehrmals. Ende Januar etwa in einem Einfamilienhaus im Messerschmittring. Die Polizei vermutet, dass ein technischer Defekt das Feuer auslöste. Auch hier wurde niemand verletzt, der Schaden lag bei rund 600.000 Euro. Mitte Januar brannte ein altes Bauernhaus vollständig aus. Die Feuerwehr löschte mit einem Großaufgebot, zu retten war nichts. Hier betrug der Schaden geschätzte 200.000 Euro, verletzt wurde ebenfalls niemand.

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