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Backen in der Faschingszeit: Rezepte für Krapfen, Quarkbällchen und Küchle

Landkreis Augsburg

Krapfen, Küchle, Quarkbällchen - Faschingsrezepte zum Nachbacken

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    Rebecca Schlögl und Carina Brunner von der Hauswirtschaftsschule in Schwabmünchen stehen für die Leckerbissen in der Faschingszeit in der Küche: Schmalzgebäck in allen Formen.
    Rebecca Schlögl und Carina Brunner von der Hauswirtschaftsschule in Schwabmünchen stehen für die Leckerbissen in der Faschingszeit in der Küche: Schmalzgebäck in allen Formen. Foto: Jennifer Kopka

    Verkleiden, Feiern und der Völlerei frönen - der Fasching steuert auf seinen Höhepunkt zu. Zwischen buntem Abend, Prunksitzung und Umzug kann die Zeit genutzt werden, um sich für den ein oder anderen Leckerbissen selbst in die Küche zu stellen. Krapfen, Quarkbällchen, Hasenöhrle und Ausgezogene beziehungsweise Küchle gehören dazu und müssen nicht immer gekauft werden. Wer selbst Spaß am Backen hat oder Geld sparen will, kann sich an dem närrischen Schmalzgebäck versuchen. Carina Brunner von der Hauswirtschaftsschule Schwabmünchen hat die Rezepte zusammen mit Anwärterin Rebecca Schlögl gebacken. „Selbst gemacht kostet ein Krapfen zwischen 50 Cent und einem Euro“, sagt die angehende Hauswirtschaftslehrerin Schlögl. Auf die Füllung und die Qualität der verwendeten Zutaten komme es an. Butterschmalz werde traditionell in Bayern verwendet, weil es das Leckerste sei und man es ursprünglich in der Landwirtschaft immer zur Hand gehabt habe.

    Schmalzgebäck ist nur einmal im Jahr - laut den Schwabmünchner Expertinnen

    Wichtig für alle Faschingsspeisen: Man muss sie gut auf der Hand essen können. „Sie müssen unterwegs einfach praktisch zu essen sein ohne Besteck oder Tisch“, sagt Brunner. Für die närrische Völlerei gelte: Sie müsse eine Ausnahme sein. Traditionell werde aber in der Faschingszeit noch einmal hemmungslos geschlemmt, bevor dann die Fastenzeit beginnt. Für den großen Hunger der Faschingstruppe oder die Stärkung zwischendurch gibt es auch Deftiges in Form von Eintöpfen. Diese lassen sich, so Brunner, gut vorkochen und lieferten die nötigen Vitamine und Eiweiße für die Stärkung im bunten Treiben.

    Der Pilz als Küchenhelfer macht das „Ausziehen“ der Küchle einfacher.
    Der Pilz als Küchenhelfer macht das „Ausziehen“ der Küchle einfacher. Foto: Jennifer Kopka
    Ausgezogene sind in anderen Regionen auch als (Fenster- oder Knie-) Küchle bekannt.
    Ausgezogene sind in anderen Regionen auch als (Fenster- oder Knie-) Küchle bekannt. Foto: Jennifer Kopka

    Küchle oder Ausgezogene

    • Für den Hefeteig: 500 g Mehl, 1 Würfel frische Hefe, 1-2 EL Zucker, 250 ml lauwarme Milch, 1-2 Eier, 50 g zerlassene Butter, 0,5 TL Salz
    • Außerdem: 30 g flüssige Butter, 750 g Backfett, Puderzucker zum Besieben
    • Aus den Zutaten einen Hefeteig zubereiten.

    Tipp aus der Hauswirtschaftsschule: Küchle eignen sich besonders für Back-Anfänger. Wer im Haushalt einen „Pilz“ hat, kann diesen dazu verwenden, die Küchle zu formen. Auch übers Knie gelegt funktioniert das Ausziehen oder einfach in drehenden Bewegungen mit den Händen zu einem „Fenster“ formen. In manchen Regionen wird das Hefegebäck auch Fenster - oder Kniekiachle genannt.

    Der weiße Rand in der Krapfenmitte dient nur der Optik und ist beim Backen besonders schwierig hinzukriegen. Auch ohne schmeckt der Klassiker in der Faschingszeit jedoch gut.
    Der weiße Rand in der Krapfenmitte dient nur der Optik und ist beim Backen besonders schwierig hinzukriegen. Auch ohne schmeckt der Klassiker in der Faschingszeit jedoch gut. Foto: Jennifer Kopka

    Krapfen

    • Aus den Zutaten einen Hefeteig zubereiten (siehe Küchle)
    • Außerdem: 1 Eiweiß zum Bestreichen, feste Aprikosen- oder Hagebuttenmarmelade zum Füllen
    • 750 g Backfett
    • Zucker zum Wenden oder Puderzucker zum Besieben
    • Hefeteig zugedeckt gehen lassen. Während des Gehens einmal leicht durchschlagen, damit der Teig besonders feinporig wird.

    Tipp aus der Hauswirtschaftsschule: Krapfen eignen sich für fortgeschrittene Bäcker. Am schwierigsten ist der weiße Rand zwischen den Krapfenhälften. Dafür muss man die Gehzeit des Hefeteigs beachten, die Fetttemperatur sollte bei 160 Grad liegen. Beim Frittieren sollte die gegangene Seite in das Fett und der Krapfen zweimal frittiert werden. Einmal mit geschlossenem Deckel und dann offen.

    Krapfen schmecken mit Puderzucker oder Zucker. Wer sich kreativ ausleben will, kann auch Schoko oder Pistazie als Glasur verwenden.
    Krapfen schmecken mit Puderzucker oder Zucker. Wer sich kreativ ausleben will, kann auch Schoko oder Pistazie als Glasur verwenden. Foto: Jennifer Kopka

    Hasenöhrle

    • Für den Mürbeteig: 300 g Mehl, 75 g weiche Butter, 50 g Zucker, 1 Päckchen Vanillezucker, 1 Prise Salz, 2 ganze eier, 2 Eigelb, 2 EL saure Sahne, 750 g Backfett, Puderzucker zum Besieben
    • Das Mehl in die Rührschüssel geben, die übrigen Zutaten zugeben. Mit dem Handrührgerät kurz auf niedrigster, dann auf höchster Stufe rasch zu einem glatten Teig verarbeiten. Mit den Händen zur Kugel formen, in Folie wickeln und etwa 30 Minuten kalt stellen.
    Hasenöhrle aus Mürbeteig sind auch für Backanfänger geeignet.
    Hasenöhrle aus Mürbeteig sind auch für Backanfänger geeignet. Foto: Jennifer Kopka

    Quarkbällchen

    • Für den Rührteig: 200 g Mehl, 50 g Speisestärke, 2 TL Backpulver, 375 g Magerquark, abgetropft, 2 Eier, 2 EL Zucker, 1 EL zerlassene Butter
    • Außerdem: reichlich Backfett und Zimt/Zucker zum Wenden
    • Das Mehl mit der Speisestärke und dem Backfett mischen, in eine Rührschüssel sieben und die übrigen Zutaten hinzufügen. Mit dem Handrührgerät zunächst auf niedrigster, dann auf höchster Stufe rasch zu einem glatten Teig rühren.

    Tipp: Zum Formen der Bällchen kann auch ein Eisportionierer verwendet werden.

    Quarkbällchen noch warm serviert versüßen die Faschingszeit.
    Quarkbällchen noch warm serviert versüßen die Faschingszeit. Foto: Jennifer Kopka

    Bayerischer Gemüseeintopf

    • Zutaten: 40 g Speck, 2 Zwiebeln, 1 kleiner Kopf junges Weißkraut, 0,5 kg gelbe Rüben, 0,75 kg Kartoffeln, Salz, etwas Kümmel, 375 Brühe, Petersilie, Speckwürfel
    • Kraut putzen, waschen, vierteln oder achteln und in breite Streifen schneiden. Vorbereitete gelbe Rüben in Scheiben, geschälte Kartoffeln in etwas dickere Scheiben schneiden. Geschnittene Zwiebeln in Fett oder leicht angerösteten Speckwürfeln andünsten. Lagenweise Kraut, gelbe Rüben und Kartoffeln einschichten und würzen. Heiße, abgeschmeckte Brühe seitlich zugeben. Bei mäßiger Hitze etwa eine Stunde garen. Mit reichlich Petersilie und nach belieben Speckwürfeln anrichten.

    Tipp aus der Hauswirtschaftsschule: Auch ein Gulasch oder Pichelsteiner Schweineeintopf eignet sich gut zum Vorkochen und Portionieren für große Faschingsgruppen.

    Eintöpfe mit Rind, Schwein oder Gemüse liefern auch in der närrischen Zeit Vitamine und Eiweiß.
    Eintöpfe mit Rind, Schwein oder Gemüse liefern auch in der närrischen Zeit Vitamine und Eiweiß. Foto: Jennifer Kopka
    Der Bayerische Gemüseeintopf eignet sich gut zum Vorkochen in der Faschingszeit.
    Der Bayerische Gemüseeintopf eignet sich gut zum Vorkochen in der Faschingszeit. Foto: Jennifer Kopka
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