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Mittelneufnach: Mittelneufnach will zur Kommunalen Energieverwertung Schwaben

Mittelneufnach

Mittelneufnach will zur Kommunalen Energieverwertung Schwaben

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    Die Klärschlammentsorgung war Thema im Gemeinderat von Mittelneufnach.
    Die Klärschlammentsorgung war Thema im Gemeinderat von Mittelneufnach. Foto: Markus Stettberger

    Das Projekt zur Klärschlammverwertung stellte Richard Dauberschmidt, Vorsitzender der Kommunalen Energieverwertung Schwaben, in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Mittelneufnach vor. Die Kommunale Energieverwertung Schwaben wurde im März 2024 gegründet und umfasst neun kommunale Mitglieder, darunter die Städte Buchloe, Mindelheim und Bobingen sowie mehrere Abwasserzweckverbände. Die geplante Anlage zur Klärschlammverwertung soll im Industriegebiet von Buchloe errichtet werden, südlich der bestehenden Biogasanlage. Die Inbetriebnahme ist für 2027 geplant, mit einer Gesamtinvestitionssumme von rund elf Millionen Euro. Wie berichtet, sieht Wiedergeltingens Bürgermeister Norbert Führer allerdings ein „gewaltiges finanzielles Risikopotenzial“.

    Dünger und zur Begrünung für Kommunen

    Das Hauptziel des Unternehmens sei die Schaffung einer nachhaltigen Alternative für die Verwertung von Klärschlamm, insbesondere durch die gesetzlich vorgeschriebene Rückgewinnung von Phosphor ab 2029, so Dauberschmidt. Durch ein Pyrolyseverfahren werde Klärschlamm in ein Karbonisat umgewandelt, das nicht nur als Dünger, sondern auch zur Begrünung von Städten genutzt werden könne. Das Karbonisat speichere Wasser und gebe es verzögert wie ein Schwamm ab, wodurch es sich optimal für Baumpflanzungen in städtischen Gebieten eigne.

    Dauberschmidt präsentierte zudem den Wirtschaftsplan für die Jahre 2024 bis 2026. Auf die Gemeinde Mittelneufnach entfallen in diesem Zeitraum Beteiligungskosten in Höhe von knapp 30.000 Euro. Neben der nachhaltigen Entsorgung erhalten die teilnehmenden Gemeinden auch eine Preisgarantie auf 20 Jahre. Der Gemeinderat stimmte dem Wirtschafts-, Finanz- und Investitionsplan einstimmig zu und beschloss die Beteiligung an der Kommunalen Energieverwertung Schwaben.

    Gemeinsamer Radweg bis Markt Wald

    Ein weiteres Thema der Sitzung war die Zweckvereinbarung mit den Gemeinden Eppishausen und Markt Wald für den Bau eines gemeinsamen Radwegs entlang der Kreisstraße zwischen Könghausen und Immelstetten. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund eineinhalb Millionen Euro, wovon die beteiligten Gemeinden 335.000 Euro übernehmen müssen. Die Gemeinde Mittelneufnach erhält auf ihren Anteil eine Erstattung von 80 Prozent der wesentlichen Kosten durch den Landkreis Augsburg.

    Dorferneuerung in Mittelneufnach und Reichertshofen soll im Juni beginnen

    Gemeinderat Oliver Strahl informierte über den Stand der Dorferneuerung in Mittelneufnach und Reichertshofen. Die Entwurfsunterlagen für die Dorferneuerung Reichertshofen entlang der Hauptstraße wurden den Trägern öffentlicher Belange zur Prüfung vorgelegt, wobei keine wesentlichen Einwände erhoben wurden. Kleinere Anpassungen, wie eine denkmalpflegerische Baubegleitung im Bereich der Kirche Reichertshofen und Maßnahmen zum Schutz von Großbäumen, wurden aufgenommen. Wenn die abschließende Prüfung der Entwurfsunterlagen durch das Amt für Ländliche Entwicklung positiv ausfällt, folgt der Antrag auf Förderung.

    Bei planmäßigem Verlauf kann der Bau im Juni beginnen und wird voraussichtlich bis 2026 andauern. Bei der Gestaltung der Dorfmitte Mittelneufnach wird die Planung des Dorfplatzes vor dem Kindergarten und der Kirche in Kürze wieder aufgenommen, nachdem diese an das gleiche Planungsbüro wie für die Erweiterung der Landschaftsplanung des Kindergartens vergeben wurde. Somit kann die weitere Planung zusammen erfolgen.

    Grundsteuer soll angepasst werden

    Abschließend diskutierte der Gemeinderat die Anpassungen der Grundsteuer A und B. Diese wurde in der Verwaltungsgemeinschaft mit den Mitgliedsgemeinden verglichen und anhand realen Beispielrechnungen verdeutlicht. In Mittelneufnach ist demnach bei der Grundsteuer A ein Minus von rund 50 Prozent beziehungsweise rund 18.000 Euro zu verzeichnen, bei der Grundsteuer B dagegen ein Plus von knapp 33.000 Euro. Mit der neuen gesetzlichen Regelung sind hier auch bisherige Anteile der Grundsteuer A in die Grundsteuer B gewandert. Nach kritischen Rückfragen aus der Bevölkerung bei mehreren Gemeinderäten wird Bürgermeisterin Cornelia Thümmel eine erneute Überprüfung der Berechnungen beauftragen.

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