Erst vor rund einem halben Jahr ist der Schüttgut-Spezialist Hosokawa Solids Solutions (HSS) mit 65 Mitarbeitern von Landsberg nach Schwabmünchen ins Gewerbegebiet Nord gezogen. Jetzt baut die Firma rund zwei Drittel der Stellen ab, da die Planung und Produktion der Anlagen komplett nach Spanien zur Tochterfirma verlegt wird, das gab Geschäftsführer Otto Kilg bekannt.
22 Mitarbeiter dürfen bleiben
22 Mitarbeiter bleiben in Schwabmünchen, die anderen erwartet eine betriebsbedingte Kündigung. Die Betroffenen wurden Ende vergangener Woche von den Chefs informiert. „Es gehen eine Menge Stellen verloren, aber das sichert auch die verbleibenden Arbeitsplätze“, so Kilg. Man werde versuchen, einige der Betroffenen im Mutterkonzern Hosokawa Alpine in Augsburg unterzubringen.
Der Schwabmünchner Standort wird künftig eine reine Vertriebs- und Servicegesellschaft. „Alles Technische, von der Detailplanung über die Konstruktion und den Bau bis hin zur Gewährleistung, erfolgt künftig über Spanien. Dort herrschen ganz andere Voraussetzungen. In Spanien ist das Lohnniveau 30 bis 40 Prozent niedriger.“ Der Schritt sei nötig, um die Wettbewerbsfähigkeit und die Effizienz weiter zu steigern. Durch die Zentralisierung von Kompetenzen an einem Standort würden Synergien geschaffen und Prozesse optimiert, so der Geschäftsführer. Der Schwabmünchner Standort bleibe eine tragende Säule der Unternehmensstrategie und weiterhin Partner für das Projektgeschäft und den After-Sale-Service in den deutschsprachigen Ländern, in Skandinavien, den baltischen Ländern sowie in Osteuropa, so Kilg.
Die Historie der Firma
Die HSS wurde 1969 gegründet und ist auf die Projektierung und Umsetzung automatischer Schüttgutanlagen spezialisiert. Das Unternehmen entwickelt und produziert gemeinsam mit der spanischen Tochtergesellschaft eigene Maschinen und Komponenten, um Schüttgut, vor allem feines Pulver, zu befördern. Die Kunden stammen zum Beispiel aus den Branchen Chemie, Nahrungsmittel und Getränke, Mineralstoffe, Kunststoffe sowie Energie und Umwelt. Seit der Eingliederung in die Hosokawa Alpine Gruppe im Jahr 2020 ist das Unternehmen Teil der global agierenden Hosokawa Micron Group. Gemeinsam mit der spanischen Tochtergesellschaft erzielte HSS im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 35 Millionen Euro.
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