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Breitensport
17.11.2011

Welt-Aidstag: Positiv bleibt negativ

In den Sportverbänden wird für einen offenen Umgang mit HIV-Infizierten geworben. Die Realität in Vereinen sieht meist anders aus.
Foto: dapd/Bullit Marquez

Morgen ist Welt-Aidstag. In den Sportverbänden wird für einen offenen Umgang mit HIV-Infizierten geworben. Die Realität in Vereinen sieht meist anders aus.

Frank treibt gern Sport. Das sieht man. Er ist gut in Form. Der Augsburger geht zwei- bis dreimal in der Woche ins Fitness-Studio, fährt im Winter Ski und probiert alles Mögliche aus, von Fallschirmspringen bis Tauchen. Auch Kickboxen würde er gerne mal. Aber er lässt es bleiben. Wenn Frank Sport treibt, tut er dies allein. Frank ist HIV-positiv, seit 13 Jahren.

Deshalb hat er Angst. Vor Nasenbluten oder einer Platzwunde. „Ich weiß nicht, wie die anderen reagieren würden. Und ich will es auch gar nicht austesten“, sagt der 42-Jährige. Deshalb spielt er in keinem Verein Fußball, Basketball oder Badminton.

Bettina Schmidt, Psychologin beim Zentrum für Aidsarbeit Schwaben (ZAS), überrascht Franks Verhalten nicht. Sie spricht davon, dass die Stigmatisierung in der Gesellschaft weiter hoch ist. Diese ist der Grund, warum sich Infizierte scheuen, von ihrer Krankheit zu erzählen. Diese ist der Grund, warum Frank im richtigen Leben nicht Frank heißt. Psychologin Schmidt sieht in den Vereinen ein Spiegelbild der Gesellschaft, gerade im Umgang mit dem HI-Virus und Aids. Beim Sport komme die körperliche Nähe hinzu, erklärt sie. Das multipliziert Vorbehalte.

„Niemand muss sagen, ob er positiv ist“

Meldepflicht gibt es grundsätzlich keine. Nicht in Sportvereinen und auch nicht in Sportarten mit viel Hautkontakt und hoher Verletzungsgefahr, erklärt Dr. Karl-Heinz Zeilberger, der sich ehrenamtlich beim Bayerischen Landessportverband (BLSV) engagiert. Weder Boxer noch Judoka. „Niemand muss sagen, ob er positiv ist“, sagt Zeilberger. Verbände können selbst entscheiden, wie sie verfahren wollen, teilt dazu der Deutsche Olympische Sportbund mit.

Der Bayerische Ringerverband schützt seine Sportler vor jeder ansteckenden Krankheit, nicht nur dem HI-Virus, erklärt Vizepräsident Erich Stanglmaier. Sportler müssten ein Attest vorlegen, dass ihre Krankheit nicht übertragbar ist. Zudem werden im Wettkampf Maßnahmen ergriffen: Matten werden vor und während eines Wettkampfes desinfiziert; blutet ein Athlet, darf er nicht mehr mitkämpfen. „Ich glaube, dass wir das im Griff haben“, sagt Stanglmaier.

Der Bayerische Judoverband verfährt ähnlich wie die Ringer. In den Statuten des Bayerischen Fußball-Verbands ist festgelegt, dass Spieler mit einer Wunde den Platz erst wieder betreten dürfen, wenn die Blutung gestoppt ist. Zudem ist blutverschmierte Kleidung verboten.

Sportverbände sind bemüht, jegliches Risiko auszuschließen. Oft wäre dies gar nicht nötig, erklärt Dr. Alanna Ebigbo. Er arbeitet als Infektiologe am Klinikum Augsburg. Derjenige, der infiziertes Blut abbekommt, müsste selbst eine Wunde haben. Zudem müsste das Blut in die offene Verletzung regelrecht hineingerieben werden.

Ebigbo kann Bedenken beim Judo, Boxen oder Ringen verstehen, bei Sportarten wie Schwimmen oder Leichtathletik nicht. Dort sei das Ansteckungsrisiko nicht größer als im Alltag. Vielmehr sollte Sport, gerade in einer Gruppe mit gesunden Menschen, therapiebegleitend eingesetzt werden. So würden Psyche und Immunsystem gestärkt.

Über 25 Millionen Menschen an Aids gestorben

Morgen ist Welt-Aidstag. Vor 30 Jahren ist Aids als Krankheit erkannt worden. Seitdem sind weltweit über 25 Millionen Menschen daran gestorben. In Schwaben gibt es rund 1000 infizierte Menschen. Große Verbände wie der Deutsche Fußball-Bund lassen keine medienwirksame Gelegenheit aus, um für Toleranz und Respekt zu werben, auch im Umgang mit HIV-Positiven. Im Verein um die Ecke kommt davon scheinbar wenig an.

Diesen Eindruck bekommen Menschen, die täglich mit Infizierten zu tun haben. Rund 250 Patienten betreut Alanna Ebigbo. Unter ihnen eine Triathletin, die ihre Krankheit verheimlicht. Ebigbo kann sie verstehen. Man müsse sich nur vorstellen, einer spielt im Verein Fußball und outet sich. „Das ist eine Katastrophe. Da weiß es das ganze Dorf“, sagt Ebigbo.

BLSV-Arzt Zeilberger bekräftigt ihn, berichtet davon, dass niemand begeistert ist, wenn er einen Betroffenen in seinem Verein hat. Die Integration HIV-Positiver in die Vereine wäre wichtig und wünschenswert, meint Zeilberger. „Aber da gibt es noch viel zu tun.“ Die Medizin ermöglicht mittlerweile eine fast normale Lebenserwartung. Dr. Annette Haberl von der Deutschen Aids-Gesellschaft formuliert es so: „Der gesellschaftliche Fortschritt hat mit dem medizinischen nicht Schritt gehalten.“

Ausgrenzung, Diskriminierung, Anfeindung

Davor haben Menschen wie Frank Angst, wenn sie Sport in einem Verein ausübten. Gegen null tendiere das Verständnis bei „Milieu-Sportarten“ mit viel Testosteron wie Fußball, Eishockey oder Ringen, glaubt er. „Da wirst du als schwuler, HIV-infizierter Sportler schnell ausgemustert.“

HIV-Infizierte in Großstädten wie Berlin, München oder Nürnberg haben deshalb Vereine wie „Positive Sportgruppe“, „Positeidon“ oder „Rosa Panther“ gegründet, in denen sie gemeinsam, unter sich, sporteln. Die Region Augsburg hinkt da hinterher, vor allem wegen der geringeren Einwohnerzahl und des kleineren Einzugsgebiets. Zehn bis 15 Leute zu finden sei schwierig, meint Frank.

Er behilft sich anders und bietet im ZAS gemeinsamen Sport an. Fahrradfahren, Kegeln oder Schwimmen beispielsweise. „Aber da sind wir meistens nur eine Handvoll“, sagt er enttäuscht.

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