"Bin Essener Junge": Mölders klebt Schalke-Schriftzug ab
Das Fußball-Herz von Sascha Mölders ist groß - aber nicht groß genug für den FC Schalke. Das war beim Pokalsieg von 1860 München gegen Königsblau zu sehen.
Das Fußballherz von Ex-FCA-Stürmer Sascha Mölders ist groß. So groß, dass darin offenkundig Platz genug ist, um emotionale Hindernisse zwischen Vereinen zu überwinden, die sich eigentlich nicht sonderlich gewogen sind.
Das hat der 36-Jährige bei seinem Wechsel zu seinem aktuellen Verein gezeigt. Seit Januar 2016 spielt er für den TSV 1860 München. Das ist nicht unbedingt der Verein, der mit Mölders ehemaligen Arbeitgeber, dem FC Augsburg, die besten Verbindungen hat. Für den den Stürmer kein Problem: Publikumsliebling und Identifikationsfigur war er sowohl in Augsburg als auch bei den Löwen.
Wer es mit RWE hält, mag auch den BVB - und lehnt damit Schalke ab
Doch dass auch das Herz eines Sascha Mölders irgendwann begrenzte Kapazitäten hat, wurde beim Pokalspiel der Löwen gegen den FC Schalke 04 deutlich. Mölders ist in Essen geboren und hat für Rot-Weiß gespielt. Wer es ernst meint mit seiner Zuneigung für RWE – und das tut Mölders zweifellos – hat automatisch einen zweiten Herzensverein gefunden: Borussia Dortmund. Weil Anhänger des BVB bekanntermaßen eher weniger mit dem FC Schalke anfangen können, hat man mit dem emotionalen RWE-Abo zugleich eine Abneigung gegen alles, was aus Gelsenkirchen kommt, dazu geerbt. Hört sich für Außenstehende in ungefähr so kompliziert an wie die Verwandtschaftsverhältnisse einer Folge von Game of Thrones, ist aber wirklich so.
Und damit kommen wir zum Spiel, das sich am Dienstagabend im Grünwalder Stadion in München zugetragen hat: In der zweiten Runde des DFB-Pokals liefen die Sechziger mit einem Spezialtrikot auf, auf dem Datum und Gegner aufgedruckt waren. Das macht man im Fußball mitunter so, wenn ein großes Spiel ansteht.
Mölders: "Tue mir schwer damit, wenn Schalke 04 auf meinem Trikot steht"
Aber nicht mit Sascha Mölders. Der konnte es partout nicht mit sich vereinbaren, auf der Spielkleidung den Namen des einzigen Klubs stehen zu haben, der definitiv keinen Zutritt zur Kathedrale seines Fußball-Herzens erhält – und klebte den Schriftzug mit Klebeband ab. Nach Spielschluss erklärte es der Löwen-Kapitän es für alle: „Ich bin Essener Junge und dann tue ich mir schwer damit, wenn Schalke 04 auf meinem Trikot steht.“
Ist unkonventionell, brachte aber Glück: Mit 1:0 kanen die Löwen eine Runde weiter. Die Chancen stehen gut, dass im Achtelfinale ein Verein auf Mölders wartet, mit dem er deutlich mehr anfangen kann.
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