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Schwimmen
04.08.2020

Depression und Ängste: Michael Phelps und die Dunkelheit nach dem Rampenlicht

Im einen Moment ein Star, im nächsten allein. Ex-Schwimmer Michael Phelps hat schwere Zeiten durchlebt.
Foto: Imago

Der Rekord-Olympiasieger thematisiert die düstere Seite des Ruhms. Viele Sportler durchleiden schwere Depressionen, wenn die Karriere vorbei ist - so wie Phelps.

Man sollte annehmen, dass Michael Phelps heute ein glücklicher Mensch ist. Er kann auf eine 16 Jahre lange Karriere als erfolgreichster Olympionik aller Zeiten zurückblicken, er hat viele Werbemillionen gescheffelt und lebt jetzt als 35 Jahre alter Schwimm-Rentner mit seiner Familie unter der Sonne von Arizona.

In der von ihm produzierten Dokumentation "The Weight of Gold", die gerade im US Fernsehen angelaufen ist, lässt Phelps jedoch den Vorhang von Geld, Ruhm und Erfolg fallen und zeigt dem Publikum die düstere Wahrheit dahinter.

Phelps war Zeit seiner Laufbahn zutiefst unglücklich. Bis zum Tiefpunkt im Jahr 2014, in dem er am Rand des Suizids stand. Seine 23 Olympiamedaillen kann er heute nur mit zwiespältigen Gefühlen betrachten. Sie haben ihn zu dem gemacht, der er ist. Aber das Leben, das er führen musste, um sie zu gewinnen, hat ihn beinahe zerstört.

Phelps berichtet von einer unheimlichen Leere

Phelps berichtet mit beklemmender Offenheit, wie es alle vier Jahre nach den Olympischen Spielen war, nachdem die Paraden und die Talkshows vorbei waren und er alleine in seiner Wohnung saß. Er berichtet von der unheimlichen Leere, die ihn dann beschlich und den Fragen, die ihn quälten. Soll ich mich wirklich noch einmal vier Jahre lang dieser Knochenmühle unterziehen? Ist es das wert? Und vor allem: Was soll ich tun, wenn ich das nicht mache? Wer bin ich denn außerhalb des Schwimmbades?

Phelps hat seinen Tiefpunkt 2014 überwunden. Durch einen langen Reha-Aufenthalt und eine langfristige Therapie, die noch heute sein Leben begleitet. Er ist 2016 noch einmal zu Olympia gefahren, um bewusst Abschied zu nehmen und um den schwierigen Übergang in das Leben danach vorzubereiten und zu gestalten. Und er versucht seither, psychische Probleme unter Spitzensportlern zu entstigmatisieren und das öffentliche Bewusstsein dafür zu schärfen.

Die neue Dokumentation geht jedoch noch einige Schritte weiter. Das Werk ist eine bittere Anklage eines grausamen Sportsystems, das seine Protagonisten krank macht.

Der Sport-Betrieb saugt seine Athleten aus und lässt sie fallen

Phelps lässt in dem einstündigen Film ein halbes Dutzend amerikanischer Olympioniken zu Wort kommen, die alle, wie er, mit schweren seelischen Problemen zu ringen hatten. Ihre Erzählungen sind unterschiedlich und doch im Kern immer gleich. Es ist die Geschichte eines erbarmungslosen Betriebs, der die Athleten aussaugt und dann fallen lässt, wenn sie keine Medaillen und Rekorde mehr produzieren.

"Du begreifst irgendwann", sagt etwa der Skifahrer Bode Miller, "dass das Ganze ein Fließband von immer neuen Athleten ist." Man werde aufgebaut und gehätschelt, wenn man jung und talentiert ist, weil man dem Verband Medaillen liefern kann. Man ist auf den Titelseiten und kommt sich unersetzlich vor. Doch sobald man den Zenit erreicht habe, wartet schon der nächste, der den Platz einnimmt.

Bittere Geschichten, Depressionen und Tod

Eine der bittersten Geschichten ist die von Katie Uhlaender. Unter Tränen erzählt die Skeleton-Fahrerin, wie ihr Trainer sie nicht von einer Wettkampf-Tournee entlassen wollte, als ihr Vater im Sterben lag. Von ihren Medaillen hing zu viel ab – die Förderung des Verbandes, die Anstellung der Trainer, das gesamte olympische Skeleton-Programm. Ihre Entlohnung? Ein monatliches Stipendium von 1700 Dollar.

Und dann sind da die Geschichten derer, die es nicht geschafft haben. Der Freestyle-Skifahrer Speedy Peterson etwa, der eines Abends im Jahr 2011 zu einem Parkplatz an einem Skilift in Utah fuhr und sich erschoss, nachdem er bei der Polizei angerufen hatte, damit seine Leiche abgeholt wird. Oder die des Bobfahrers Steven Holcomb, der in dem Film über seine Depression spricht und der im Winter 2017 im olympischen Trainingszentrum in Colorado an einer Überdosis Tabletten und Alkohol starb.

Eine Sportpsychologin glaubt, dass 70 Prozent der Sportler eine Krise durchleben

Phelps bezeichnet das Problem der schweren Depression unter Hochleistungssportlern als systematisch. Die menschlichen Kosten olympischer Medaillen, über die nur selten gesprochen werde, sind immens. Phelps Behauptungen werden von der Wissenschaft gestützt. So spricht eine Studie aus dem Jahr 2013 zum Übergang vom Leistungssport in eine zivile Existenz davon, dass dieser Übergang von der überwiegenden Mehrheit der Sportler als "traumatisch" erlebt wird und mit schweren psychischen Problemen einhergeht. Die Sportpsychologin Dorothee Alfermann glaubt, dass 70 Prozent der Sportler bei diesem Vorgang eine Krise durchleben.

Die Krise wird durch die lebenslange extreme Konzentration auf das eine Ziel ausgelöst. Die Entwicklung anderer Interessen und Fähigkeiten und auch sozialer Kontakte fällt dabei unter den Tisch.

Phelps: "Ich möchte keine Suizide mehr sehen"

Phelps wirbt in dem Film für eine Unterstützung und Begleitung der Sportler durch die Verbände, die von den Leistungen der Athleten profitieren. Das amerikanische olympische Komitee bietet zwar eine begrenzte Anzahl an Psychotherapie-Stunden an. Die Versorgung wird von den Sportlern jedoch als ungenügend empfunden.

Das Thema ist nicht auf die USA begrenzt. Auch in Deutschland wird darum gerungen, Sportlern Lebenshilfe zukommen zu lassen. Es gibt zwar Beratungsstellen des DOSB und der Fachverbände. Doch auch diese Bemühungen werden als unzureichend angesehen. "Es gibt da eine Verantwortung, die nicht wahrgenommen wird", sagt der Sportsoziologe Gunther Gebauer. Dass der erfolgreichste Olympionike aller Zeiten jetzt für das Thema wirbt, dürfte zumindest eine Diskussion in Gang bringen. "Ich möchte keine Suizide mehr sehen", sagt Phelps. Doch wirksame Mechanismen, solche Schicksale zu verhindern, gibt es bislang nicht.

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