Für Armin Veh ist Fußball nicht das Wichtigste
Trotz seinem Traumjob als Trainer schaltet Armin Veh gerne mal ab. Hat der Trainer aus Augsburg bald wieder mehr Zeit für seinen Vierbeiner?
Den größten Stellenwert nimmt bei Armin Veh nicht unbedingt der Fußball ein. Seine ganz große Liebe gehört den Tieren, vor allem Hunde haben es ihm angetan. „Und wenn ich noch so sauer bin, ist er der Einzige, der es schafft, dass mein Zorn verfliegt.“ Mit der Einzige meinte Veh einmal in einem Interview seinen Flat Coatet Retriever Jerry. Der 53-jährige Fußballtrainer von Eintracht Frankfurt braucht lange Spaziergänge mit seinem besten Freund, wenn er zu Hause bei seiner Ehefrau Helena in Bonstetten (Landkreis Augsburg) von der Bundesliga abschaltet.
Schon des Öfteren sorgte Veh für Überraschungen
Wahrscheinlich hat Veh nach dieser Saison noch mehr Zeit für seinen Hund. Jedenfalls hat er die deutsche Fußballbranche überrascht, als jetzt bekannt wurde, dass er die Eintracht zum Saisonende verlassen wird. Möglich, dass er sich eine Auszeit nehmen wird (siehe Bericht im Sport). Überrascht hat der gebürtige Augsburger, der Vater von zwei Söhnen ist, schon des Öfteren. Als Veh 1990 als Trainer den damaligen Bayernligisten FC Augsburg übernahm, rümpfte so mancher die Nase.
Die Übernahme des FCA wurde skeptisch beobachtet
Ausgerechnet Veh, dem als früherer Profi bei Borussia Mönchengladbach meist sein eigenes Phlegma im Wege stand, sollte dem FCA Beine machen? Hinzu kam, dass Veh bei seiner ersten Station eine Truppe übernahm, die für sämtliche Experten im bayerischen Raum als Absteiger Nummer eins galt.
Mit Augsburg war ihm der Aufstieg nicht vergönnt
Doch dieses Team, das man unter der Rubrik „Jugend forscht“ einordnen konnte, sorgte für Furore. Veh ließ stürmen, präsentierte erfrischenden Hurra-Fußball und am Ende wurde Augsburg Achter. 1994 scheiterte er dann mit Augsburg knapp am Aufstieg. Nach den Stationen SpVgg Greuther Fürth, SSV Reutlingen und Hansa Rostock kreuzten sich im Jahr 2003 noch einmal die Wege des FCA und Armin Veh. Wieder war ihm mit Augsburg der Aufstieg nicht vergönnt – Entlassung im September 2004. Als kein Hahn mehr nach Veh krähte, holte ihn im Februar 2006 der VfB Stuttgart. Dort reifte Veh zum Spitzentrainer und feierte schließlich seinen größten Triumph, als er mit Stuttgart 2007 überraschend deutscher Meister wurde. Weitere Engagements bei Bundesligisten wie dem VfL Wolfsburg und dem Hamburger SV folgten. 2011 unterschrieb er dann beim damaligen Zweitligisten Eintracht Frankfurt, den er 2012 in die Bundesliga zurückführte.
"Das Haus vom Veh"
Dort wurde er auch Kultfigur. Als er den Gegner Fortuna Düsseldorf einmal als „Schauspieltruppe“ bezeichnete, widmete ihm die Düsseldorfer Formation „Halbangst“das Musikvideo „Das Haus vom Veh“.
Die Diskussion ist geschlossen.