Sie können es doch, die Fußballer von Bayer Leverkusen haben das Verlieren in der Bundesliga nicht verlernt. Auch wenn sie schon komfortabel gegen Leipzig in Führung lagen, auch wenn sie öfter aufs Tor schossen, mehr vom Spiel hatten, traf Leipzig am Ende einmal öfter: Drei zu zwei für die Sachsen, und Leverkusen verliert nach der Rekordsaison 2023/24 und nach 35 Bundesliga-Spielen ohne Niederlage wieder ein Spiel.
Leverkusens Niederlagenserie endet nach 35 Spielen gegen Leipzig
Irgendwann endet eben die längste Serie, lautet die Binsenweisheit. Etwas passt nicht mehr, man wird nachlässig oder hat Pech, am Ende spielt der andere einfach besser. Dass in einem Mannschaftssport so lange alle Teile zusammenpassen, gleicht sowieso einem Wunder. In der Bundesliga blieben saisonübergreifend nur der Hamburger SV in seinen glorreichen Tagen 1982/83 (36 Spiele) und Bayern München unter den Meistermachern Jupp Heynckes und Pep Guardiola von 2012 bis 2014 (53 Spiele) länger ungeschlagen.
Doch es geht noch länger, wie ein Blick auf andere Sportarten verrät. Der Hürdenläufer Edwin Moses war ein Jahrzehnt lang die Nemesis des deutschen Läufers Harald Schmid. Moses gewann zwischen 1977 und 1987 unfassbare 122 Rennen in Folge. Die Serie des pakistanischen Squash-Spielers Jahangir Khan hielt zwar „nur“ fünf Jahre, dafür gewann er zwischen 1981 und 1986 satte 555 Partien hintereinander. Wobei die in Jahren am längsten dauernde Serie aus dem Segelsport kommt: Das Team USA hatte so etwas wie ein Erbrecht auf den America‘s Cup und gewann ihn 132 Jahre lang. Nicht auszudenken, wie sich Skipper Dennis Conner fühlen musste, als er 1983 gegen „Australia II“ verlor. Doch dem Sport tat es gut. Denn wenn Siegesserien enden, wird es schlagartig wieder spannend.
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