Heidenheim gegen Elversberg – dass dies ein Duell um einen Platz in der Bundesliga sein würde, wäre vor gar nicht allzu langer Zeit noch ein Fall exklusiv für die Spielkonsole gewesen. Am Donnerstagabend wurde das aber Realität in der Relegation. Nach den ersten 90 Minuten ist noch nichts entschieden: 2:2 endete die packende Partie auf der Ostalb – wobei Elversberg zur Halbzeit schon mit 2:0 vorne war. Der FCH bewies Moral und schlug innerhalb von drei Minuten zurück. Vor dem Rückspiel am Montag ist alles offen.
Dabei spricht die bisherige Statistik klar für den Bundesligisten: Nur in drei von 16 Fällen seit Wiedereinführung der Relegationsspiele schaffte der Zweitligist den Sprung. Elversbergs Saison war aber ohnehin eine gegen alle Wahrscheinlichkeiten gewesen. Der erste Aufreger schon nach 65 Sekunden: Bei einer Elversberg-Ecke gelangte der Ball zu Niklas Dorsch, der alleine aufs SVE-Tor zulief, Zeit und Platz hatte – und im Laufduell mit Keeper Nicolas Kristof ins Straucheln kam. Die Partie war das Duell zweier Systeme: Heidenheim agierte aus einer sicheren Abwehr heraus, um Nadelstiche zu setzen.

Ex-FCA-Profi Lukas Petkov traf zur Führung für Elversberg
Elversberg wollte auch gegen den Erstligisten vieles spielerisch lösen – und hatte durch Tom Zimmerschied die erste große Chance, die Kevin Müller entschärfte (9.). Das Offensivkonzept der SVE zahlte sich nach 18 Minuten aus: Nach einem schnell weitergeleiteten Einwurf stand Lukas Petkov frei vor dem FCH-Tor. Der Ex-Augsburger traf zum 0:1 (18.) – und das in einer Phase, in der Heidenheim der Führung näher schien. Die Gastgeber riskierten nun etwas mehr, Elversberg war nach schnellen Kombinationen immer gefährlich. Bei einer davon gelangte der Ball über Petkov und Zimmerschied zu Top-Scorer Fisnik Asllani – und der schob zum 0:2 ein (42.). Der FCH? Rappelte sich auf, traf in der Nachspielzeit durch Omar Traoré zum vermeintlichen Anschlusstreffer – und bekam den Treffer zurecht wegen einer Abseitsstellung aberkannt. Bedeutend bitterer kann ein erster Durchgang nicht verlaufen.
FCH-Trainer Schmidt wechselte zur Pause dreifach, brachte etwa den Ex-Ulmer Leo Scienza, Budu Zivzivadze und Paul Wanner. Dieser Wechsel zahlte sich aus. Wanner führte sich mit einem Torschuss ein (57.), Mathias Honsak traf per Seitfallzieher die Latte (59.), Zivzivadze vergab die nächste Gelegenheit. Und dann klingelte es: Tim Siersleben schoss einen Scienza-Freistoß im Nachschuss in die Maschen (62.). Die Hoffnung lebte wieder – und erneut war es ein Schuss des bärenstarken Scienza, der den Ausgleich brachte: Wieder konnte Kristof im SVE-Tor nur abprallen – und diesmal war Honsak zur Stelle, 2:2 (65.). Innerhalb von drei Minuten war der Rückstand aufgeholt. Heidenheim war nun klar besser, drückte – traf aber nicht mehr.

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