Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Der nächste Rückschlag für den FC Bayern: Musiala verletzt sich gegen Augsburg

Bayern München

Musiala-Schock und Müller-Ende bei den Bayern

    • |
    • |
    • |
    Jamal Musiala (am Boden) hat sich am linken hinteren Oberschenkel verletzt.
    Jamal Musiala (am Boden) hat sich am linken hinteren Oberschenkel verletzt. Foto: Tom Weller, dpa

    Vincent Kompany gönnte sich noch ein Schwätzchen mit Jess Thorup. Länger standen die beiden Trainer nach der Partie in den Katakomben zusammen und unterhielten sich. Sie schienen sich gut zu verstehen, es wurde viel gelacht. 3:1 hatte Kompanys FC Bayern München bei Thorups FC Augsburg gewonnen. Kein überraschendes Ergebnis, wenngleich es für die Gastgeber die erste Niederlage nach elf erfolgreich gestalteten Partien war.

    Von einer souveränen Leistung sprach Münchens Sportvorstand Max Eberl hinterher. Und von einem bitteren Beigeschmack, den der sonst so erfolgreiche Abend hatte. Jamal Musiala hatte sich kurz nach der Pause am linken Oberschenkel verletzt. Minutenlang saß er auf dem Rasen, ehe er von Betreuern gestützt das Feld verließ. Weit nach Spielende humpelte er aus der Augsburger Arena. „Es sieht nicht brillant aus“, sagte Eberl, Musiala werde in jedem Fall das Champions-League-Hinspiel am Dienstag gegen Inter Mailand verpassen. Am Samstag vermeldeten die Münchner, dass sich Musiala einen Muskelbündelriss zugezogen hat. Er wird wohl rund acht Wochen ausfallen. Es ist der nächste personelle Rückschlag.

    Die Verletzten-Liste des FC Bayern ist lang, aber Pavlovic-Rückkehr zeichnet sich ab

    Ist die Münchner Verletztenliste doch schon recht lang. Dayot Upamecano, Alphonso Davies und Hiriko Ito sind langzeitverletzt. Stammtorwart Manuel Neuer und Aleksandar Pavlovic sollen immerhin bald zurückkehren. Dennoch keine leichte Situation für den Rekordmeister. „Es war eine harte Woche für uns. Einige wichtige Spieler, Schlüsselspieler, haben schwere Verletzungen erlitten“, sagte Harry Kane, der am Freitag mal wieder einen großen Beitrag am 3:1-Erfolg hatte.

    Das Tor zum 2:1 selbst erzielt, zudem kurz zuvor maßgeblich an der Hinausstellung von Augsburgs Cedric Zesiger beteiligt. Der Schweizer wollte den Vorwärtsdrang von Kane mit einer Grätsche stoppen, traf zunächst den Ball, was Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck allerdings als Foulspiel bewertete. Es folgte die Gelb-Rote Karte - ein entscheidender Moment für den Spielausgang.

    Das Ergebnis freute die Bayern, der Sieg war der nächste Schritt Richtung Meisterschaft. Die Verletzungsmisere aber sorgte für Sorgenfalten. „Das ist brutal bitter. Es ist schon krass, was wir für Verletzungen haben momentan“, sagte Joshua Kimmich. Der Kapitän fügte an: „Die Mannschaft rückt dadurch enger zusammen. Jeder Spieler wird wichtiger.“

    Thomas Müller könnte nochmals zu einem wichtigen Faktor werden

    Also auch ein Thomas Müller, dessen Zukunft unter der Woche für Wirbel gesorgt hat. Es sickerte durch, dass sein Vertrag nicht über den Sommer hinaus verlängert werden soll. Am Samstagmorgen bestätigte der 35-Jährige das in den sozialen Medien. Der FC Bayern habe sich bewusst dafür entschieden, ihm keinen neuen Vertrag zu geben, erklärte Müller. „Auch wenn dies nicht meinen persönlichen Wünschen entsprach, ist es wichtig, dass der Verein seinen Überzeugungen folgt. Ich respektiere diesen Schritt, den sich Vorstand und Aufsichtsrat bestimmt nicht leicht gemacht haben“, schrieb er.

    Nun könnte er ausgerechnet in der Endphase seiner letzten Saison beim FC Bayern zu einem wichtigen Faktor werden. „Thomas hat noch ein bisschen was im Köcher“, sagte Kimmich, der seit zehn Jahren mit dem 35-Jährigen zusammenspielt. „Er ist ein Vorbild, was er hier geleistet hat“, meinte der Kapitän.

    Auch deshalb würde sich Kimmich ein würdiges Ende von Müllers Karriere in München wünschen. „Wichtig ist, dass man irgendwie zusammen eine Entscheidung trifft“, sagte Kimmich am Freitagabend. Das hätten Müller und der Verein verdient. Am Freitagabend wollte Müller dazu noch nichts sagen. „Fragen? Einige...“, meinte er, „ihr wisst ja eh immer alles. War ein wichtiger Sieg – und wir bleiben locker.“ Mehr wollte er zu diesem Zeitpunkt nicht sagen. Anders am Samstagmorgen, als er das offiziell machte, was eh schon die meisten erwartet hatten. Die lange sportliche Beziehung, die 2000 begonnen hatte, zwischen ihm und dem FC Bayern wird im Sommer enden.

    Die Münchner erklärten die Trennung mit der Kaderplanung und kündigten ein eigenes Abschiedsspiel für den 35-Jährigen an. Seine letzten Pflichtspiele für die Münchner werde der Weltmeister von 2014 bei der Klub-WM in den USA bestreiten, hieß es vom Verein. Der deutsche Fußball-Rekordmeister wolle den Fokus auf die Zukunft richten, erklärte Sportvorstand Max Eberl die Entscheidung, die dem FC Bayern nicht leichtgefallen sei. „Die Gespräche, die wir mit Thomas geführt haben, verliefen von beiden Seiten offen und transparent.“ (mit dpa)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden