Am Sonntagmittag wurde offiziell, was zuletzt nicht einmal mehr ein Geheimnis war: Real Madrid gab bekannt, dass alsbald ein neuer Trainer an der Seitenlinie der Königlichen stehen wird. Dessen Name: Xabi Alonso. Der Spanier hat bei dem Klub, für den er schon als Spieler auflief, einen Dreijahresvertrag unterzeichnet. Weil der 43-Jährige schon am 1. Juni seine Tätigkeit bei Real aufnimmt, dauert es nicht lange bis zu ersten Bewährungsprobe: Vom 14. Juni bis zum 13. Juli steht in den USA die Klubweltmeisterschaft an – ein Event, bei dem Real Madrid sich anschickt, den Titel zu holen.
Dass Carlo Ancelotti, der bisherige Coach, künftig als Nationaltrainer Brasiliens arbeiten wird, ist schon länger klar gewesen. Auch für ihn gibt es keine Pause: In den WM-Qualifikationsspielen gegen Ecuador und Paraguay Anfang Juni wird er erstmals die Selecao betreuen.
Für Luka Modrić geht die Zeit bei den Spaniern nach 13 Jahren und unzähligen Titeln ebenfalls zu Ende. Der Kroate bekam im Heimspiel gegen Real Sociedad einen tränenreichen Abschied, der an den von Toni Kroos vor einem Jahr erinnerte. Der ehemalige deutsche Nationalspieler war im Stadion, um seinen langjährigen Partner im Real-Mittelfeld zu verabschieden. Mit Alonso soll für den spanischen Rekordmeister, der in der nun abgelaufenen Saison ohne Titel blieb, eine neue Ära eingeleitet werden.
Jeremie Frimpong und Florian Wirtz wechseln wohl zu Liverpool
Eine solche wird auch in Leverkusen anbrechen. Denn nicht nur der Meistercoach Xabi Alonso hat den Werksklub verlassen. Der Wechsel von Außenbahnspieler Jeremie Frimpong zum FC Liverpool scheint nur noch eine Formsache zu sein, dem Vernehmen nach hat der Niederländer schon den Medizincheck absolviert. Frimpong ist aber nicht der einzige bisherige Bayer-Profi, der bald für den englischen Meister auflaufen wird. Florian Wirtz, das wohl heißeste Transferziel dieses Fußball-Sommers, scheint eine Entscheidung zugunsten der „Reds“ getroffen zu haben – und hat dafür den „Roten“, die ebenfalls stark interessiert waren, abgesagt. Vor zwei Wochen hieß es schon, dass der 22-Jährige sich auf den FC Bayern festgelegt habe. Nun folgte die Kehrtwende, was auch FCB-Präsident Herbert Hainer am Samstag am Rande eines Medientermins bestätigte: „Max Eberl hat mich darüber informiert, dass Florian Wirtz zu Liverpool tendiert. Mehr weiß ich nicht und kann ich auch nicht sagen.“´
Für die Bayern und insbesondere für den angezählt wirkenden Sportvorstand Eberl, deren erklärtes Transferziel der Wechsel des Offensivspielers nach München war, ist die neuerliche Entwicklung ein herber Rückschlag in der Kaderplanung. Das sieht auch Lothar Matthäus so, wie er der Bild sagte: „Für den FC Bayern ist das eine Niederlage, für Uli Hoeneß persönlich in jüngerer Vergangenheit sicher die schmerzhafteste auf dem Transfermarkt: Er hatte immer wieder gesagt, dass Wirtz der absolute Wunschspieler sei, dass der FC Bayern alle Hebel in Bewegung setzen wird, ihn zu holen.“
Jonathan Tah tendiert zu einem Wechsel zum FC Bayern
Leverkusen hatte offenbar einen Wirtz-Wechsel ins Ausland einer weiteren Stärkung der ohnehin schon gut besetzten Bayern-Offensive vorgezogen – Stichwort Wusiala, mit dem das Duo aus Jamal Musiala und Wirtz bezeichnet wird. Das wird es vorerst weiterhin nur in der DFB-Auswahl zu sehen geben. Aus England sollen nun für Frimpong und Wirtz rund 190 Millionen Euro an Ablösesumme an die Werkself fließen. Das dürfte Leverkusen etwas über den ablösefreien Wechsel von Innenverteidiger und Kapitän Jonathan Tah hinweghelfen, der wiederum nun mit einem Jahr Verzögerung einen Vertrag bei den Bayern unterschreiben dürfte. Gut möglich, dass weitere Leistungsträger wie Piero Hincapie oder Patrik Schick auch Leverkusen verlassen. Immerhin: Geld für Neuzugänge ist da.
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