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FC Bayern in der Einzelkritik: Palhinhas Rot als Spiegelbild seiner Saison

FC Bayern

Einzelkritik: Palhinhas Platzverweis als Wendepunkt

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    Schiedsrichter Christian Dingert zeigt Joao Palhinha die Rote Karte. Danach kippte das Spiel.
    Schiedsrichter Christian Dingert zeigt Joao Palhinha die Rote Karte. Danach kippte das Spiel. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Jonas Urbig: Stand das letzte Mal im Oktober 2024 von Beginn an in einem Spiel im Tor. Verlor damals im Trikot des 1. FC Köln gegen Paderborn. Ersetzt nun vorläufig Manuel Neuer, der mit einem Muskelfaserriss ausfällt. Wird das auch kommenden Dienstag in der Champions League gegen Leverkusen machen. Verrichtete seinen Dienst beeindruckend souverän und war machtlos bei den Gegentreffern. Hielt sein Team in der Schlussphase mit einer herrlichen Parade im Spiel. Allein: Es half aus Sicht der Bayern nichts.

    Sacha Boey (ab 62. Laimer): Hätte das Spiel nutzen können, um für sich zu werben. Das gelang ihm nur mäßig. Bei weitem nicht so energisch in seinen Vorstößen wie ansonsten Konrad Laimer. Hatte Ibrahima Sissoko bei dessen Kopfball zum 2:2 zu wenig entgegenzusetzen.

    Eine solide Bayern-Defensive – und trotzdem drei Bochumer Tore

    Josip Stanisic: Spielte in dieser Saison erstmals Innenverteidiger. Tat das unaufgeregt. Wird ebenso unaufgeregt in den wichtigen Spielen dieser Saison wieder auf die Bank rutschen.

    Eric Dier: Scheiterte mit einem Kopfball am prächtig reagierenden Timo Horn (18.) War in der Defensive die meiste Zeit kaum gefordert. Bei drei Gegentreffern schaut allerdings kein Innenverteidiger dieser Welt gut aus.

    Hiroki Ito (ab 76. Kimmich): Ist nach seiner langen Verletzungspause mittlerweile vollwertiges Kadermitglied des FC Bayern. Natürlich nicht so schnell wie Alphonso Davies, der normalerweise links hinten spielt. Spulte sein Programm solide ab.

    Leon Goretzka: Der einzige Spieler, der nicht aus der Startformation des Leverkusen-Hinspiels auf die Bank oder die Tribüne rotierte. Gab den Kimmich. Holte sich weit in der eigenen Hälfte Bälle ab, um das Münchner Spiel zu ordnen. Gelang ihm eine Halbzeit lang gut – in der zweiten Hälfte eher nicht mehr.

    Joao Palhinha: Die große Traumbeziehung ist es noch nicht zwischen dem Portugiesen und dem FC Bayern. Wurde vor der Saison als Wellenbrecher verpflichtet, um etwaige gegnerische Angriffe zu stoppen. Eine Fähigkeit, die im Fußball Kompanys keine allzu große Bewandtnis hat. Musste sich gegen Bochum zwangsläufig als offensiver Stratege versuchen. Klappte recht passabel – ehe ihn Schiedsrichter Christian Dingert nach einem Foul im Mittelfeld an Georgios Masouras vom Feld schickte (43.). Eine harte Entscheidung. Passt aber bislang zur Saison Palhinhas. Es war die Aktion, die das Spiel zum Kippen brachte.

    Bemühte Offensive des FC Bayern – aber ohne Durchschlagskraft

    Serge Gnabry (ab 62. Musiala): Zählt seit geraumer Zeit nicht zum Stammpersonal. War sichtbar darum bemüht, zu zeigen, dass es sich dabei um eine Fehlscheinschätzung Kompanys handelt. Hätte sich bei einem Foulelfmeter Selbstbewusstsein holen können – setzte ihn aber an den Pfosten. Hatte später Pech, dass er bei einem Treffer minimal im Abseits stand. Musste das Feld verlassen, ehe das Spiel komplett kippte.

    Leroy Sané (ab 62. Olise): War durchaus bemüht, holte mit einem Tiefenlauf auch den Elfmeter heraus. Danach fehlten ihm allerdings die Aktionen, die das Spiel zugungsten seiner Mannschaft hätten entscheiden können.

    Raphael Guerreiro: Kann links hinten spielen, hat auch schon im defensiven Mittelfeld gespielt – und spielte zuletzt keine große Rolle in den Plänen Kompanys. Durfte gegen Bochum als Musiala-Ersatz im offensiven Mittelfeld ran. Zeigte dort, welch feiner Fußballer er ist. Erzielte mit einem wuchtigen Schuss die Münchner Führung. Köpfte wenig später zum 2:0 ein. Zeigte viel davon, was die Fans von Musiala gewöhnt sind. Und hätte er nach seinem wunderschönen Solo ein drittes Tor erzielt ...

    Thomas Müller (ab 62. Kane): Gab den Ersatz-Kane. Verzichtete allerdings darauf, die Tätigkeit als Elfmeterschütze zu übernehmen. Ließ stattdessen Gnabry ran. Müller konnte freilich nichts dafür, dass der verschoss. Bereitete das zweite Tor Guerreiros mit einer feinen Kopfballablage ein. Hatte Pech, dass die Ecke vor Bochums Tor zum 1:2 unglücklich von seinem Oberschenkel zu Jakov Medic prallte, der den Ball humorlos in Tor schoss. Gab vor allem in der zweiten Halbzeit den spielenden Co-Trainer, als er in Unterzahl das Münchner Pressing dirigierte.

    Jamal Musiala: Nach 62 Minuten eingewechselt, um die Münchner zum Sieg zu führen. Wenig später lag seine Mannschaft hinten. Hätte mit einem Kopfball immerhin noch einen Punkt retten können, scheiterte aber an Keeper Horn.

    Kane will den Elfmeter – und der VfL Bochum trifft

    Michael Olise: Der von Kompany favorisierte Flügelspieler bekam eine Schaffenspause. Sollte ebenso wie Musiala, Kane und Laimer mit einem Vierfach-Wechsel helfen, den eingeplanten Sieg einzufahren. Es gelang ihm nicht.

    Harry Kane: Wurde zum ersten Mal nach 22 Minuten vermisst, als die Bayern einen Elfmeter zugesprochen bekamen – und verschossen. Hätte bei einem Dribbling im Strafraum nach seiner Einwechslung selbst gerne einen Strafstoß bekommen. Schiedsrichter Dingert kam diesem Wunsch nicht nach. Im Gegenzug fiel das 2:3.

    Konrad Laimer: Sollte über die rechte Seite ankurbeln. Gab dann allerdings beim Gegentreffer zum 2:3 keine gute Fugur ab. Hernach wieder hoch engagiert, allerdings glücklos.

    Joshua Kimmich: Sollte eine gekippte Partie abermals kippen lassen. Das aber war dem Mittelfeldmann der Münchner an diesem reichlich merkwürdigen Spieltag nicht gegeben.

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