
Affenrufe im Ingolstädter Stadion: Iserlohn-Profi Acolatse rassistisch beleidigt


Ein Fan des ERC Ingolstadt soll Iserlohns schwarzen Verteidiger Sena Acolatse rassistisch beleidigt haben. Nun ermittelt die Polizei. Der Fall hat eine bittere Vorgeschichte.
Sena Acolatse hielt sich fordernd die Hand ans Ohr, als er am am Sonntag das Eis der Saturn Arena verließ. Die Fans des ERC Ingolstadt sollten noch ein wenig lauter pfeifen. Einmal mehr hatte der Verteidiger der Iserlohn Roosters mit seiner überharten Spielweise 60 Minuten lang polarisiert. Nun entlud sich der Hass von den Rängen. Doch unter die Pfiffe für den schwarzen Verteidiger mischten sich wohl auch Affenlaute. Ein Schanzer Fan soll Acolatse rassistisch beleidigt haben, bezeugen mehrere Roosters-Spieler.
Iserlohns Torwart Andreas Jenike diskutierte noch auf dem Eis heftig mit den Ingolstädter Anhängern und dem Schiedsrichtergespann. Am nächsten Tag telefonierte Iserlohns sportlicher Leiter Christian Hommel mit seinem Ingolstädter Konterpart Tim Regan. Der ERC kontaktierte umgehend die Polizei. Auch das Ligabüro der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) wurde eingeschaltet.
Dem Fan des ERC Ingolstadt droht mehrjähriges Stadionverbot
"Wir betonen, dass wir jegliche Art von Rassismus entschieden ablehnen und in unserer Arena nicht tolerieren", sagt ERC-Geschäftsführer Claus Liedy. Der Klub unterstütze die ermittelnden Behörden vollumfänglich, um den Fall schnellstmöglich aufzuklären. Dem Fan droht ein mehrjähriges Stadionverbot. Während des nächsten Heimspiels gegen Schwenningen versuchten Beamte nun diesen Sonntag, die Identität des Mannes zu klären. Ohne Erfolg. Auch bei einem ähnlich gelagerten Fall in Düsseldorf konnte vor ein paar Jahren kein Täter ermittelt werden.
Rassismus-Fälle in der DEL sind eine absolute Ausnahme. Doch gerade die Beziehung zwischen Acolatse und Ingolstadt ist vorbelastet: Bei einem Vorbereitungsspiel im Dezember 2020 hatte ERC-Stürmer Daniel Pietta seinen Gegner mit einer Affengeste bedacht. Er wurde für neun Spiele gesperrt und musste eine Geldstrafe zahlen.
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