Karl-Heinz Rummenigge ledert gegen den DFB
Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge kann Aussagen von DFB-Präsident Fritz Keller nicht nachvollziehen und stichelt massiv gegen den Verband.
Noch bevor der Ball gegen Union Berlin rollte, ging Karl-Heinz Rummenigge in den Angriffsmodus. Der Gegner: DFB-Präsident Fritz Keller. Aus Sicht des Vorstandsvorsitzenden des FC Bayern hatte sich dieser nämlich despektierlich über die Profifußball-Branche geäußert.
Gegenüber dem Magazin Spiegel sagte der DFB-Präsident: "Man sieht nun, wozu es führt, wenn die Neureichen, von denen einige auch in der Bundesliga am Ball sind, mit ihrem Geld herumprotzen. Diese Großkotzigkeit fällt uns allen auf die Füße. Das ist eine Katastrophe für das Image des Fußballs. Wir müssen uns damit befassen, wie es nach der Krise weitergeht. Mit mehr Demut, nah bei den Menschen."
Neymar und Goldsteaks als abschreckende Beispiele
Generalsekretär Friedrich Curtius sprang dem Präsidenten in dem Doppelinterview zur Seite und sagte, Corona wirke wie eine Art Brandbeschleuniger. "Alle Probleme, die der Fußball hat, werden gerade im Zeitraffer auf die Spitze getrieben. Die Goldsteaks, die sich einige Spieler gegönnt haben, die 222 Millionen Euro Ablöse für Neymar, das verstehen die Leute nicht mehr, schon gar nicht jetzt, wenn sie um ihre Arbeit fürchten, ihre Gesundheit."
Rummenigge aber wollte die Kritik nicht unkommentiert stehen lassen. Gegenüber Sky ging er selbst in die Offensive. "Vielleicht sollte man sich beim DFB mal einen Besen kaufen, um vor der eigenen Tür zu fegen. Das wäre vielleicht auch mal angebracht." Schließlich gebe es im Verband genug Baustellen, die abgearbeitet werden sollten. "Bis heute steht noch nicht fest, wann die 3. Liga und die Frauen-Bundesliga den Spielbetrieb wieder aufnehmen dürfen. Das wäre ein Job, den ich mir vom DFB wünschen würde", erinnerte der Bayern-Boss an die - seiner Meinung nach - Versäumnisse des Verbandes.
"Wenn wir eine Krise in den letzten Jahren im deutschen Fußball hatten, dann war sie im DFB zu suchen", fällte Rummenigge eine hartes Urteil über die Arbeit des DFB in den vergangenen Jahren. Auf was er damit genau abzielte, sagte er allerdings nicht. (AZ)
Lesen Sie auch:
- Rummenigge schließt Gehaltsobergrenze nicht aus
- Rummenigge zu Neuer-Verhandlung: Zeitnaher Abschluss
Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.
Die Diskussion ist geschlossen.
Na, da scheint jemand ziemlich getroffen worden zu sein.
Gerade die großen Vereine haben (auch europaweit) Regelungen (Jahreswertungen, Financial Fairplay, us.w.) durchgeboxt, die Ihre Pfründe gegen andere absichern ... egal wie gut dort gearbeitet wird.
Und gerade diese Großen jammern und jammern und jammern ... während Ihre Spieler Gold essen und ihre Vereinsführungen Steuern und Zölle hinterziehen. Und mit der großen Club-WM werden noch mehr die Geldtaschen gefüllt. Da wird nur noch die Verteilungsquoten mit der "blütenreinen und selbstlosen" FIFA verhandelt. Und der Fan im Stadion ist maximal noch C-Kunde. Wenn der Gastro- und Fanshopumsatz nicht mitwegfallen würde, wären einigen Vereinen die Geisterspiele gerade recht.
Herr Keller (vom Sisyphos-Verein SC Freiburg) hat nicht den Mist der letzten Jahre beim DFB zu verantworten. Übrigens kann ja der FC Bayern oder der Bayernsponsor Adidas das ganze Corona-Tam-Tam bei dei der 3. Liga und im Frauenfußball wie in der 1. und 2. Liga finanzieren. Dann könnte dort sicher wieder der Spielbetrieb angefangen werden.
Der Rummenigge ist "Betriebslblind" und sollte ruhig mal auf einen Präsidenten hören, welcher von einem "kleinen" Proviverein kommt.
Der weiss nämlich noch, wie schwer es ist, Geld zu verdienen und es nicht grosskotzig zum Fenster raus zu werfen.
Von Loyalität anderen, kleineren Vereinen, gegenüber hat er wohl noch nichts gehört?