Was ihm wohl droht? Womöglich der Wegzug aus dem Kraichgau? Und damit ein Abschied von 1899 Hoffenheim? Oder doch nur eine richtig hohe Geldstrafe? Also auch eine für Fußballprofis schmerzhafte, nicht nur wenige tausend Euro, die ein solcher Großverdiener durchaus verkraften kann.
Andrej Kramaric jedenfalls redete sich am Mittwochabend in Rage. Seine TSG Hoffenheim hatte soeben 0:5 in München verloren, was passieren kann und für den Stürmer nicht wirklich eine Überraschung war. Irgendwie hatte er das erwartet, sagte er hinterher. Aber eigentlich wolle er über dieses Spiel gar nicht viel sagen. Ihm gehe es um Grundsätzliches.
Und schwupps sind wir schon beim Punkt einer Strafe. Die könnte nämlich „die größte in der Geschichte der Bundesliga“ werden, so Kramaric. Nämlich dann, wenn er alles sagen würde, was ihm gerade angesichts der aktuellen Hoffenheimer Situation durch den Kopf gehe. Sportlich ist die prekär, weil der Abstieg droht. Kramaric aber hat ganz grundsätzliche Probleme ausgemacht.
Hoffenheim hat viel Geld investiert
Er stand beim US-amerikanischen Sender ESPN vor der Kamera, als er deutliche Worte fand. „Ich fühle eine große Scheiße im Klub“, sagte der Kroate. Und: „Wenn niemand das ändern wird, werde ich versuchen, es zu ändern.“ Was genau er meinte, führte der Kroate nicht aus. Sie wissen schon, größte Strafe der Geschichte und so. Andererseits dürfte klar sein, dass die anhaltenden Querelen innerhalb des Vereins die Ursache seiner Wutrede sind.
Im Sommer wurde Manager Alexander Rosen entlassen, auf ihn folgten Andreas Schicker als Sportgeschäftsführer und Frank Kramer als Sportdirektor. Schicker kam von Sturm Graz - und es dauerte nicht lange, bis er Trainer Pellegrino Matarazzo entließ und als Nachfolger Christian Ilzer samt Trainerteam aus - genau - Graz holte. Auch mit Neuzugängen geizten die Hoffenheimer nicht. „Wir haben so viel Geld für nichts investiert“, kommentierte Kramaric.
Seit 2016 ist der 33-Jährige bei der TSG, solche negativen Emotionen empfinde er allerdings erstmals in seiner Fußballkarriere. Wütend sei er auf den Verein, und auf all das, was dieser in den vergangenen Monaten getan habe. Vorerst aber wollte Kramaric sanft bleiben, betonte er. Falls sich aber nichts ändere, könne er auch ganz anders. Und ihm würde die Öffentlichkeit zuhören. Sofern er dann noch in Hoffenheim sein sollte.
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